Dienstag, 28. Dezember 2010

ein kleines menschenkind...

hat heute das licht der welt erblickt. ein kleines mädchen, sehnsüchtig erwartet seit 3 wochen von ihren eltern, von verwandten und freunden... und auch von mir. eine meiner liebsten freundinen aus dem gymnasium ist heute zum ersten mal mutter geworden. hoffen, bangen, warten für 12 lange jahre haben heute nun ein ende genommen. und ich bin einfach nur glücklich. für sie und ihren mann, aber auch für das kleine wunder, welches selten wunderbare eltern bekommen hat.

es soll für dich immer rote rosen regnen, kleine e. ich kann es kaum erwarten, dich kennen zu lernen *herz*


Samstag, 25. Dezember 2010

zauberexperiment

so schnell kann ein monat vergehen, ich kann es kaum glauben. 4 wochen sind im handumdrehen vergangen, schnell, intensiv, hektisch, aber dann doch auch ruhig, ausgeglichen und teilweise fast besinnlich. mit vielen zaubermomenten, die wunderschön waren. einiges an arbeit habe ich gemacht, einiges ist liegengeblieben und wartet noch...

komisch habe ich mich gefühlt, als ich beschlossen habe, das adventexperiment anzugehen, irgendwie fast ängstlich, mit grossen zweifeln, was und wieviel von dem, was ich vor hatte, mit auch gelingen wird. ein monat ohne internet und fernseher war zugegeben ein ehrgeiziges unterfangen. die besere hälfte war zwar von der idee begeistert, aber ebenfalls unsicher. für zwerg war das ganze kein thema, der kennt keinen fernseher und computer ist nur zum fotos schauen, soweit so gut. sich selber allerdings wirklich zu disziplinieren, war gerade im internetpunkt schwer. aber gerade in den letzten monaten wurde es mir bewußt, wie intensiv ich einiges im internet genützt habe, wie unsinnig einiges an der virtuellen welt war und wie schade es oft um die zeit ist... also ging es am ersten advent los...dieser schnekte uns den ersten schnee, dem zwerg einen bob und uns allen jede menge spass im schnee. ein lachender zwerg, der schnell wie der blitz und stolz wie oskar einen hügel runter rutschte... die ersten schiversuche (bei denen ich verstanden habe, dass meine liebe freundin v. recht hatte, die kinder sind einfach noch zu klein dafür, nächstes jahr dann gerne). das erste keksebacken mit lieben kleinen und grossen freundinnen. und auch wenn die lebkuchen steinhart sind bis zum heutigen tag und völlig ungeeignet zum essen, es war ein zaubermoment, die zwei kinder zu beobachten.

kerzenschein zu hause ohne die flimmernde kiste hat auch was. musik und ein gutes buch, mehr nicht. auch wenn wir die geplannten spieleabende nicht wirklich gemacht haben, war nebeneinander zu sitzen und zu lesen schön. so einfach und so ruhig. 10,5 bücher sind es bei mir geworden, außer einem alles nur krimis, aber erholsam, nicht wirklich anspruchsvoll und unterhaltsam. schön. der fernseher blieb konsequent dunkel, nun fast 5 wochen. die sache mit dem internet haben wir allerdings nicht so ganz geschafft. beruflich brauchen wir es beide doch und auch ins FB musste ich das eine oder andere mal. aber um einiges weniger als sonst und auch diese distanz tat gut. und außer einigen fotos, die ich nun jetzt alle in ruhe angeschaut habe, habe ich auch nicht viel verpasst.

weniger schön war es, dass wir alle krank waren, fast 2 wochen durchgehend im wechsel. aber auch diese zeit, auch wenn unangenehm, hatte zaubermomente. zwerg, der stundenlang gekuschelt hat, während wir in einer festen umarmung im wohnzimmer gesessen sind. gesellschaftspiele mit ihm, der schon spiele ab 4 spielt und dabei auch noch gewinnt. vorlesen von neuen büchern, die uns liebe freunde aus dem land meiner mutter mitgebracht haben (danke m. noch mal an dieser stelle!) und die eine oder andere mittagpause, in der ich, während ich ihn umarmte, mit ihm einfach mal auch schlafen durfte. ohne stress, ohne hektik, ohne mich zu zwingen aufzustehen und hektisch weiter zu arbeiten, um die ruhige zeit zu nützen. 90cm reichen oft völlig aus *herz*

das fest an sich war auch schön, ohne hektik, ohne grosse erwartungen, ein begeisterter zwerg, der aus dem staunen nicht rauskam, war das zentrum des ganzen. ohne pflichtbesuche, ohne stress, ob das essen gelingt und ähnlichen sorgen. der heutige truthahn ist leider zu einem disaster geworden, aber die beilage mit sosse war auch lecker und wir haben einstimmig beschlossen, langsam wieder zu fleischlosem leben zurückzukehren...;)

fazit des monats: man kann wunderbar auch als erwachsener ohne fernseher auskommen. wir haben nun einstimmig beschlossen, die kiste bleibt weiter aus und wird nur noch selten angemacht. die abendgestalltung der letzten wochen hat uns nur zu gut gefallen. auch möchte ich hier mehr schreiben, aber sonst weniger zeit im internet verbringen. zu schön ist der berg der gelesenen bücher, der hier auf dem tisch liegt und das gefühl, wieder etwas intensiver gelebt zu haben. über einiges habe ich nachgedacht, einiges sogar etwas verändert, bei einigem einen alten, neuen kurs angesteuert. nächste woche erwarten wir unser probe-aupairmädchen... und dann mit spannung das neue jahr mit einigen an grossen und kleineren plänen ;) aber davon wird hier noch die rede sein :)

an unsere blogwichtelmama....

das geschenk wurde heute nun feierlich geöffnet und total begeistert aufgenommen. von einem ausgeschlafenem kind und einer noch völlig fertigen mama, die vergessen hat, den blitz einzuschalten. mangels ordentlicher kamera im haus nun ein paar sehr gewöhnungsbedürftiger schnappschüsse, die aber die freude hoffentlich rüberbringen. das buch musste sofort vorgelesen werden, der bus wird gerade bespielt und die badesachen werde heute abend ausprobieren :)

was mein geschenk betrifft hast du mich völlig überrascht, berührt und bewegt, denn du schenst wirklich mein blog genau gelesen zu haben und dass du das in berlin gefunden hast, wow. meine nase hat sich jedoch als recht skuril gezeigt, denn ich habe aus spass am geschenk geschnuppert und meine dann zur besseren hälfte aus spass: "du, ich spinne wohl, aber das riecht nach bajadera?" ....hm, ich soll wohl als spühund arbeiten...;)




vielen, vielen dank noch einmal... ob ich die bajadere allerdings teile, bin ich mir nicht so sicher ;)

ps: unser wichtelkind soll ja auch noch verraten werden, die liebe maracaya!

Freitag, 24. Dezember 2010

frohe weihnachten...

an alle, die hier lesen und mich trotz des pausenmonats fleissig besucht haben... ich habe neue leser gewonnen und einiges sonst in diesem monat... aber dazu mehr morgen, für heute bin ich in jeder hinsicht fertig...hier noch ein foto von heute abend... das motto war wohl "wow" !



ps an unser liebe blogwichtelmama: das päcken ist heil angekommen, wird aber erst morgen, da kind schon völlig fertig, aufgemacht und natürlich photographiert... dann stelle ich auch bilder ein... bin schon selber sooooo gespannt...:)

Samstag, 27. November 2010

adventsexperiment

pünktlich zum morgigen advent wurden schneeflocken gesichtet. die kälte, die die letzten tage immer grösser wurde, hat das schon gut vorausgesagt, mit schlaflosigkeit und kopfschmerz hat mein persönliches schneevoraussagesystem auch heuer zuverlässig reagiert. der sonnenschein heute morgen ist wohl trügerisch, die männer sind in vollster montur zum turnen gegangen. in diesem zusammenhang haben wir festgestellt, dass zwerg nun fast zu lang für seinen fußsack ist, der grosse kinderwagen sich doch als praktischer erwiesen hat und dass turngruppe am samstag morgen oft recht stressig sein kann. während ich gerade meinen einkauf für später verschiebe, ist es mir jedoch eingefallen, dass ich hier im blog vergessen habe über ein experiment zu schreiben, welches pünktlich zum morgigen advent starten wird.

vor einigen jahren im besten aller foren haben ich zum ersten mal von diesem experiment gelegen, bei einer userin, die das wohl jedes jahr macht und das seit langem: einen monat lang, genauer in der adventszeit bis weihnachten benützt sie keinen computer, keinen fernseher, surft nicht im forum, sondern zieht sich aus der internetwelt zurück. voller bewunderung habe das jahr für jahr gelesen und mir gedacht, ok, DAS schaffe ich wirklich nicht.

seit ich diesen blog allerdings angefangen habe, denke ich viel über die internetwelt nacht und wie man weiß habe ich einiges reduziert, einiges gelöscht, einiges verändert. immer stärker wird der utopische wunsch tatsächlich sind weniger von der computerkiste beenflussen zu lassen, auch wenn ich nun mal den computer auch beruflich verwende. aber eine bewußte zeit des verzichtes, begrenzt, aber dennoch nicht kurz.... hat was...

nach einigen gesprächen mit der besseren hälfte ist es nun beschlossen: wir werden kollektiv einen monat lang auf das "spaßsürfen" verzichten. völlig dunkel können die bildschirme nicht bleiben, da wir sie beide nun beruflich brauchen. aber zu hause - sofern kein beruflicher notfall - bleiben computer und auch fernseher zu. einen monat lang, bis weihnachten. auch bei der arbeite werde ich nichts anders surfen als berufliches. somit ziehe ich mich für einen monat aus facebook und forum zurück, auch der blog wird ruhen. ich hoffe, meine 3 wichtelkinder/mütter werden das entschuldigen, fotos werden fleissig gemacht und dann nach weihnachten gezeigt. ich wünsche mir tatsächlich... mal was anderes. ruhigere abende, spiele, lesen, reden, freunde treffen... einfach noch mehr und noch bewußter in dem alltag leben und nicht den blick "raus" werfen.

die wohnung ist schon weihnachtlich dekoriert, adventskranz fertig (wie jedes jahr eher einfach, aber so finden wir ihn alle am schönsten), der adventskalender für den zwerg auch, wird aber erst aufgehängt. wir haben ein recht schönes weihnachstprogramm auch für zwerg mit konzert, nikolokasperl etc.  heute abend backen wir die ersten kekse (lebkuchenbacken für einigen tagen hat keine grossen spuren hinterlassen, außer chaos in der küche ;)) ich freue mich und bin gespannt. und werde dann nach weihnachten berichten!

Mittwoch, 24. November 2010

mehr als die hälfte meines lebens...

... bin ich bald, genauergesagt morgen in den frühen stunden, in diesem land. heute abend vor 22 jahren habe das land, in dem ich geboren wurde und das man heute nicht mehr auf der landeskarte findet, verlassen. und immer noch, nach so vielen jahren, bin ich mir nicht sicher, ob ich diese zwei tage betrauern oder feiern soll. die gleiche frage jedes jahr aufs neue.

1988 war die welt, die ich kannte, zwar noch bestehend, wurde mir aber an heutigem abend weggenommen. unfreiwillig stand ich am bahnhof mit 2 koffern, meiner grossen schwester, die mich bei unserer mutter "abliefern" sollte und beobachtete meinen vater und viele meiner freunde, die gekommen waren, um sich zu verabschieden, sie standen am bahnsteig. ein bild, für immer eingebrannt in meine seele. die augen meiner besten freundin aus der grundschule (die bald auch selber ausgewandert wird und ich die jahrelang nicht sehen werde), weitere freunden und im hintergrund, wie immer ruhig, mein vater. seine teifblauen augen, die versucht haben möglichst meine zu meiden. er wollte es mir leichter machen, es war vergeblich. die situation sollte für die nächsten 10 jahre bis zu seinem tod unser leitmotiv sein. wie oft sah er mich noch wegfahren. 10 jahre später starb er auch bei einer weggehsituation von mir. der bahnhof dieser selben stadt ist bis heute für mich mit verlust und tot markiert.

am nächsten morgen, aufgewacht in einem neuen land, war mein erstes bild aus dem fenster schnee auf einem berg. während der zug stand, beobachtet ich kleine kinder mit riesengrossen schultaschen (das war kein neues bild), wie sie durch knietiefen schnee stapften auf dem weg zur schule. dörfer, kleinere und etwas größere, sollten nun mein leben prägen, das bis zu dem zeitpunkt so urban war, wie sonst was. eine neue, unbekannte welt mit einer sprache, die ich nie lernen wollte, nun mein alltag...

22 jahre später ist so vieles nun völlig normal und alltag geworden. ich spreche und schreibe täglich in der ach so fremden sprache (auch wenn ich sie bis heute nicht tippen kann, aber das kann ich in keiner sprache gut ;)), mein kind plappert den ganzen tag in ihr. durch viele höhen und tiefen habe ich mich an einiges gewöhnt, einiges habe ich lieben gelern, einiges nervt mich täglich mehr. aber ich habe mich daran gewöhnt, mich arrangiert, mich integriert, mich mit programm und in voller absicht nicht assimiliert. und mein herz hängt an vielem.

an zauberplätzen, die ich über alles liebe, so auch das kleine dorf, in dem ich mein gymnasium absolviert habe. der berg, den ich aus meinem zimmer damals gesehen habe ist wohl einer der wenigen auf der welt, den ich ehrlich liebe. der blick auf den see, den sich 3 länder teilen und der hin und da tatsächlich wie ein meer ausschaut. die goldene stadt unter der bergkette, die einen mit ihrem föhn fast unbringt, aber dennoch so viel heimatmomente hat. der ausblick aus meinem institut, an dem ich erwachsen geworden bin, mit dem blick über die kette und den fluss, für immer tief in mir drinnen verankert. meine trauerweide, an dem selben fluss, unter der so machen lektion gelernt , aber eigentlich viel mehr bücher gelesen wurden. die stadt in dem ich meinen ersten job bekommen habe, mein lieblingscafe am kanal, der seeblick, ach, so vieles noch. und last but not least, die wunderbaren menschen, die nun in meinem leben sind oder waren und die ich sonst wohl nie kennen gelernt hätte, so viele, dass sie hier kaum alle aufzuzählen sind. meine grosse nichte, mein erstes baby, geboren genau heute vor 18 jahren hat diesen tag ebenfalls aufgewertet. mein kind, welches wohl ein völlig anderes sonst wäre, für mich sicherlich genauso wundersam, aber doch ein anderes. und so viele andere...

so gesehen, kann ich doch auf 22 gute jahre zurückblicken. einen grösseren schaden habe ich davon nicht getragen und wenn, habe ich mich damit intensiv auseinander gesetzt. das gefühlt von zeit zur zeit heimatlos zu sein, nehme ich somit gerne in kauf, man kann auch sagen, ich bin dadurch noch kosmopolitischer geworden. ich bin anders, ja. aber das bin ich gerne und war es auch vorher schon. ich bin kritisch und auch das gerne und viel und wohl auch in jedem land, egal, wohin es uns noch verschlägt. aber jetzt sind wir hier und das - an den meisten tagen - auch gut so.

Montag, 22. November 2010

"out" momente

  1. montagmorgen
  2. graues, regnerisches wetter
  3. stimmung gleich 0
  4. ärger mit dummen menschen schon um 7:40 in der früh
  5. schmerzendes bein, da ich am wochenden mich selber verstümmelt habe :((((
  6. fahrradfahrer auf dem gehsteig *grrrrrrr*
  7. eine stelle, die ich errechen möchte, ist erst um 13 uhr offen
  8. die einzige milch im kühlschrank des instituts ist zu käse geworden, somit kein kaffee (rausgehen geht nicht, siehe punkt 2 und 5)
  9. unterricht ohne kaffee könnte lustig und peinlich werden
  10. vermisse, wie immer an solchen tagen, die beste aller freundinnen, die aber in der grauen hauptstadt sitzt und ihren kaffee ohne mich trinkt :(

der sonnenstrahl des tages ist zwerg, der nach dem gestrigen christkindlmarktbesuch sehnsüchtig auf die wiederholung der bummelzugfahr wartet. und ich kann es kaum erwarten, ihn heute abzuholen *herz*. und früh schlafen zu gehen....

Freitag, 19. November 2010

bunte kindheitswelt

während die arbeitswoche für die meisten vorbeit ist, sitze ist heute nachmittag im büro und warte auf die zweite sitzung des tages. der freitag scheint kein ende zu nehmen und da iich keine kraft mehr habe, wirklich was produktives während des wartens zu machen, surfe ich im netz (währenddessen hört man operngesang aus dem gang, eine unserer sekretärinen scheint ihren beruf verfehlt zu haben ;)). meist langweilt mich das in der letzten zeit, aber seit paar tagen finde ich es wieder aufs neue spannend.

eine aktion bei facebook hat mich, aber auch unmengen von anderen menschen, für eine kurze zeit in die kindheit zurückgebracht. comic- und zeichentrickfiguren überall waren zu sehen und es war spannend zu beobachten, wer welche figur geliebt hat. einiges überlegen, wer könnte man da wohl nehmen, wen hatte man besonders gern, welche figur hatte eine ganz spezielle bedeutung für einen. meine eigene comicsucht begann ganz klassisch mit micky und mit disneyfilmen. schneewitchen war mein erster film im kino, die fernsehwelt wurde jedoch von tom und jerry beherrscht. wunderschön, klassisch und fast jedem kind auf der welt bekannt. aber als kind, das nicht in diesem land aufgewachsen ist, trage ich eine sammlung von comics, filmen, büchern, märchen und musik noch mit mir, die hier fast keiner kennt und die so besonders für mich ist. während alle meine freunde, die aus dem land ebenfalls stammen, bei anblick von alan ford, branko kockica, baltazar und so vielem mehr seufzen und strahlen, schauen mich die meisten hier gross an. so schade, wenn sie und so vieles mehr waren und sind immer noch so zauberhaft und einzigartig für viele kinder.

er stört mich wenig, dass ich mit dem meisten freunden hier das nicht teilen kann, aber es tut mir fast weh, dass zwerg das alles nie so konsumieren wird können. selber zwischen 4 kulturen gefangen, in diesen 4 sprachen aufgewachsen, musste ich mich nun mal bei ihm für eine sprache entscheiden und ihm somit den schlüssel nur für diesen kulturkreis geben. auch wenn er, so glaube ich fast, die anderen sprachen später sich auch verstehen wird, so kann er jetzt einiges noch nicht geniessen. kinderlieder, hörmärchen, bücher, alles hört er nun in einer sprache und so vieles geht ihm ab, ohne dass er es weiß.

umso mehr bemühe ich mich, ihm die eine sprache nächer zu bringen. so habe ich heute einige meiner pausen mit surfen nach onlinearchiven von kinderliedern, online bibliotheken etc. und ein hura auf die balkanesische art mit copyright etwas anders umzugehen wie bei uns, ich habe einiges gefunden. ein barbapapabuch in der sprache, alte kinderbücher, ewig verloren, ein archiv von hörmaterialien haben heute meinen tag versüsst. ein märchen, eines meiner lieblingstexte überhaupt in der hörvariante meiner kindheit brachte mich sogar zum weinen. ach, wie lange ist das alles schon her.

bei einigem hoffe ich auch deutsch übersetzungen. so hat ein kollege vor jahren mein liebstes slowenisches buch "macek muri" ist deutsche übersetzt ("kater muri") und es liegt schon da, wartend auf weihnachten. einige zeichtentrickfilme haben kaum text und werden ihm, wenn er anfängt zum fernsehen, auf jeden fall auch sprachlos gefallen. aber für einiges muss man die sprache, den kontext, das gefühl, das nur in der kindheit wirklich aufkommt, verstehen. den zauber der bunten kindheit, die so schnell vorbei ist und dennoch für immer einen begleitet und beeinflusst.



Donnerstag, 18. November 2010

wichtelspass

irgendwie ist heuer einiges anders. während ich jahrelang auf weihnachten nicht unbedingt wild war, die vorschläge meiner exchefin die tage in einem moslemischen land zu verbringen mal wirklich ernsthaft angedacht hatte, kann ich es heuer gar nicht erwarten. vielleicht, weil zwerg nun so gross ist, das alles wirklich bewußt mitzubekommen, weil ich eben für ihn einen zauber erschaffen möchte und es einfach so grossen spass macht, jetzt schon zuzuschauen, wie er sich freut, über den weihnachtsmann redet und das ereigniss erwartet. ach, wie schön... am übernächsten wochende gehen wir die keksebackerei an und überhaupt... schön...

eine sache, die allerdings seit jahren in die zeit gehört, ist das wichteln. früher, vor vielen, vielen monden, habe wir das in der schule gemacht und ich habe es damals schon geliebt. jetzt machen wir es im forum und ich nun heuer das erste mal auch hier im blog. seit heute habe ich nun 2 meiner 3 wichtelkinder und ich freue mich schon so auf sie, zu schauen, wer sie sind, was sie mögen und mir dann zu überlegen, was für sie passen könnten.

nachdem nun aber auch zwergnase eine wichtelmama/einen wichtelpapa bekommen habe, hier einige sätze zu ihm und seinen vorlieben. ich fassen mich kurz. zwerg ist nun 2 jahre und 9 monate alt. er hat in erster linie 3 leidenschaften, autos, lesen und musik. ja, in dieser reihenfolge. ich weiß nicht, ob ich lesen und musik nicht auch umgedreht werden könnte (er liebt beides über alles), aber autos kommen an erster stelle. auch wenn er in einigen punkten nicht typisch bub ist, mit vorliebe seine puppe auch bespielt und auch seine küche (wie auch meine ;)), kraftfahrzeuge sind die nummer eins. alle versuche schon als baby ihn nicht stereotyp zu erziehen sind gescheitert als er im alter von 8, 9 monaten eines seiner ersten worte ins babyphone gebrüllt hat. na, ja, "mama" war es nicht *augenroll* sonst ist zwerg ein aktives, fast immer gut gelauntes, trotzköpfiges kind, immer in bewegung, den ganzen tag in beiden sprachen am plappern (vom wem er das wohl hat, keine ahnung ;))  und an allein interessiertes kind. ok, ich wollte ja eigentlich kurz die sache gestallten ;)

mein zweites wichtelkind aus dem forum kenne ich sogar und ich freue mich besonders auf dieses "alternativwichteln". phantasie ist da gefordert und einiges an bastelgeschick, beides eigenschaften, die ich sehr intensiv besitzte, die ich aber in den letzten jahren kläglich vernachlässigt habe. ideen schwirren schon durch meinen kopf und ich freue mich schon sehr, sie auszuleben.

ach, weihnachten ist schon irgendwie schön *herz*

Samstag, 13. November 2010

lateeeerne, lateeeeerne...

die mörderwoche ist vorbei, die aufregung, welche einiges bei der arbeit diese woche gebracht hat, hat sich nun gelegt und ich kann mich - endlich mal- auch auf meine eigentlich, wissenschaftliche arbeit konzentrieren. eine publikation muss in zwei wochen raus, eine konferenz gehört vorbereitet. endlich was anderes, nicht nur administration, auch wenn der stundenplan fürs sommersemester auf mich wartet und mich schon ernsthaft "bedroht".in dem ganzen chaos der woche jedoch bin ich doch dazugekommen, das grosse event vom zwerg zu sehen, das laternenfest.

in meiner kindheit gab es einiges an bräuchen und traditionen, mit denen zwerg nun aufwächst, nicht bzw andere haupfiguren haben meine kindheit bund und wunderschön gemacht. weder laternenfest noch nikolaus haben dazugehört, auch das christkind habe ich erst hier vor jahren kennengelernt. dafür brachte der weihnachstmann wohl gemerkt zu silverster unmengen von geschenken, weihnachten und ostern waren reine familienfeste und in keinster weise komerziell ausgerichtet.

während ich mich mit dem christkind überhaupt nicht anfreunden kann (zu uns kommt somit jedes jahr "das weihnachtskollektiv", bestehend aus dem weihnachstmann mit christkind und weiteren figuren als helfer ;)), finde ich andere momente, wie eben das laternenfest wunderschön und rührend. zwerg hat wochenland geübt, sowohl in der krippe wie auch zu hause, hat sein plastikpferd fast wundegeritten und den handtuchmantel x mal mit einem playmobilschwert für uns alle (inkl. dem armen katzi) geteilt. der höhepunkt war nun in der krippe letzte woche. während einige sich sichtlich gelangweilt haben, sang zwerg aus vollster brust und überzeugung alle lieder mit, machte jede bewegung, alles und wurde dann mit lebkuchenherzen belohnt. es war schön... nicht nur für ihn *schnif*. auch wenn meine kamera (leider immer noch ohne externem blitz) einiges nicht so gemacht hat, wie ich es mir vorgestellt habe. ich muss halt noch so vieles lernen.



Dienstag, 9. November 2010

weihnachstduft

lag gestern kurzfristig in der luft als ich in einem geschäft in der innenstadt war. es ist anfang november erst und alles ist schon bereit. zwerg und ich haben schon die aufstellung des riesigen weihnachstmannes in der stadt beobachtet und auch sonst alles deutet unmissverständlich hin, dass die adventszeit immer näher rückt.

für heuer habe ich mir schon einiges überlegt und habe sogar sämliche arbeitspausen mit ideensuche verbracht. so sind fast alle familienmitglieder und die wichtigesten freunde schon angedacht und teilweise schon bestellt ;). bastelbücher, adventskalendenderideen, bücher- und hörcds zum thema sind schon auf dem weg. und was in dieser zeit nicht fehlen darf ist das wichteln. in meinem lieblingsforum (nun dem einzigen, in dem ich noch surfe und schreibe) wichtel ich heuer gleich zweimal, alternativ und traditionell. und eine weitere wichtelaktion hat es mir angetan, da mache ich heuer das erste mal mit und bin schon sehr gespannt.

Sonntag, 7. November 2010

dolce far niente

mal ehrlich, wer beherrscht schon heute, in unserer schnellebigen welt ,das süsse nichtstun? einfach die seele baumeln lassen, essen, trinken, mit freunden abhängen (wie meine teeninichten sagen würden ;)), einfach nichts tun und dennoch das leben gerade in diesen momenten aus vollster kraft geniessen. letzte woche habe ich in wien einen film gesehen "eat, pray, love". julia roberts in der hauptrolle, eine literaturverfilmung. sicherlich nicht der film des jahres, auch nicht des monates, aber recht nett gemacht mit einigen stellen, über die man gut nachdenken kann. und dann irgendwann eben der spruch "dolce far niente", bekannt, fast vergessen und ganz ehrlich, hin und da schwer vermisster zustand.

in meiner familie, als ich selber noch ein kind war, war dieses gefühl irgendwie nur meinem vater und mir gut bekannt. beide wie geklont, haben wir  intensiv immer schon das leben geniessen können, uns diesem einfach hingeben, auch ohne schlechtes gewissen tatsächlich auch mal nichts zu tun und für sich einen moment zu fangen und diesen zu geniessen. mein vater liebte es zb im cafehaus zu sitzen, mal schrieb er dort, mal sass er aber auch einfach mit freunden, aber auch ohne gesellschaft und genoss es einfach, die menschen zu beobachten und seinen gedanken nachzuhängen. ich habe diese momente immer sehr geliebt und habe auch früh gelernt mit ihm auch mal einfach zu schweigen und zu geniessen.

später als ältere, vor allem als studentin, habe ich dieses lebensgefühl teilweise sehr intensiv weitergelebt. meine beste freundin und unsere "clique", wenn man das so nennen soll, haben die hohe kunst des "kafenisati" perfektioniert, konnten stundenlang zusammen sitzen, über gott und die welt diskutieren und debatieren und hätten wohl auch einiges mehr kunsumiert, hätte dies in das ewig knappe studentenbuget gepasst. aber auch mit einer tasse kaffee kann man ewig sitzen. seit 2001 leider räumlich nicht mehr in der gleichen stadt vorzufinden, habe wir das am telefon weitergelebt, bis die rechnungen und die ohnmuschlen geglüht haben.

als zwerg noch kleiner war, hatte ich oft das gefühl, dieses süsse nichtstun verloren zu haben, als ich dann letzten jahr anfing noch vollzeit zu arbeiten, schon gar. ähnlich wie meinte eigenen mutter, die nie 10 minuten sitzen konnte und sich dem nichtstun und dem einfachen geniessen hingeben konnte, erwischte ich mich vor ein paar monaten, wie ich meine männer animieren wollte, aus dem nichtstun rauszukommen. und wunderte mich dann über mich selber. ist es aber in unserer schnellen gesellschaft noch überhaupt möglich solche momente zu erleben? werden diese einem nicht extrem schwer gemacht? schon gar als mutter, da hat man nicht nichts zu tun, momente für sich selber muss mal oft stehlen, als ob es schlimm wäre, auch mal alleine sein zu wollen oder unter freunden. auch den kindern soll man das nicht vorleben, aber ich möchte sehr bewußt, dass zwerg auch lernt zu leben, zu geniessen, zu entspannen. so begann ich wieder, auf dem weg zurück zu mir, bewußt solche momente einzubauen.



auch heute, trotz einem berg von arbeit, der auf mich wartet. ein langes gespräch mit der welt allerbesten freundin, ein bad, ein ausflug, ein kaffee mit einer lieben freundin. alles langsam, faul und intensiv im gefühl. zwerg überglücklich rennend zwischen tieren und spielplatz, gutes essen (meine erste gans im leben ;)), gute gespräche (auch wenn doch durch etwas gezicke des nachwuchses überschattet), einfach schön, für die welt so unwichtig, für meine seele so positiv. ich finde langsam den weg zurück zu den süssen nichtstun momenten und es fühlt sich verdamt gut und richtig an.

die arbeit darf auch ruhig bis morgen auf mich warten. :)

Freitag, 5. November 2010

herbstfarben

heute überall, wo man hingeschaut hat. 20 grad hatte es und wir waren den ganzen nachmittag unterwegs. aber bilder sagen oft mehr als worte...








Dienstag, 2. November 2010

spannendes...

passiert zur zeit auf allen seiten. positives, auch nerviges, aber auf jeden fall mehr positives. einiges lässt sich jetzt noch nicht fassen und ich weiß nicht, wohin der weg führt. aber ich weiß, dass ich auf dem weg bin und er fühlt sich gut an...

wien war klasse und hat auf jeden fall das erfühlt, was wir alle, aber vor allem ich, erwartet haben. unabhängig vom "kulturprogramm", welches wir absolviert haben, waren spontanideen wie eine fakerfahrt, kino und andere ausflüge super schön. und die zaubermomente mit lieben menschen umso schöner. wieder waren es nur wenige, die ich sehen konnte, aber dafür waren diese treffen um so intensiver. die tatsache, dass man mit einem menschen richtig seelenverwand sein kann, fasziniert mich immer wieder aufs neue, macht mich aber auch traurig, dass diese menschen nicht wirklich ein teil meines alltags hier sein können. umso schöner sind dann die realen treffen, auch wenn sie selten sind.

heute hier angekommen, war ich am abend bei einer spannenden, neuen gruppe, einer familienaufstellungsgruppe, die über ein jahr gehen sollte. und schon heute abend war klar, es wird intensiv, spannend, kräftezährend, aber es wird sich lohnen. neue menschen kennen zu lernen finde ich gerade hier immer noch für mich wichtig und kostbar. so viele neue gedanken, empfindungen, gefühle sind da, teilweise kann ich sie noch nicht ganz ordnen. aber für mich und für uns als familie fühlt sich das alles sehr richtig an. alles weitere bleibt offen und spannend...

Donnerstag, 28. Oktober 2010

in und out momente

der oktober ist fast zu ende. kurz vor dem langen wochende verlassen mich langsam die kräfte und ich freue mich auf etwas freizeit. wir verbringen 3 tage bei meiner mutter in wien, tanken kultur, zaubermomente die freunden, kraft und freude. hoffentlich bei schönem wetter.

während die bessere hälfte einkaufen gefahren ist, kind schon friedlich schläft, schwirren in mir gedanken, gefühle und eindrücke der letzten tage, teilweise wochen. zu viel, um sie in einen zusammenhängenden text zu erfassen. sovieles, was ich mag und nicht mag im moment... machen wir mal eine liste, beginnend mit dem negativen ;)

was ich zur zeit gar nicht mag:
  • das graue wetter
  • die immer grössere kälte, die mir doch zeigt, winter steht vor der tür
  • das homepageprogramm meines instituts, mit dem ich täglich mehrere stunden kämpfe
  • die tatsache, dass ich zwerg diese woche immer recht spät aus der krippe abholen muss
  • klugsch*** mütter, die eine rosarote brille tragen
  • pseudofreude
  • das lange einschlafen inkl. "fingermassage" des juniors
  • die dunkelheit schon um 17 uhr

was ich (teilweise nicht nur) zur zeit sehr mag (und davon gibt es gsd viel mehr als vom negativen :)):
  • das laute lachen von zwerg und seine freunde, wenn ich ihn abhole
  • die wunderschönen herbstfarben und den gelegentlichen sonnenschein
  • spieleabende mit lieben freunden
  • mein institut und das gesamte menschliche "inventar" dort
  • mein "neues" einzelbüro, welches täglich ein stück weiter gestalt annimmt
  • facebook, das mir heute ua eine gute, alte freundin wiedergegeben hat
  • liebe freunde, auf die immer und jederzeit verlass ist
  • die tatsache, dass ich viele soche bald in wien treffen werde *herz*
  • den geruch von zwerg beim schlafen und seine langen, wunderschönen wimpert, die ihm fast bis zur nasenspitze reichen *schmacht*
  • die tatsache, dass meine beste freundin zum dritten mal tante eines wunderbaren jungen geworden ist
  • meine neue starbuckstasse aus berlin (danke meine liebe auch hier noch mal), aus der mein kaffee ganz besonders lecker schmeckt
  • meine kamera, bei der ich täglich so viel neues entdecke
  • zwerg wenn er mir immer wieder sagt "ich obicam tebe auch"....ach....
und so vieles mehr... life is good...ich freue mich auf die nächsten tage...

Sonntag, 24. Oktober 2010

neue wege

der oktober geht fast schon zu ende, ich kann es kaum glauben. während ich immer noch das gefühl habe, das semester hätte gerade angefangen, schreitet die zeit mit grossen schritten voraus und weihnachten steht wohl bald vor der tür. zumindestens würde man das meinen, wenn man sich einige kaufhausabteilungen anschaut. während wir nichts ahnend gestern ein schlafsofa nur kaufen wollten, mussten wir dann das möbelhaus mit einigem "weihnachtlichen" verlassen, da zwerg beim anblick der vielen weihnachsmänner die begeisterung nur schwer verbergen konnte. mir persönlich war eher flau im magen bei der idee, dass es schon wieder so weit sein sollte und das jahr zu ende geht. aber vorfreude ist doch auch da.

die letze woche war intensiv, vor allem jedoch das letzte wochende. seit einiger zeit habe ich auf dieses gewartet, den der langersehnte fotokurs fand da statt. 2,5 tage intensivbeschäftigung mit den basisgriffen der fotographie war faszinierend, neu, altbekannt, ermüdent und spannend. während ich mich am ersten tag und auch noch am zweiten teilweise wie eine erstklässlerin fühlte, die gerade buchstaben neuerlernt, wurde ich mit der zeit immer lockerer und habe wohl sogar einiges verstanden und mitgenommen. und meine alte fotoleidenschaft ist nun voll wieder neu entfacht. ich möchte auf jeden fall mehr lernen, unterwegs sein, fotographieren, einiges für die kamera kaufen und ausrüsten. nächstes wochenende ist fotomesse in wien geplannt und ich kann einfach nicht aufhören darüber zu lesen. es fühlt sich gut an, neu, spannend.

der kurs war aber nicht nur wissenstechnisch klasse. die gruppe an sich war einfach trauhauft, neue menschen, interessante, spannende menschen, menschen, die neue themen mit sich gebracht haben, mein interesse teilen. und während ich mich immer wohler in der gruppe gefühlt habe, so wurde auch der wunsch immer stärker, sie wieder zu sehen, weiter zu machen. fast die gesamte gruppe hat den nachfolgekurs nun auch gebucht und ich freue mich riesig drauf, weiter zu machen. und dann vielleicht doch noch was grösseres zu wagen. :) ein neues gefühl ist nun da, oder eher ein altes, vergessenes. interesse und spannung, lernwillen, einiges altes langweilt mich, einiges neues kann ich kaum erwarten.

an diesem wochende nun, heute in der sonne tierpark herbersteins, musste ich mal mit neuem wissen experimentieren. gelungen ist mir zwar nicht immer alles, aber einiges doch. und ich freue mich auf weiteres experimentieren.




Donnerstag, 14. Oktober 2010

freizeit

war in den letzten wochen ein fremdwort. nun hat das semester schon einiges an formen genommen, unterricht angefangen, sitzungen hinter mich gebracht. der alltag kehrt wieder ein und nach einigem nachdenken (wieder mal), einigen veränderungen möchte ich wieder etwas mehr "freizeit" erleben. zeit mit freunden, meinem mann, meinem kind. zeit, in der wir einfach sachen machen, die uns alle erfreuen. 2 krimis habe ich in den letzten tagen gelesen, den zwerg spontan zu einer kasperlvorstellung mitgenommen, spieleabend ist für heute geplant und gestern war ich nach längerer zeit wieder mal mit einer lieben freundin im kino. der film, eine völlige überraschung und mehr nach der spielzeit gewählt, hat sich als der volltreffer schlecht hin herausgestellt. ein österreichischer film, "die unabsichtliche entführung von elfriede ott", spielt sogar hier in der stadt, einer der schauspieler ist mit der besseren hälfte in die schule gegangen. lustig, skuril, mit tief schwarzem humor teilweise, einigem an einblicken in die menschlichen seelen, erinnerte mich die handlung an ein wolf haas roman, auch wenn der einzige mord, der passiert ist, der, an einer plastikpuppe war. :) aber auf jeden fall sehenswert, auch wenn die stadt - wenn man sie vorher nicht kennt - eher einem komunistischen getto gleicht in den aufnahmen. der österreichische film hat zur zeit wirklich einiges zu bieten. allerdings muss man für den film wirklich "österreichischsprachig" sein, untertitel nicht vorhanden ;)


Samstag, 9. Oktober 2010

wenn der himmel einen menschen liebt...

dann lässt er ihm einen freund begegnen, lautet ein chinesischer sprichwort, welches ich seit jahren hier zu hause auf einer postkarte habe... heute fiel es mir, welche ein "zufall", wieder mal in die hände....

endlich wochende! die letzten wochen waren in jeder hinsicht ansträngend, alles noch im schatten einer riesentagung, die heute nun mit meinem halbwegs erträglichen beitrag wenigstens für mich schon geendet hat. die uni hat  in vollen ausmassen angefangen, studis, kollegen, stundenplanchaos, alles zusammen hat mich schon am ende der woche völlig erschöpft. ich habe es - wohl eher durch ein wunder - geschafft, die männer richtung schwiegermutter zu schicken und während sie dort die uneingeschränkte aufmerksamkeit geniessen, habe ich eine realistische chance auf eine nacht voller schlaf. wunderbar.

während ich heute den letzten vorträgen zugehört habe und mich bemüht habe, als sektionsleiterin nicht auf der bühne einzischlafen, habe ich überlegt, was ich mit den 24 stunden der freiheit anfangen könnte. zwar ist es mir ja auch sonst nicht verboten aus dem haus zu gehen, aber das mal völlig frei zu gestallten, ist schon was besonderes. und in diesem zusammenhang musste ich an einiges denken, was ebenfalls so die letzten tage passiert ist. ich habe mich aus zwei internetplattformen löschen lassen in der letzten zeit. zwei der hier schon erwähnten foren gehören nur zu vergangenheit und irgendwie tut es sehr gut, nicht mehr dauernd mit leuten zu komminizieren, die nur ein nick und ein avatar sind. in diesem zweiten "anfall" meinerseits, mich etwas weniger auf die kiste, die sich computer nennt, zu konzentrieren, bin ich noch aus einer kleinen, aber feinen runde ausgestiegen. weder böse noch sonst irgendwie mit negativen gefühlen, zumal diese menschen hier in der stadt leben und wir uns anders sehen könnten. aber heute vormittag, in den überlegungen, was ich nun heute anstellen könnte, musste ich mir kurz wieder was zugeben: ich bin in dieser stadt so einsam wie noch nie. zwar klingt das hart, berührt mich aber weniger, als ich je gedacht hätte. aber es ist fakt. und es gibt momente, wie  zum beispiel heute, wo es schon sticht und schmerzt. für einen kurzen augenblick. dann hat mich meist der alltag wieder und ich vergesse dieses gefühl.

ich bin nun seit fast 3 jahren in dieser stadt und seit knapp einem jahr auf dem neuen institut. so lang und doch so kurz kommt mir alles vor. so bekannt und so fremd ist alles noch. und während ich heute vormittag so gesessen bin, liefen erinnerungen hoch an andere momente im leben, an freunde, kollegen, zaubermomente aus der vergangenheit.

ich denke, jeder mensch hat besondere talente. nicht nur fähigkeiten wie musikalität, malerische talente, sportliche etc, sondern auch im umgang mit menschen. der eine ist ein guter liebhaber, der andere ein toller mitarbeiter. ich konnte in meinem leben bis zur geburt von zwerg in erster linie eines: freundin sein. freundschaft hat mir vom ersten tag an unheimlich viel bedeutet, es war ein thema seit meiner kindheit, für freunde lass ich bis heute alles liegen und stehen und nichts mehr geniesse ich, wie zeit mit freunden. das privileg, einige besondere menschen meine freunde nennen zu dürfen ist was ganz besonderes. und auch wenn die meisten von ihnen leider meinen alltag nicht teilen, sie sind immer bei mir. und ich vermisse sie ungemeint... von chile auf den balkan, quer durch europa und teilweise auf der anderen seite der welt, ich bin für jede und jeden dankbar. hätte gerne aber oft einen zauberstab, um sie mal alle sehen zu können.

in diese stadt bin ich schwanger gekommen und keiner hier außer meiner besseren hälfte kenn mich aus der zeit, als ich noch nicht zwegs mutter war. auch wenn die tatsache, seine mutter zu sein, eines der schönsten sachen der welt ist, die mich täglich mit neuer freunde, neuem stolz, aber auch neuen sorgen, nervenzerzeissproben etc. erfüllt und ich alles zusammen nie wieder missen möchte, sehe ich selber, dass ich mich, ohne es wirklich zu wollen, verändert habe. oder zumindestens es selber glaube es getan zu haben. meine offene und kommunikative art ist noch da, ich liebe es immer noch, mit menschen zu sein, kann immer noch offen und ehrlich meine meinung sagen, aber für die intesive freundschafstpflege fehlt mit oft die energie, so leid es mir tut. zwar nehme ich mir auch diese von zeit zur zeit, aber es ist oft zu wenig. früher fast eine wöchentliche institution, schaffe es teilweise wochenlang nicht, meine beste freundin am telefon zu erreichen. skype schweigt nur noch, weil ich es oft nicht weiß, ob ich ein gespräch werde zu ende führen können. und hin und da hebe ich sogar das handy nicht ab, weil ich eh schon weiß, dass ich keine richtige redenszeit haben werden.

während ich früher alle möglichen freunde im umkreis hatte, eltern, nicht eltern, paare, singels, karrieremenschen, künslter etc , sind wir hier nun alle mütter. zeit ist somit mangelwaren, seit ich arbeite, in jeder hinsicht. und dennoch, trotz dem wissen, dass das nun mal so ist, gibt es momente, die schmerzen. weil ich mich nach den menschen sehne, die mich noch mit vollem namen ansprechen, aus der zeit, als ich nicht nur teilweise "e.mama" war. die mich kennen, mir in die augen schauen und einfach wissen, was sache ist. die schweigen können mit mir, ohne dass es peinlich ist, einfach zusammen sein, sich nahe sein, auch wenn nur für einen moment. heute auf der tagung war so einer, ein alter berufsfreund. vor jahren mal haben wir uns auf einer tagung getroffen und unsere wege kreuzen sind immer wieder eher kurz. aber eine umarmung, ein blick und schon ist die seele voll mit positiver energie.

ich weiß, wahre freundschaft kennt weder zeit noch raum, "there's no such place as far away" wird richard bach eines seiner in deutschsprachigen raum fast unbekannten texte nennen. grenzen und entfernungen exisiteren nicht, wenn man verbunden ist, das alles ist wahr und schön. ich weiß auch, dass mich der himmel bis jetzt eigentlich sehr gerne gehabt hat und ich mich nicht beschweren darf. ich würde nur wieder mal gerne das alles intensiver fühlen!

Montag, 4. Oktober 2010

thank you for the music

es hilft nichts es zu leugnen: der herbst ist da. viel mehr, als ich gestern von der uni nach hause lief, hat es sogar schon nach winter gerochen. der klare, kalte duft nach eis weckt immer erinnerungen in mir, zwar auch positive, erfüllt mich aber auch mit unbehagen. kälte, schnee, dunkelheit schon um 16 uhr, all das ist so nichts meins. der sommer war zu kurz, wie immer. aber auch das ist nichts neues.

ich habe ein arbeitswochenende hinter mir.vor langer zeit hatte ich mir vorgenommen, nie ein wochende auf der uni zu verbringen, schon gar nicht, wenn ich mal familie haben sollte. da aber mein arbeitsplatz diversesten mnstellungen hier in der wohnung vorläufig zu opfer gefallen ist, alle unterlagen ebenfalls im büro sind und nächste woche hier eine grosse konferenz, muss ich die männer etwas alleine lassen. die meisterhaft verbrachte zeit der zwei macht hoffnung auf weitere bewegliche wochenenden für mich, auch wenn ich sie schon vermisst habe.

während für mich und meine studis heute das semester angefangen hat, fing dieses für zwerg in einigen punkten schon an. sein heissgeliebtes kasperltheater hat angefangen und das wichtigste ebenfalls: die musikgruppe! und nicht nur er hat sich darauf gefreut, auch ich konnte es schon kaum erwarten, dass es endlich mal losgeht. den ganzen sommer hat mich junior fast täglich nach gefragt, wann wir nun wieder zu "lelja (dt. tante) g." gehen, hat mir lieder vorgesungen, vorgehüpft, vorgetanzt und überhaupt... juhu, endlich wieder...

die leidenschaft für musik begint aber bei weitem nicht mit zwerg, im gegenteil, er ist nur der jüngste spross einer familie, die mit und von musik seit generationen lebt. die kette der professionellen musiker habe ich zwar unterbrochen, meine schwester dafür hat diese tradition nicht nur weitergeführt, sondern sogar einen musiker geheiratet. seit ich denken kann wurde bei uns gespielt, gesungen, getanzt. und die schönsten momente meines lebens sind fast immer mit bestimmter musik verbunden.

in unserer familie war es üblich einem ein instrument in die hand zu drücken, bevor mal überhaupt richtig laufen konnte ;) mir wurde das klavier erklärt, ich kann mich noch so gut erinnern an die erste stunde, denn ich saß in schwindelerregender höhe vor dem flügel meiner mutter, unter mit ca. 20 notenbände, damit ich tastatur erreichen konnt. das klavier hat mich 17 jahre weiter begleitet und auch wenn ich nicht mehr spiele, ist es täglich bei mir. aber auch andere art von musik, kinderlieder, liedermachen, popmusik, so vieles begleitet mich täglich.

meine erste popleidenschaft war - ich weiß jetzt nicht, ob es peinlich ist, oder nicht - ABBA. meine 10 jahre ältere schwester war nie ein fan von ihnen, aber zu jedem ihrer geburtstage bekam sie mindestens eine platte. die kleine schwester hat gesammelt und genossen ;) ein lied, das ich liebe, seit ich ca. 5 bin ist das...



diese gruppe begleitet mich irgendwie bis heute, egal, ob es nun als cool gilt oder nicht. auch zwerg muss diese kennen, einige lieder musste er schon im bauch hören.

die weitere liebe seit kindheitstage (auch diese platten habe ich meiner schwester immer entwendet) war und ist barbra streisand. gerade in der pubertät, als es einiges an besserer musik für eine 16 jährige gab, habe nicht nur ich sie leidenschaftlich gerne gehört, sondern auch alle meine besten freunde damit angesteckt. jahre später, mit zwerg frisch im bauch, habe ich sie endlich auch in wien live gesehen, ein konzert, unvergesslich und einzigartig. neben allen klassikern von ihr, musste ich die ganze schwangerschaft ein lied von ihr hören und damals schon fürchterlich heulen (hormone sind schon was unfeines oft). bis heute berührt es mich ungemein.



in den nächsten jahren wurde ich dann trotzdem etwas "cooler", queen und depeche mode. beide gruppe liebe ich bis heute, auch wenn ich in einigen jahren von zwerg es sicher noch hören werde, dass die herren super altmodisch sind. aber gibt es was cooleres als den freddy? wohl kaum...



oder der text vom nächsten depech mode klassiker... ich muss es wohl 1000 mal gehört haben...




die reihe könnte ich endlos weiter führen... einen namen, den hier wenige nur kennen werden, habe ich allerdings noch nicht erwähnt. djordje balasevic, die legende der serbischen liedermacher. sogar mein vater war schon fan von ihm, als djole noch so zu sagen in den windeln lag. heute, über 30 jahre später, bestimmt er die musikszene immer noch, ist eine legende, eine ikone. nur auf seinen konzerten sieht mal die uroma im rollstuhlt mit 3 jährigen urenkel auf dem schoss (von mir tatsächlich 1998 gesehen), er war und ist die kritische stimme serbiens und aller ereignisse dort. ich kann mich kaum auf ein lied von ihm entscheiden, es ist so vieles einfach unvergesslich...und live ist er kaum zu toppen...



damit ich nicht immer so altmodisch klinge, noch ein lied, dessen text mir durch die schwere disszeit geholfen hat... so richtig "auskotzen" konnte ich mich da und bis heute sollten sich alle in sicherheit bringen, wenn das in vollster lautstärke hier drönnt...



seit zwerg jedoch auf der welt ist und selber mitentscheiden darf und kann, was gespielt wird, hat sich unser gemeinsamer musikgeschmack etwas geändert. unabhängig von den klassik CDs, die er auch liebt, sind figuren wie hoppelhase hans, die raupe nimmersatt und einige mehr in unser wohnzimmer gezogen. kinderlieder in diversesten sprachen laufen hier tag ein tag aus. aber die leidenschaft schlecht hin verdanken wir "lelja g.": mai cocopelli. und während ich einiges langsam nicht mehr hören kann, zieht bei uns täglich der regenbogen rein, wilde tiere tanzen und die piraten stechen auf see...



zaubermomente können eben auch akustisch sein :)

Freitag, 24. September 2010

dankbar sein

die vollmondnacht ist nun zu ende. viel schlaf habe ich nicht erwischt. zu einem, weil das immer so ist in diesen nächsten, dann war das buch viel zu spannend, um es wegzulegen und schliesslich muss ich einigen angedenken, lesen, überdenken. zwei sachen beschäftigen mich seit gestern, eine hoffentlich gute und eine weniger gute und die nacht war nun kurz. der morgen wechselt langsam von grau zu doch sonnig, zwerg ist schon stolz in seiner neuen piratenjacke und mit einer sonnenbrille auf der nase, 2 bücher, 2 pandabären und sonst noch einigem an kleinkram in die krippe gestapft, auch die bessere hälte ist bei der arbeit. ich sitzte ebenfalls vor einem offenen worddokument, ein konferenzbeitrag sollte entstehen. aber irgendwie steht mein gehirn heute, scheint im leerlauf zu sein.

seit einiger ausmistung meiner virtuellen welt lese ich nun wenig, vor allem aber in einem forum, dass ich durch zufall 2004 gefunden habe und in das ich mich verliebt habe. eine wunderbare plattform, mit herz, verstand, mit lieben menschen, tollen administratoren, wo eigene meinung akzeptiert, tolleriert, diskutiert wird, aber ohne gezanke und gezicke. angenehm, fast wie eine virtuelle familie, ohne dass man jedoch sich die eigene meinung dauernd verkneifen muss, weil jemand ja beleidigt sein könnte. auch wenn ich wenig schreibe, ich lese intensiv seit jahren, kenne die menschen, mag sie. als ich frisch angemeldet war, schlug das schicksal bei einer lieben familie hart zu, bei der 9 monate alten tochter wurde ein tumor gefunden. ich, damals selber noch kinderlos, verfolgte die geschichte stumm. was kann man sagen, was soll man schreiben? die kleine ist heute ein gesunde, wunderschöne junge dame, gott seit dank!

und nun ein neuer fall, eine 6jährige mit blutkrebs. ein ganzes forum hält den atem an, betroffenheit in jeder hinsicht. ein kleines mädchen, das nun um sein leben kämpft, welche für eine lange zeit nicht das selbe sein wird. ob es jemals wieder so sein wird wie vorher, für sie, ihre familie, ihre freunde? und sogar wenn man die menschen eigentlich nicht persönlich kennt, erschüttert einen das sehr.

plötzlich relativieren sich so viele eigenen probleme, man kommt sich lächerlich und sogar blöd vor. so vieles im alltag, was unnötig ist, so vieles, was man mit humor nehmen sollte. und dann erinnert man sich doch daran, dass man eigentlich dankbar sein sollte. dafür, was man selber hat, dafür, dass man selber gesund ist, dass das leben mit vielen "problemen" eigentlich recht gut und positiv ist. für die sonne draußen, für das kinderlachen, dass man täglich sehen darf und sogar für einiges an schwereren situationen. alles relativ und sinnlos teilweise. ich werde nun mein kind aus der krippe holen und uns beiden einen schönen nachmittag in der sonne gestalltet.

Dienstag, 21. September 2010

umbruch die zweite

der herbst schenkt uns seit zwei tagen wieder etwas mehr sonnenschein, somit ist auch meine lebenslust halbwegs wieder da. einiges bleibt noch auf der strecke, arbeit hat sich angesammelt und wird - auch wenn langsamer wie gewöhnlich - stück für stück erledigt. aber einiges an baustellen eröffnen sich, das "drohende" semester scheint uns zu zwingen, neues anzugehen.

zu hause ist es eine baustelle, zwerg bekommt ein richtiges zimmer. im büro ist ebenfalls eine baustelle, ich bekomme wohl ein einzelbüro. beide aktionen schlucken viel kraft, ich habe nun keinen einzigen platz um wirklich in ruhe zu arbeiten. die institutsbibliothek war heute sehr nützlich, ich werde sie wohl auch morgen noch mal aufsuchen müssen. allgemein ist die stimmung wieder auf umbruch. wie schon so oft die letzten monate. habe einige schritte gemacht, die ich schon lange machen wollte und bin damit recht glücklich. mal sehen welche neuen abenteuer auf uns alle warten ;)

Sonntag, 12. September 2010

das wunder der geburt(stage)

ich bin vor ein paar tagen ein jahr älter geworden. nun muss ich wenigstens hier im blog mein alter ändern, an einigen anderen stellen wechselt das automatisch. und während aus dem 6er hinten ein 7er wurde, das telefon ununterbrochen geklingelt hat und gerade auf facebook ein glückwünsch dem anderen gefolgt hat, musste ich zu hause kurz tief luft holen und innehalten. wie jedes jahr, den geburstage sind was besonderes ja und bringen auch - wenigstens bei mir - besondere gedanken mit sich.

ich habe heuer wirklich schwierigkeiten wieder hier anzukommen. der sommer war kurz, viel zu kurz und aus der wärme des balkans in die kälte hier den weg zu finden ist heuer schmerzhafter wie gewöhnlich. zwerg scheint das auch heuer zu spüren und fragt immer wieder nach dem meer, nach unseren verwanden, nach dem sommer. und nach seinem vater, der plötzlich ja auch wieder den ganzen tag nicht da ist. somit hat mir der balkanblues und das wetter eh schon die vorfreude auf den geburstag verdorben. der entschluss erst später zu feiern ist geblieben, dafür wurde die spontantidee einer kleinen runde am nachmittag geboren. gesagt, getan, die spontansten meiner freundinnen waren samt kids da, der nachmittag war wunderschön, die laune stieg. soweit alles ok.

und dennoch hängt ein schatten über all meine geburstage, seit ich denke kann, auch wenn es mir nicht immer bewusst war, den geburstage wurden im hause p. immer groß gefeiert, vor allem meiner. dekoration, geschenke, unzählige gäste, oft noch tage danach musste nachgefeiert werde und ich habe es immer genossen, so sehr im mittelpunkt zu stehen. als ich älter wurde, hat sich das nicht geändert und als ich schlussendlich von zu hause auszog, habe ich den hang zum theatralischen feiern beibehalten. die liebsten feiern waren mir in den letzten jahren in der letzten stadt vor dieser, wo wir zu wohnung auch einen wunderschönen, großen garten hatten und anfang september das wetter immer genau richtig war, um ein grillfest zu machen. 30 leute waren keine seltenheit, zusammen sitzen, die gesellschaft genießen, gutes essen, auch recht viel trinken war jedes jahr auf dem plan. schön, gemütlich, innig. ich vermisse diese momente sehr.

aber der schatten war trotzdem immer da, der schatten der vergangeheit, meiner familie, meiner existenz bis zu einem gewissen grade.  ich bin das zweite kind meines vaters. seine erste familie ist an einem wunderschönen, sonnigen tag im august 1971, in seinem geburtsland auf dem weg zu einem familienausflug ums leben gekommen. damit das unglück noch grösser wird, starben nicht nur mein 17 jähriger bruder und seine mutter bei dem unfall, sondern auch noch der 15 jährige cousin. das leben wurde für die ganze familie von einer sekunde auf die andere anders. und mein vater stand plötzlich alleine da.

ich bin zwei jahre und einige wochen nach diesen unfall geboren. meine eltern haben sich nur ein paar wochen danach kennen gelernt und haben einige monate danach geheiratet. die große, plötzlich liebe und dann das neue, unerwartete, zweite kind. die liebe, die meinen vater und mich verbindet, war und ist fast unvorstellbar, so besonders, dass man es kaum erklären konnte. und dennoch habe ich oft einen schatten in seinen augen gesehen, als wäre noch jemand anderer da. später habe ich es verstanden, wer das war, denn auch, wenn ich lange dachte, das einzige kind meines vater gewesen zu sein, waren wir immer zu zweit. und gerade an geburstagen musste ich immer daran denken.

als ich in die pubertät kam, beschäftige ich mich mit der geschichte meiner familie sehr intensiv. die vorstellung geboren zu werden nur, weil jemand anderer starb, klang für mich gruselig, aber wie für jeden teenie auch mysteriös und besonders. dennoch stellte ich oft meine existenz in frage und entwarf "was wäre wenn" szenarien. die vorstellung, dass meine gesamte familie am tag meiner geburt eigentlich mehr um meinen bruder trauerte, als sich auf mich gefreut hat, tat sehr lange weh.

heute, längst wenigstens dem alter her erwachsen, habe ich meinen platz in dieser geschichte gefunden. ich weiß, was meinem vater an dem tag meiner geburt gegeben wurde und bin dankbar ihn gehabt zu haben. auch wenn ich immer noch gerade an diesem tag auch an meinen bruder und die mit ihm verstrobenen denken mus,s sehe ich mich nun als eine art phönix, der aus der asche gestiegen ist. und feiere umso lieber und intensiver diesen tag, auch wenn nun die nächste generation in form vom süßesten zwerg von allen hier einzug genommen hat und nun seine geburstage mit viel tamtam gefeiert wurden und noch viele gefeiert werden.

Donnerstag, 2. September 2010

home is ...


where you heart is, sagt ein englisches sprichwort... wird sind nun seit gestern "zu hause" und es fällt mir schwer, das auf diese art zu fühlen. mein herz ist immer noch nicht angekommen bzw ist irgendwo auf dem balkan geblieben und es tut weh nun endlich zuzugeben, dass der sommer vorbei ist, der herbst schon da, die kälte ebenfalls und alle lieben menschen wieder kilometerweit weg sind...

der urlaub war wunderschön. wir haben wohl um die 4000km gemacht, das kind war wie aus einem bilderbuch, die erweiterte familie einfach so, wie sie immer war und ist: lieb, herzlich, warm, eben "meins". so fühlt sich zu hause nun mal an. auch wenn ich es so nicht mehr nennen darf. das land in dem ich lebe ist da eine andere geschichte, trotz meiner lieben hier. und es wird wohl nie ganz ein zu hause werden.

geblieben sind wunderschöne erinnerungen, ein kind, dass nach einige der verwandten dauernd fragt und sogar nach ihnen weint (nicht nur du sohn...) und der wunsch, bald wieder richtung süden zu fahren.

Sonntag, 15. August 2010

die lücke, die wir hinterlassen...

ersetzt uns vollkommen...

diesen spruch habe ich vor 15 jahren gehört, als eine liebe freundin bei einem zugunglück ums leben kam. ich fand ihn schön, wahr, gruselig, furchbar, alles auf einmal. nein, diese lücke kann niemanden ersetzen. nun sind es fast auf den tag 15 jahre her, seit sie gegangen ist und so grob es klingt, ich habe mich an die lücke gewöhnt, denke immer wieder an sie, aber nicht so viel wie früher.

eine andere lücke ist heute wieder mal stark da, trotz urlaub, trotz sonne, trotz lebensfreude: j. hätte heute geburtstag gehabt. diese lücke wird sie kaum je ersetzten und an sie werde ich mich wohl kaum jemals gewöhnen. auch wenn ich weiß, dass ich langsam doch abschied nehmen muss...

srecan ti rodjen dan draga moja, gde god da ga sada slavis!

Freitag, 13. August 2010

geschmack der kindheit

endlich urlaub. schon fast eine woche sind wir unterwegs auf dem heissen balkan. 4 tage haben wir in meiner geburtsstadt verbracht, eine nacht bei meinen verwandten im land meines vaters und nun sind wir seit gestern in griechenland. es ist heiss, wunderschön und wir spielen gerade murmeltiere. schlafen, essen, baden, das ist der plan für die nächsten paar tage. dann schauen wir weiter.

die bisherige reise hat mich auf die spuren meiner kindheit geführt, vor allen in meiner geburtsstadt, in der ich 8,5 jahre gelebt habe, war alles voll davon. straßen, häuser, ecken, momente, die mich an die erste lebensjahre erinnern, so stark, dass es fast schon unheimlich wird. als wir die stadt verlassen haben, hätte ich nicht vermutet, dass ich sie über 20 jahre nicht mehr sehen werde. 2005, wieder nach so viel zeit in der stadt, kannte ich noch jede ecke meiner wege von damals. es hat mich selber fasziniert, wie stark meine erinnerungen an die zeit damals waren und noch sind.

die weiße stadt an der mündung von save und donau ist in erster linie mit meinem vater verbunden. zwar waren wir dort ja alle 4 noch zusammen, aber dennoch, niemand, weder meine mutter noch meiner schwester sind so präsent dort, wie er. seine stadt. er hat sie über alles geliebt und ist mit 18 aus seinem land hingezogen. die hauptstadt des damaligen landes. eine pulsierende metropole, eine weltstadt, ein zentrum auf dem balkan. so vieles ist seit damals passiert, aber die stadt ist immer noch faszinierend. trotz aller schwierigkeiten straht sie immer noch eine seltene energie aus und "verschluckt" mich jedes mal aufs neue. sowohl in erinnerungen wie auch mit neuen eindrücken.

meine beste freundin aus der kindheit kenne ich nun seit 31 jahren. heute ist sie die hauptperson in dieser stadt und vor allem mit ihr begebe ich mich jedes mal auf die kindheitsreise. und eine wichtige komponente bei den erinnerungen ist der geschmack. ich glaube, das kennt jeder, essen aus der kindheit, süsses, aber auch salziges, liebligsspeisen, die nach kindheit schmecken. in meinem fall ist es oft schwer diesen geschmack zu finden, denn die sachen gibt es im land, in dem ich lebe, nur sehr selten und nicht alle. aber wenn ich auf dem balkan bin, explodieren meine geschmacksnerven wieder aufs neue und ich bin 6, gehe an der hand meines  vaters durch den park und geniesse einfach das leben.


der beste geschmack des sommers war ein eis: "rumenko". super einfach, bestehend nur aus wasser, zucker und unmengen an künstlichem zeugs, schmeckt dieses eis nach erdbeeren und nach der schönsten zeit meines lebens. da ich ewige probleme mit dem hals hatte, durfte ich das nur selten haben, aber es war jedes mal aufs neue ein fest. das eis gab es in keinem weiteren land in dem ich lebte. als ich es nach 23 jahren wieder probierte war es so, als wäre ich wieder nach hause gekehrt. so vieles, was geschmack bewirken kann.




ein weiteres kulinarisches "fest" aus diesen tagen ist "smoki", auch von anderen nationen gekannt unter dem namen "erdnussflips". zwar gibt es die überall und ich liebe sie auch dort, die auf dem balkan jedoch schmecken anders und besonders. es müssen die original sein, mit diesem namen, in einer roten verpackung und mit dem besonderen geschmack. was drinnen ist, will ich nicht wissen. aber es sind DIE flips schlecht hin.



wer schlechte zähne und schwache plomben hat, sollte die nächste süssigkeit nach möglichkeit meiden, denn diese bekommt man auch im land, wo ich lebe seit einiger zeit. plombenzieher nannte sie mein vater, "kikibomboni" nennen sie die hersteller. lecker, meist steinhart, weil nicht mehr so super frisch, aber toll. ich habe einige milchzähne in solchen bombons verloren und auch so manche plombe als erwachsene. hat sich aber alles gelohnt.




während die ganze welt von nutella schwärmt und ich auch gewungenermassen so manchen heisshunger auf süßes damit erstickt habe, gab es in meiner kindheit einen anderen geschmack, "eurokrem". eine seite weiß, eine schwarz, frühte die creme immer wieder zu diskussionen. welche seite schmeckt besser? warum kann man nicht nur das eine haben? bei uns zu hause war das problem nicht schwer zu lösen, ich liebte die weiße seite, meine schwester die dunkle. beide waren wir uns aber einige, das ding gehörte nicht aufs brot, sonder aus einen großen löfel direkt in den mund. die schokoladenvariante davon war nicht zu verachten, konnte aber die creme nicht ersetzten.


schlussendlich der königsgeschmack, der geschmack schlecht hin: " bajadera". eine schichtpraline, super lecker, super teuer schon in meiner kindheit, deshalb noch heissbegehrter, weil es sie selten gab. oft brachte besuch diese mit und wurde somit von mir noch sehrsüchtiger wie sonst erwartet. geteilt wurde diese selten, weder mit schwester noch sonst mit jemandem, in diesem punkt war ich als kind selten geizig.  anfang der 90er jahre, als der krieg in unserem exland noch am toben war, saßen  in einem lokal in europa ca. 10 "kinder" aus allen teilen dieses landes. eine tiefe freundschaft hatte sich in diesem tagen zwischen uns geboren, die teilweise bis heute hält. jemand hatte eine bajadera bekommen, nicht eine schachtel, eine einzige praline. so durfte jeder nur ein mal abbeissen, mehr ging sind nicht aus. und für einen moment waren wir alle wieder zu hause, vereint in dem gemeinsamen geschmack der vergangenen glücklichen kindheit.







Donnerstag, 29. Juli 2010

eines wie keines

der sommer macht gerade eine kühle pause, gerade richtig, dass ich wieder langsam aber sicher denken kann. die letzten tage nach athen waren teilweise chaotisch, teilweise so heiß, dass ich irgendwie nur halb funktioniert habe. und während es an arbeit nicht gemangelt hat, habe ich auch schon teilweise begonnen, mich innerlich, aber auch sonst auf den urlaub vorzubereiten. am 8. august geht es nun los richtung balkan. 3,5 wochen lang werde wir durch die gegen gondeln, zunächst nach belgrad, dann nach makedonien, dann nach griechenland, dann zurück nach makedonien. ein trip nach bulgarien ist fix, ich brauche bücher für den zwerg. ich kann es kaum erwarten wieder das meer zu sehen, aber auch freunde und familie.

während ich langsam aber sicher unseren gesamten haushalt einpacke und gerade für zwerg unmengen vom dingen. frage ich mich, wie ich das wohl mit mehreren kindern machen würde. einen bus kaufen? einen zug mieten? völlig durchdrehen? geschichte von diversesten freundinnen nach ist das wohl schon so und auch fahren nicht alle kinder gerne auto. zwerg ist auch in diesem punkt super pflegeleicht *holzklopf*. da er die meiste zeit im auto verschläft, gibt uns das die möglichkeit recht viel unterwegs zu sein. gott sei dank! es mag aber auch an uns hängen, da wir gerne beweglich sind.

meine schwester hat schon nach dem ersten kind fast aufgehört zu reisen. eine flugreise, 2 autoreisen, dann war schluss. dann kam das zweite kind und sie bleib völlig stehen. und während meine nichten nun fast 18 und 14 sind, scheint im gehirn meiner schwester der reisemodus für immer ausgelöscht zu sein. mich drückt er in der brust alleine bei dem gedanken. aber es mag so mit zwei kindern sein, ich weiß es nicht.

zwerg ist nun bald 2,5. und während am anfang in dieser stadt fast alle meine freundinnen, mit ausnahme einer, gemeinsam mit mir das erste kind bekommen haben, sind wir nun fast die einzigen, die weder ein zweites bekommen haben, noch schwanger "sind" noch ein weiteres planen. die idee, zwei schnell hintereinander zu bekommen hat mein mann gott sei dank schon vor der schwangerschaft abgelegt und ich war und bin immer schon ein fan von einzelkindern. auch wenn ich das recht häufig verteidigen muss. und die tatsache, dass zwerg so perfekt ist, wie er ist, macht die entscheidung nicht gerade leichter. könnten wir noch mal dieses irre glück haben? nun ja, ich weiß es nicht...

bitte mich nicht falsch verstehen, kinder sind toll. selber bin ich die zweitgeborene, mein mann ebenfalls. wären unsere mütter einzelkinderfans gewesen, hätte es auch zwerg wohl nie gegeben. mein respekt für frauen, die mehr kinder haben und haben wollten wähst täglich und ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch mal probieren möchte. vollzeitjob, kind und ein mann der kaum zu hause ist, so schaut mein alltag aus. noch mal schlaflose nächte, zu hause sitzen, noch ein kind im alltag einbauen, oft kommt es mir unmöglich vor. auch wenn kurze hormonanfälle doch passieren.

zwerg hat dazu seine eigenen meinung. auf die frage, ob er eine schwester oder einen bruder haben will, antwortete er ganz eindeutig und klar vor einer zeit: nein. er will ein zweites kleines katzi. ok, auch ein weg, dazu braucht er mich allerdings nur bedingt.

und dann kommen tag wie gestern. eine sitzung wird das 3te mal verschoben, die arbeit überhäuft mich langsam. ich hetze in die krippe um mein kind endlich abzuholen, das schlechte gewissen plagt mich eh, weil er mal länger bleiben musste. die begrüßung fällt freudig aus, allerdings freut er sich mehr aus das kipferl, das ich ihm gebracht habe. ich setzte mich noch etwas zu den kindern in den garten und komme man langsam runter. 6 stunden kampf mit der institutshomepage, die nachwehen des vollmondes, mein schmerzhafter rücker, alles zusammen sorgen für keine wirklich gute laune bei muttern. diese vertieft sich, als ich nun doch nach hause gehen möchte mit ihm. "maginit". ok, das kennen wir nun schon alle. "mag bei ingeborg bleiben." ok, auch das ist nichts neues. ich gehe mal vor, er wird nachkommen. er dreht sich um und geht. ok, so wird das nichts. 20 minuten später verhandeln wir immer noch, als jemand von einem benachbarten balkon runter ruft. die rettung, seine musikgruppenleiterin. der ausblick ihr zu winken und ihr lächelndes gesicht lenken den zwerg kurz ab, ich kann ihn doch schnappen und mitnehmen. kurzer protest, aber ok, wir sind auf dem weg.

"mag nit nach hause". gut, wohin dann? "stadtpark". auch ok, dann halt in den park. - es muss mal als zwischending gesagt werden, dass ich den stadtpark nur bedingt mag. während der spielplatz toll ist, fahren sonst überall wie wild die radfahrer herum und das nervt mich wirklich. keiner passt wirklich auf, somit muss zwerg dort wirklich auf mich hören, stehen bleiben wenn ich es ihm sage, weil es haben ihn leute schon fast ungefahren. aber ok, er kennt ja die regeln. - weiter, wir sind im park. zwerg ignoriert mich in jeder hinsicht. stehenbleiben nützt er dafür, auf bänke zu klettern, rennt wie wild weiter und als er sich an den boden legt und nicht mehr weiter mag, reicht es mir. dann gehen wir halt nach hause.

die restlichen 35 minuten erspare ich jedem leser hier. es sei nur soviel gesagt, dass man den satz "mag nicht vksti (bulgarisch für "nach hause") offenbar 1 mal pro sekunde durchgehen sagen kann, dabei auch noch weinen und schreien kann und das ohne luft zu holen. ein voller bus stoppt einen wohl auch nicht, auch nicht ein volles geschäft. die blicke der menschen waren mal mitleidsvoll (in meine richtung) mal genervt. ich habe es bis zu hause stoisch ausgehalten. wutanfall nummer zwei folgte zu hause, nummer drei in der badewanne. als er schließlich trost in meinem arm gesucht hat, waren wir beide völlig fertig und er war, vereinfacht gesagt, die beste, wenn auch nicht nebenwirkungsfreie verhütungsmethode der welt. einzelkinder sich cool, oh ja!

als er allerdings etwas später beim einschlafen die arme um mich verschlungen hat und mir "obicam ("liebe") dich" zugeflüstert hat, war die welt wieder für beide in ordnung. nach dem einschlafen habe ich ihn noch eine zeit beobachtet, ein wunderbarer moment wieder.

vielleicht sollten wir es doch mit einem katzi probieren! ;)

Sonntag, 18. Juli 2010

die reise zu mir selber



eine woche war ich nun weg von zu hause, na, ja, fast... ganz alleine habe ich mich auf den weg zu einer konferenz gemacht, zur ersten konferenz seit 4,5 jahren und zum ersten mal für so lange ohne meine männer. athen war das zeil. und es wurde mehr als nur ein konferenzbesuch, was ganz besonderes und für mich persönlich ungemein wichtiges.

die erste konferenz seit jahren hat mich tief in mir drinnen ungemeint viel kraft und mut gekostet. seit zwerg auf der welt ist war ich nicht mehr als 3 tage von ihm getrennt. ich mag das fliegen überhaupt nicht, seit ich mutter geworden bin, schon gar nicht. einen vortag auf englisch zu halten ist eine fast schon vergessene sache, alles in einem bin ich in den letzten jahren völlig verrostet. meine lektüre ist schon so lange kaum berufsbezogen, erziehung, ernährung, skurrile foren, in denen die theme unterschiedlicher nicht sein könnten, andere mütter die jammern übers nicht schlafen, nicht sauber werden, krank sein, stillen, nicht stillen, beikost, doch nicht, fremdbetreuung (wie ich das wort hasse), das kind zu hause behalten bis zur matura etc, etc, etc... beim zuhören der anderen auf der konferenz habe ich verstanden, dass ich wieder den weg zu mir finden muss, meine zeit besser planen und schätzen lernen sollte. und so vieles anderes.

während ich seit jahren in meiner eigenen kleinen welt mich fast gefangen gesehen habe, bewegt sich die welt selbstverständlich weiter. für andere menschen intensiver, für andere nationen natürlicher. kind und beruf sind kein wiederspruch, die welt ist klein und man kann alles bereisen, kinder reisen selbstverständlich mit, man entwickelt sich völlig natürlich zusammen weiter. man muss nicht für immer an einem platz sich fangen lassen, das scheint allgemein überhaupt kein gedanken zu sein. das leben ist bewegung in jeder hinsicht. die theorie habe ich immer gewusst, die praxis in den letzten jahren vernachlässigt. auch das entdecken von neuem, aber auch altbekanntem hat mich wieder einmal fasziniert. die griechen sind ein ungemein freundliches volk, jeder, aber auch jeder versteht englisch, wenn sie es schon nicht eh sprechen. man geht auf die fremden zu, hilft, redet, lacht. auch die konferenzgruppe, die schlussendlich 2 ausflüge zusammen gemeistert hat, ist zu einem ganzen gewachsen und ich habe mich super wohl gefühlt.

einiges habe ich gesehen und verstanden. akropolis bei 40 grad im schatten ist zb eine schlechte idee, aber beeindruckend und es macht einen stolz es geschafft zu haben. ampeln in athen sind nur unverbindliche empfehlungen, an die sich niemand hält und man sollte schnell sein und augen auch am hinterkopf haben. das griechische essen, welches ich nur zu gut in variationen kenne war dieses mal enttäuschend. "ya suflaki" und ähnliche adressen haben mich trotzdem gut über die tage gebracht und mir, ungeachtet ungemein viel laufen, 2 kg mehr auf die rippen gebracht. blätterteig mit käse gefüllt klingt lecker, schmeckt fantastisch, ist aber für eine heiße stundenlange busfahrt äußerst ungeeignet und auf keinen fall zum nachahmen empfohlen. dafür scheinen die griechischen männer meine kurven ungemein attraktiv zu finden, ich habe mich selten so wohl gefühlt. weiter erkenntnis bei der konferenz war, das kafka wohl sehr beliebt ist in iran und in japan, slawische literatur überall wohl fast überhaupt eine terra incognita ist und dass ich selber einiges noch lesen muss und will.  das orakel von delphi ist wunderschön und faszinierend und so machen auch berge spaß. das meer allerdings war das schönste der ganzen reise, aber das ist keine neue sache.



ich habe liebe menschen kennen gelernt, die mich wieder an sachen erinnert haben, die wichtig sein sollten. vor allem eine dame aus israel hat mein herz tief berührt und dort eine tiefe spur hinterlassen. ich hoffe ihr wieder zu begegnen, auf einer konferenz, hier oder bei ihr zu hause. eine zarte fast freundschaft ist in nur 4 tagen entstanden, die ich gerne vertiefen würde.

zu hause angekommen, hat mich in 5 minuten der alltag wiederereilt. zwerg hat sich tapfer gehalten, auch wenn er nun auch in der nacht im halbschlaf zu mir "du gehst nicht weg" sagt und mich bei dem entschluss, ihn das nächste mal doch mitzunehmen, bestärkt. meine schwiegereltern haben in der wohnung eine spur hinterlassen, die ich dringendst entfern haben möchte. meine mutter und meine bessere hälfte haben sich auf mich gefreut, haben mir aber leider sofort mein "normales" leben hier demonstriert. trotzdem halte ich an den eindrücken fest, wie an einem wertvollen schatz. denn nach so viel zeit bin ich auf dieser reise, auch wenn nur für kurz, wieder mir selbst begegnet. und es hat sich sehr gut angefühlt.

Sonntag, 4. Juli 2010

naturmomente

ein sonniger sonntag geht nun zu ende. es hat geregnet, es ist kühler geworden, zwerg schläft seit 19 uhr - frisch gebadet und völlig fertig. der tag war lang, aber lustig. auch wenn oft so anders, wie man es erwartet.

ich war mein lebenlang kein klassischer familienmensch. ich stehe bis heute nicht auf momente, die ich immer noch, irgendwo tief drinnen, als "kleinbürgerlich" bezeichnen würde, auch wenn ich mir völlig im klaren bin, dass ich nun mal eine familienmutter geworden bin und alleine das schon als solches bezeichnet werden kann. ;) man verändert sich doch, aber wohl nie völlig.

wochendenden haben früher zur faulheit gedient. da die bessere hälfte nicht in meiner stadt gelebt hat, von anfang unserer beziehung an nicht, waren diese im zeichen seines kommens. wir waren sehr oft einfach faul und zusammen, mehr war nicht wichtig. kleinere ausflüge ja, was grossartiges allerdings weniger. zu schnell kam der montag, der ihn wieder weggetragen hat. auch stand ich nicht - und das mag ich bis heute nicht - auf steife wochenendplanung. keine festen "familientage", kein versteifter rhythmus, was spass macht, soll passieren. familienessen, pflichtbesuche, zwangsrunden mag ich einfach nicht und die bessere hälfte gewann ziemlich bald gefallen an den zwanglosen tagen.

seit zwerg da ist, ist dies teilweise anders geworden. zwar liebe ich es immer noch das wochende nicht versteinert zu organisieren, aber wir sind deffinitiv mehr draußen, auch wenn die natur in diesem land so nicht ganz mein element ist. kein meer weit und breit, dafür jede menge berge. die lust auf diese zu klettern hält sich sogar bei meinem einheimischen ehenmann in grenzen, also fahren wir doch oft lieber. aber hin und da passieren doch überraschungen...

meine mutter ist zu besuch, also sollte es - ganz entgegen einige meiner vorstellungen - nun ein klassischer familiensonntag werden. die einladung einer lieben freundin hätte ich all zu gerne angenommen, aber ok, mutter soll mal was anderes außer der stadt hier sehen. somit ging es raus aus dieser. die idee zum grünen see zu fahren kam von mir. ich habe schon oft fotos davon gesehen und es hat wunderschön ausgeschaut. zumal es mit von lieben freundin versichert wurde, vom parkplatz bis zum see seine eh nur 5 minuten zu fuss. mutter ist schwer zu fuss, sie wurde von jahrzehnten von einem auto angefahren. zwerg zwar willig zu gehen, aber wer weiß wie lang. mein schuhwerk war gewöhnungsbedürftig. aber es sollten ja nur 5 minuten werden...

irgendwie kam mir der waldweg etwas suspekt vor. weit und breit niemand, keine wassergeräusche, einfach nur ein waldweg, nicht sehr steil, aber doch für meine mutter unangenehm, aber ok, ist ja nicht weit. über der kulisse hing ein berg, riesig, gar nicht meins, bedrohlich und kahl. es ging leicht bergauf, meine schmerzgrenze war noch lange nicht erreicht, auch die schuhe waren unpassend und ich nicht wirlich auf einen längeren lauf eingestellt.  also los. wald, wald und wieder wald. wunderschön, die luft war rein, kaum leute auf dem weg, irgendwie beruhigend. meine schlechte laune der letzten tage hielt zwar anfänglich noch an (vor allem nach einem kurzen platzregen und einer mutter, die irgendwie nicht sehr glücklich wirkte), nachdem ich jedoch meinen mann in diversesten sprachen verflucht hatte, dass er nicht den kürzeren weg genommen hat, wurde es immer schöner. zwerg lief von selber - mit ausnahme eines kurzen zusammenbruchs, da ihm der schnuller gefallen war - fast den ganzen weg alleine und wurde auch sichtlich immer runder. mutter hielt tapfer durch, der see war wunderschön, zwerg begann dann auch walderdbeeren zu suchen und zu essen und ich hatte auf einmal richtig spass. zwarg entdeckte den wald ganz neu, die insekten, die schmetterlinge, die pflanzen, alles was spannend.

wir kamen beim auto nach 2,5 stunden wieder an. die 5 minuten waren doch etwas länger. meiner mutter kann sich kaum rühren, fand es aber trotzdem klasse. zwerg hat beim einschlafen noch von schmetterlingen, die ihm ein bussi gegeben haben, geredet. und ich möchte doch mal wieder hin, auch wenn die berge mich fast erdrückt hätten und die schuhe nicht nur peinlich, sondern auch super ungemütlich waren. aber ja, etwas sonntagsspiessigkeit hin und da tut der seele doch gut. *lol*


es kann losgehen...



auch zweg ist bereit...


mit "babo" läuft sich auch super gut...


wunderschöne kulisse...

walderdbeeren...


und noch eine...

warten auf die verdiente stärkung