Sonntag, 4. Juli 2010

naturmomente

ein sonniger sonntag geht nun zu ende. es hat geregnet, es ist kühler geworden, zwerg schläft seit 19 uhr - frisch gebadet und völlig fertig. der tag war lang, aber lustig. auch wenn oft so anders, wie man es erwartet.

ich war mein lebenlang kein klassischer familienmensch. ich stehe bis heute nicht auf momente, die ich immer noch, irgendwo tief drinnen, als "kleinbürgerlich" bezeichnen würde, auch wenn ich mir völlig im klaren bin, dass ich nun mal eine familienmutter geworden bin und alleine das schon als solches bezeichnet werden kann. ;) man verändert sich doch, aber wohl nie völlig.

wochendenden haben früher zur faulheit gedient. da die bessere hälfte nicht in meiner stadt gelebt hat, von anfang unserer beziehung an nicht, waren diese im zeichen seines kommens. wir waren sehr oft einfach faul und zusammen, mehr war nicht wichtig. kleinere ausflüge ja, was grossartiges allerdings weniger. zu schnell kam der montag, der ihn wieder weggetragen hat. auch stand ich nicht - und das mag ich bis heute nicht - auf steife wochenendplanung. keine festen "familientage", kein versteifter rhythmus, was spass macht, soll passieren. familienessen, pflichtbesuche, zwangsrunden mag ich einfach nicht und die bessere hälfte gewann ziemlich bald gefallen an den zwanglosen tagen.

seit zwerg da ist, ist dies teilweise anders geworden. zwar liebe ich es immer noch das wochende nicht versteinert zu organisieren, aber wir sind deffinitiv mehr draußen, auch wenn die natur in diesem land so nicht ganz mein element ist. kein meer weit und breit, dafür jede menge berge. die lust auf diese zu klettern hält sich sogar bei meinem einheimischen ehenmann in grenzen, also fahren wir doch oft lieber. aber hin und da passieren doch überraschungen...

meine mutter ist zu besuch, also sollte es - ganz entgegen einige meiner vorstellungen - nun ein klassischer familiensonntag werden. die einladung einer lieben freundin hätte ich all zu gerne angenommen, aber ok, mutter soll mal was anderes außer der stadt hier sehen. somit ging es raus aus dieser. die idee zum grünen see zu fahren kam von mir. ich habe schon oft fotos davon gesehen und es hat wunderschön ausgeschaut. zumal es mit von lieben freundin versichert wurde, vom parkplatz bis zum see seine eh nur 5 minuten zu fuss. mutter ist schwer zu fuss, sie wurde von jahrzehnten von einem auto angefahren. zwerg zwar willig zu gehen, aber wer weiß wie lang. mein schuhwerk war gewöhnungsbedürftig. aber es sollten ja nur 5 minuten werden...

irgendwie kam mir der waldweg etwas suspekt vor. weit und breit niemand, keine wassergeräusche, einfach nur ein waldweg, nicht sehr steil, aber doch für meine mutter unangenehm, aber ok, ist ja nicht weit. über der kulisse hing ein berg, riesig, gar nicht meins, bedrohlich und kahl. es ging leicht bergauf, meine schmerzgrenze war noch lange nicht erreicht, auch die schuhe waren unpassend und ich nicht wirlich auf einen längeren lauf eingestellt.  also los. wald, wald und wieder wald. wunderschön, die luft war rein, kaum leute auf dem weg, irgendwie beruhigend. meine schlechte laune der letzten tage hielt zwar anfänglich noch an (vor allem nach einem kurzen platzregen und einer mutter, die irgendwie nicht sehr glücklich wirkte), nachdem ich jedoch meinen mann in diversesten sprachen verflucht hatte, dass er nicht den kürzeren weg genommen hat, wurde es immer schöner. zwerg lief von selber - mit ausnahme eines kurzen zusammenbruchs, da ihm der schnuller gefallen war - fast den ganzen weg alleine und wurde auch sichtlich immer runder. mutter hielt tapfer durch, der see war wunderschön, zwerg begann dann auch walderdbeeren zu suchen und zu essen und ich hatte auf einmal richtig spass. zwarg entdeckte den wald ganz neu, die insekten, die schmetterlinge, die pflanzen, alles was spannend.

wir kamen beim auto nach 2,5 stunden wieder an. die 5 minuten waren doch etwas länger. meiner mutter kann sich kaum rühren, fand es aber trotzdem klasse. zwerg hat beim einschlafen noch von schmetterlingen, die ihm ein bussi gegeben haben, geredet. und ich möchte doch mal wieder hin, auch wenn die berge mich fast erdrückt hätten und die schuhe nicht nur peinlich, sondern auch super ungemütlich waren. aber ja, etwas sonntagsspiessigkeit hin und da tut der seele doch gut. *lol*


es kann losgehen...



auch zweg ist bereit...


mit "babo" läuft sich auch super gut...


wunderschöne kulisse...

walderdbeeren...


und noch eine...

warten auf die verdiente stärkung

3 Kommentare:

  1. Ohhh! Ich liebe den Grünen See! Die Landschaft ist traumhaft schön und die Luft dort in der Tat klar und rein. *inerinnerungschwälg*

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  2. Ein wohlig zu lesender Wochenendbericht von einem sichtlich und fühlbar netten Ausflug. Es kommt erstens oft anders zweitens als man denkt, liebe Lena.

    Mein erster Eintrag in Deinem Blog.
    Gruss aus dem südl. NÖ von einer im Moment total dem Sommer, den damit verbundenen Geräuschen und noch viel mehr den damit verbundenen Gerüchen verfallenen Märzmama (Pia).

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  3. danke euch ihr lieben... oh, andrea, wie schön dich hier auch zu lesen, habe es erst jetzt gesehen...

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