Dienstag, 30. Dezember 2014

vom ende des jahres

welches vor der haustür steht. und mich heuer so richtig fast überrascht. nicht, dass ich mich nicht gesehnt hätte nach dem ende des jahres. nicht, dass ich nicht wollte, dass dieses 2014, ein komisches, skurriles, mühsames und teilweise sehr trauriges jahr endlich zu ende geht. nicht, dass ich es bedauere, dass es endlich, endlich auf ein neues jahre zugeht. aber gerade die letzten monate sind so schnell vergangen, dass ich kaum nachgekommen bin. nun, seit 1,5 wochen im urlaub (und das noch 2 wochen, wir verlängern die ferien und freuen uns alle sehr drauf) komme ich langsam zum luft holen, ich verliere an tempo, ich komme zum nachdenken, zum innehalten…

die adventszeit war heuer schön, aber durch die viele arbeit auch intensiv. allerdings hat sich wenigstens bei mir die weihnachtsstimmung kaum eingestellt. vielleicht war das eher frühlingshafte wetter daran schuld (obwohl das grandios war und teilweise extrem schöne und spanende bilder ergeben hat), vielleicht die tatsache, dass mein kind wohl langsam für einiges zu groß wird. zwar war vieles spannend, vieles zauberhaft, aber einiges, was früher so wichtig war in der adventszeit hat nun an wichtigkeit verloren. überhaupt hat mit kind gerade in den letzten wochen gezeigt, wie groß er wird, wie schnell dieser schub im moment gerade abläuft, wie schnell und viel er täglich lernt, leider oft verbunden mit extrem schlechter laune vom ihm selber. auch wenn er immer noch - im vergleich zu anderen kindern ;) - sehr pfleglich ist, waren seite launen in den letzten wochen ebenfalls sehr kräfteraubend, für mich wie auch für ihn. umso mehr freuen wir uns nun alle auf 3 wochen ferien, auch wenn er täglich genug zu tun hat.

viel mehr beschäftigt mich allerdings das resümieren des letzten jahres im moment, heuer irgendwie besonders. während ich meinen ersten beitrag im heurigen jahr lese (hier nachzulesen), frage ich mich wirklich, was ich überhaupt geschafft habe, was ist mit den vorsätzen und wünschen passiert, wo sind sie verloren gegangen auf dem weg in einem jahr, welches mir irgendwie durch die finger geronnen ist.  wie nur ein augenblick sitze ich hier, fast 365 tage später und denke mir, was? vorbei? wie? was ist passiert, was habe ich gemacht? was an meinen vorsetzten ist da, was ist mal wieder unter dem fisch gefallen? und vor allem - wenn ich den beitrag von damals so lese - wo war die langsamkeit? denn ich kann mich kaum an ein intensiveres und schnelleres jahr erinnern :/

bei einigem darf ich jedoch nicht klagen, wir haben viele spannende reise gemacht, 2014 war in diesem punkt ein tolles jahr. die schule des kindes ist ein volltreffer und die letzten 3 monate waren in den punkt toll. es tut gut zu wissen, dass wir da die richtige wahl getroffen haben und täglich vom kind die bestätigung zu bekommen. viele zaubermomente mit lieben freunden, alt wie relativ neu haben das jahr ebenfalls versüßt. somit gut, es war auch wunderschön. und auch beruflich, wenn auch alles andere als "langsam", habe ich einiges an neuland erschnuppert. ich denke, 2015 wird hier wirklich einen klaren weg zeigen.

während die letzten 2 tage des jahres langsam vorbeiziehen denke ich mir, dass ich für 2015 mir nichts vornehmen möchte. einige übliche gedanken, ja, klar, aber die langem meist schon nach einer woche sonst wo. aber auch heuer möchte ich in erster linie ein wort zu meinem motto machen: genießen. 2015 soll ein genuss Jahr werden, egal in welcher hinsicht. ob reisen, familie, freunde, beruf, hobbies, was auch immer, ich habe vor es aus vollster seele zu genießen. und dann schauen wir mal, was sonst noch auf uns zu kommt :)




Samstag, 29. November 2014

vor der tür

steht der erste advent. heuer kann ich es wirklich kaum glauben. der herbst war im unterschied zum sommer richtig lang und teilweise so schön, dass das gefühl, plötzlich für weihnachten dekorieren zu müssen, fast schon surreal ist. auch wenn mich sowohl die lebensmittelindustrie (lebkuchen im september können wirklich noch nichts, auch wenn sie klar auch dann gut sind :), wie auch die werbung, wie auch die sozialen medien alle schon seit wochen darauf hinführen, weihnachten steht fast vor der tür.

wie jedes jahr denke ich da einiges drüber nach, wie wir die sache angehen sollten. der religiöse aspekt ist bei uns zu hause wenig vorhanden. kind wird vieles vorgelesen, so auch die bibel, geschichten über weihnachten, aber eher aus einer kulturwissenschaftlichen perspektive und kaum aus einer religiösen. wir reden aber viel über die zeit, die von außen so besonders beschrieben wird. eine besondere zeit sollte es sein, zumal sie im land um uns herum so dargestellt wird. still sollte die zeit sein, besinnlich. ruhe sollte einkehren, klingt doch gut. im wahrheit hat heute schon der wahnsinn angefangen. man kommt kaum in die öffentlichen verkehrsmittel, in den geschäften ist es eine schlacht und es war ja gerade mal der erste samstag vor dem ersten advent. die idee in der buchhandlung einen kaffee mit einer mutter zu trinken stellte sich zwar nicht als unmöglich dar, aber gemütlich und still ist etwas anderes ;)

gerade deshalb, weil mir dieser trubel zu viel ist, einiges einfach schon zu kommerziell ist, um es zu geniessen und ich wirklich wieder so weit es geht etwas ruhe haben will, mache ich nun auch heuer mein adventsrückzug. adventsexperiment habe ich es vor 4 jahren genannt. wie er gelungen war, kann man hier nachlesen. auch ein jahr später habe ich es wiederholt und dann noch einmal. letztes jahr nicht, dafür heuer zu ostern. und auch wenn es zu diesem zeitpunkt ebenfalls gut war, zu weihnachten hat dieser rückzug eine ganz besondere note. wenn man es schafft, dem trubel draußen zu entkommen (und ich streber habe meine weihnachtsgeschenke schon alle gekauft und was noch gemacht werden muss, wird zu hause gemacht ;)), ist es tatsächlich eine wunderbare zeit. und wenn man dann auch dem internet, diversen plattformen etc. den rücken für 4 wochen zukehrt, ebenfalls. somit starten wir ab morgen wieder.

der adventskalender fürs kind ist gemacht (heuer mit ganz vielen gutscheinen, bin gespannt, wie das ankommt), die deko steht, der adventskranz ebenfalls, sogar einige geschenke sind verpackt (auch da sind wir heuer relativ minimalistisch gott sei dank), die bücher mit weihnachtsthematik sind ausgepackt, einiges an spielzeug verräumt und überhaupt, wir, vor allem ich, sind so weit. einige kleine reisen sind geplant, viele liebe menschen sollten getroffen werden, viel spannendes erlebt werden ohne das breite publikum ;)



somit bis nach weihnachten! eine schöne adventszeit und wer uns erreichen will und meine telefonnummer hat, weil ja, wo man uns findet :)

Dienstag, 18. November 2014

von der rückkehr

ja, es gibt uns noch. bevor noch jemand denkt, dass der blog völlig ausgestorben ist, doch endlich wieder ein beitrag von mir. wo ich anfangen sollte, keine Ahnung. die letzte wochen und Monaten waren in erster linie schnell, intensiv, arbeitsvoll. das wort stressig ist schon fast ausgelutscht, aber beschreiben doch den zustand, in dem ich im moment bin. unmengen an unterrichtsstunden, ein hin und her zwischen ihnen, schule vom kind, diversen aktivitäten und lieben freunden, die das kind hüten, wenn ich wieder zum unterricht muss und mann noch nicht da ist. ich habe das gefühl, in erster Linie in der strassenbahn und im bus zu sitzen und dauernd in bewegung zu sein. die drei schulautonomen tage  waren zu wenig und sind irgendwie viel zu schnell vergangen. so sehne ich mich im moment nach den weihnachtsferien, 3 lange wochen nur für mich (wir werden ein paar tage verlängern, haben wir gestern beschlossen ;)), fürs kind und für uns alle. kind geniesst schule, diverse Instrumente und auch das hie und her zwischen freunden und mir zwar sichtlich, aber wir brauchen doch endlich eine pause. noch knapp über einen monat :)

zu all dem programm waren wir letzte woche am institut gastgeber einer tagung. ein treffen aller institute meines faches quer durch land, einmal im jahr. ich selber war nun seit jahren nicht mehr. de facto kann ich mich nicht mal daran erinnern, wann ich das letzte mal auf einer war, wohl noch vor dem kind, vor vielen, vielen jahren. die jahre danach hat es sich nie ergeben. dann kam das kind, dann die arbeit hier und überhaupt hatte ich irgendwie keine lust um ganz ehrlich zu sein. keine ahnung genau warum. nun waren wir seit langem die gastgeber, somit konnte ich mich nicht drucken :)

die tage sind eigentlich wie bestellt gekommen, denn in den letzten wochen und monaten habe ich mir viel gedanken gemacht, wie und was ich beruflich weiter machen soll. die veränderte vertragssituation, sowohl bei mir wie auch beim mann, der lehrgang (der zwar immer noch nicht abgeschlossen ist), der mit einige neue und spannende türen eröffnet hat, meine eigene seit monaten eigenartige stimmung haben, all das hat mich in alle richtungen denken und tüfteln lassen. einige an neuen szenarien haben ich entworfen, einiges klingt spannend, einiges eher frustrierend. einiges könnten parallel passieren und würde keinem außer mit eine veränderung bringen. und bis zum gewissen grad habe ich mich von meinem ersten beruflichen weg fast verabschiedet, denn alle meine wünsche und träume in einklag mit familie und einigen faktoren von außerhalb zu bringen, schien mir fast unmöglich. viel trauer und wut sind durch meinen kopf gegangen. einige tränen sind geflossen und nie war eine befriedigende idee da bei, mit der wirklich hätte leben können. und dann kam die tagung, ungewollt, von mir mit bauchweh erwartet in der hoffnung, sie ist schnell vorbei und ich kann nach hause gehen.

und dann sassen wir da, kollegen, menschen, die ich teilweise schon lange kenne, freunde, die ich seit jahren nicht gesehen habe. alle stationen meines beruflichen lebens, vom studium bis heute, in einem raum. kollegen von jetzt, von früher, lehrer, menschen, die in meinem leben eine wichtige rolle gespielt haben, die mich inspiriert haben, die einer phase meines lebens meine engsten vertrauen waren. mein liebster professor und freund aus dem studium. einige liebe kollegen und freunde von früher, meine kollegen und enge vertrauen von jetzt. studienkollegien, heute selber auf der uni. bekannte gesichter, vertraute stimmen, eine fast heimelige stimmung rund um und in mir. und während die vorträge gelaufen sind, habe ich diese menschen angeschaut. in der pause habe ich zugehört, wie sie miteinander geredet haben, wie mein professor mit meinem kollegen spricht, wie er von mir spricht, wie er alt beknnate, schon lange nicht gehörte adjektive in verbindung mit mir bringt, lob, den ich fast schon selber vergessen habe, qualitäten, die ich verdrängt habe, positives, welches in mir irgendwie verschüttet gegangen ist. vertraute gespräche, die mich an so vieles erinnert haben. und mit jedem weitere satz bin ich ein stück zurück gekehrt, in die welt des faches, welches ich so sehr liebe, dass es mich die letzten 20 jahre begleitet hat, fast tag und nacht. in jedem moment, täglich. und irgendwie waren einige pläne und ideen völlig unwichtig, erschienen mir fast absurd. einiges kann klar parallel passieren, aber meinen weg habe ich vor 20 jahren gelegt. und auch wenn ich die letzte zwei von ihm abgekommen ist, das ist und bleibt mein weg.

ich habe seit damals das gefühl, endlich wieder auf dem weg zu sein. auf dem richtigen nämlich, auf dem einzigen, den es für mich wirklich gibt. die rückkehr war so einfach, der weg wird umso schwerer. denn es muss nicht nur für mich passen, sondern für alle. allerdings habe ich beschlossen, mich von einigen für mich so kleinbürgerlichen ideen zu trennen, denn sie sind nicht meine und werde es nie werden. auch wenn es nicht leicht wird.

viel passiert ist seit damals nicht. der alltag geht weiter, dieses schuljahr wird es wohl auch so bleiben. aber parallel denke ich wieder in die richtige, einzige richtung, die ich für mich haben möchte. ich bin wieder dort, wo ich eigentlich schon immer war. aber innerlich bin ich viel weiter und es fühlt sich so ungemein gut an. und auch wenn es angst macht, vieles immer noch völlig unklar ist, viele fragen noch zu beantworten sind und überhaupt… fühlt es sich so extrem verdammt gut an…diese rückkehr zu mit selbst!

Dienstag, 23. September 2014

von kleinen wundern...

ich glaube, das größte glück ist wirklich der augenblick, in dem man zu eltern gemacht wird. daran muss ich seit tagen denken, welch ein feuerwerk an gefühlen damals vor 6,5 Jahren und beide übergossen hat. unbeschreiblich, unglaublich gerade zu, keine worte finden sich wirklich für dieses eine ereignis, welche dann später noch so viel unendlich große gefühle folgen lässt.

das gefühl war allerdings nicht zu 100% für mich neu. als meine nichten auf die welt gekommen sind, war ich ähnlich stark berührt, ja gerade zu high vor glück und rührung. jahre später kam mein erster, dann mein zweiter patensohn zu welt, ähnliche intensivität war da.

und nun lächle ich seit dem 18. september ununterbrochen und bade in glück, freude, erwische mich dabei sogar oft mit tränen kämpfen zu müssen, wenn ich an ein kleines menschenkind, ein wunderschönes mädchen denke, welches die weltallerbeste freundin und ihren ehemann zu eltern gemacht hat. sehnsüchtig erwartet hat sich die dame ordentlich zeit genommen und uns alle auf die folter gespannt. und nun ist sie da, perfekt und vollkommen.

willkommen kleine v. ! ich kann es kaum erwarten, dich im arm halten zu dürfen und freue mich unendlich dich beim aufwachsen zu begleiten. es soll für dich immer nur rosen regnen :)





Mittwoch, 17. September 2014

von neuen meilensteinen der gesamten familie

und einer langen sommerpause…

der sommer ist endgültig vorbei. seit zwei wochen sind wir aus dem urlaub wieder und nun hat uns der alltag wieder. zum urlaub schreibe ich noch sicherlich mehr als einen beitrag, aber soviel sei verraten: es war ein traum. 5 wochen am stück frei, heuer war das ein richtiger luxus. zuerst schweden, dann etwas hauptstadt bei meiner mutter, dann die wärme küste spaniens, man kann wirklich nicht sagen, dass wir es schlecht hatte. das wetter war bis auf die tage hier bei uns ein traum, wir sind braungebraut, erholt und gut gelaunt nun im herbst gelandet.

der  alltag hat uns allerdings eiskalt erwischt, in jeder hinsicht. das wetter ist ein meist graus, einige warme stunden waren zwar vorhanden, aber die meiste zeit ist es nass, kalt und unsympathisch. aber ok, wir dürfen heuer wirklich nicht klagen. sowohl kind wie auch noch ich tragen sichtliche spuren der warmen spanischen sonne, es kommt mir allerdings beim blick aus dem fenster fast surreal vor, dass wir vor 2,5 wochen noch gebadet haben.

der herbst bringt uns allerdings mehr als nur regen. sowohl fürs kind wie auch für mich bringt dieser herbst veränderungen, neue momente, neue meilensteine und wenigstens bei mir ist einiges noch offen, wie es sich weiter entwickelt. so unterrichte ich seit anfang des monats daf/daz an einem institut hier in der stadt, uni und der rest fangen im oktober an. ich habe immer noch keine antwort von einigen bewerbungen quer durch die welt und bin gespannt, aufgeregt, aber klar auch nervös, ob und was es nun wird. wieder ein schuljahr, welches unsicher anfängt, aber ehrlich, ich gewöhne mich langsam dran. auch wenn ich langsam aber sicher doch etwas klarheit gerne haben würde. der unterricht macht spass, sogar mehr als erwartet, ist jedoch extrem intensiv, so wohl für die studis wie auch für mich. mal schauen, wie es weiter geht. auch mann schwebt gerade beruflich, bewerbungen sind draußen, seine alte arbeit fängt zwar bald an, aber auch kommen veränderungen auf ihn zu. so viel bewegung plötzlich überall.

den größten meilenstein hat jedoch kind gelegt, am montag vor einer woche, genau an meinem geburtstag, ist er schüler geworden. alleine beim gedanken daran habe ich in den letzten monaten fühlte ich mich irgendwie komisch. es ist schwer zu sagen, was ich genau gefühlt habe, war ich aufgeregt, voller vorfreude, irgendwie ängstlich, oder eher die mischung von all dem. in erster linie war ich aber am grübeln, ob wir ja die richtige schulwahl getroffen haben. denn ähnlich wie beim kindergarten damals, bietet die stadt nicht so viel auswahl an schulen, die uns gefallen haben und die vom konzept her für uns gepasst hätte. zum schluß hat der bauch entschieden und gerade dieser hat im sommer angefangen zu rumoren.

ich weiß, dass viele menschen denken, ich würde in diesen sachen richtig spinnen. ich würde die sache immer kompliziert machen und überhaupt ist einiges was mir wichtig ist de facto egal. oft dachte ich das fast ja schon selber im letzten jahr während wir die schule fürs kind ausgesucht haben. aber dann kommen in mir bilder hoch, bilder aus diversen schulen, an denen ich durch die viele umzüge war, an klassen voller kinder, an lehrer, an menschen, die bei mir einen eindruck hinterlassen haben und nicht alle waren positiv. meine erste schulkasse, vor vielen viele jahren, hatte eine lehrerin und 39 kinder! ja, 39, die zahl muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen. jetzt, als erwachsene, sehe ich den Irrsinn dieser riesigen klasse, wenn ich aber wieder an die zeit zurück denke, haben mich die vielen kinder nicht gestört, sondern die person vor der tafel. sie war blond, relativ jung, starr an den lehrplan orientiert und kaum an individuellen wegen interessiert. dass ich schon lesen und schreiben konnte, wäre ihr egal gewesen, aber da wir alle interessanterweise das schon konnten, begannen wir mit gleich mit der schreibschrift. es lief alles kollektiv ab, kein auffallen möglich, keine ausnahmen erwünscht, keine individualität gefördert. dumm nur, dass ich schon damals eine extreme individualistin war ;) wenn ich heute so daran denke, ja, ich war dadurch nicht einfach, vor allem nicht für eine klassische lehrerin, kein wunder, dass sie mich nicht mochte. und noch weniger überraschend, dass ich sie regelrecht gehasst habe. wie hat mir beigebracht, dass schule langweilig ist, dass ich wissen nicht dort zu suchen brauche, dass ich alles, was mich interessiert mir selber organisieren sollte und an der schule nur sozialkontakte schätzten sollte. da dieser tatsache habe ich bis zur universität gehalten, obwohl ich schule, länder, sprachen und lehrerinnen gewechselt habe als kaum jemand, den ich kenne.

waren alle meine lehrerinnen so? nein, natürlich nicht, es gab unter ihnen tolle, einfühlsame, nette, mal strenge, mal weniger streng und im großen und ganzen haben mich alle nach dieser gern gehabt und ich sie auch. aber sie waren alle in einem schulsystem gefangen, welcher ihnen unheimlich vieles nicht erlaubt hat. einige von ihnen haben es geschafft, sich einige freiheiten doch zu erkämpfen, etwas individualität hinein zu bringen, haben uns gesehen, wie wir sind, haben uns für die besonderheiten gelobt und nicht nur gerügt. einige waren selber schon so angepasst und teilweise gebrochen, dass ihnen das fehlen von jeder persönlichkeit bei sich selber und auch an einigen schülern nicht mehr aufgefallen ist. einigen waren frustriert, einige indifferent, einige motiviert. aber dennoch, bis zur uni, auch schon hier in diesem land, habe ich nie das gefühl gehabt in egal welchem fach dort abgeholt worden zu sein, wo ich stand, wo mich was interessierte und wo ich sein wollte. erst auf der uni haben ich gerne gelernt, war plötzlich eine der besten. auch wenn ich schon vorher gerne in die schule gegangen bin, habe ich erst auf der uni das wissen gleichwertig mit sozialen kontakten gesehen. davor war das der einzige grund täglich zur schule zu gehen.

jahre später habe ich ein buch einer gewissen maria montessori in die hände bekommen und so vieles verstanden. verstanden, warum mir einiges zwar nicht geschadet hat, aber mich auch nicht motiviert hat zu lernen, mich nicht gefördert und gefordert hat. warum ich, vom ersten schultag bis zur matura nie und nimmer in ein klassische schulsystem gehört habe. warum allgemein kein kind so lernen sollte und allgemein so vieles reformiert gehört. und wenn ich mich in diesem sommer so oft gefragt habe, warum ich das kind nicht in die nächste schule im viertel eingeschrieben habe, habe ich jedes mal an meine erste lehrerein damals vor vielen monden gedacht. hat sie uns wirklich verletzten wollen? nein, mit sicherheit nicht. wollte sie in uns jeden spaß am lernen zerstören? ich bin mir sicher auch das war nicht ihr wunsch? hätte sie anders können? zur der zeit und in dem regime und schulsystem wage ich das zu bezweifeln. und dennoch, sie hat es geschafft, dass wir sie alle nie vergessen werden. denn all diese kinder, bis auf zwei, die leider schon verstorben sind, sind heute erwachsene, die gerne an diese zeit denken, jedoch dabei kaum das lernen und das wissen erwähnen…

in den überlegungen, was für eine schule ich mir für mein kind wünsche, war ich somit mehr als wählerisch, denn kind gleich - auch wenn ich oft nicht sicher bin, ob das gut ist  - charaktertechnisch viel mehr mir als der besseren hälfte. er ist schnell, impulsiv, interessiert, ungeduldig, will alles sofort und auf ein mal wissen, begeistert, aber auch schnell gelangweilt, wenn man die sachen nicht richtig anfasst. faul ist er, aber man kann ich relativ schnell motivieren, wenn man sich ihm widmet. und er ist ein großer individualist, aber auch wer wirklich stark sozial kompetent ist. leider - oder zum glück - scheint er kognitiv auch einiges an erbe von beiden seiten mitgenommen zu haben ;) er kann einiges, er will alles können und er lässt "das kannst du noch nicht" nicht auf sich sitzen…alles in einem eine kombination, die ich aus vielen eigenen erfahrungen nicht wirklich in die nächst beste schule schicken wollte. so haben wir uns doch für die eine - klar - am anderen ende der stadt entschieden. ähnlich wie im kindergarten haben wir einiges an bequemlichkeit gegen ein super konzept eingetauscht. und mal schauen, wie es wird.

kind ist auf jeden fall voller vorfreude und stolz am letzten montag hingegangen. da er schon letztes jahr unzählige male schnuppern durfte und sie am sonntag vor dem ersten schultag noch eine wanderung gemacht haben gemeinsam, kannte er alle. aufregung war eher vorfreude pur, er konnte es kaum erwarten. sein großer tag, gleichzeitig eben mein geburtstag, war toll und es war rührend zu beobachten, mit welcher freunde er die sache angegangen ist. 1,5 Wochen später hält diese immer noch an und nun habe ich auch verstanden, dass ja, der pädagogische zugang, wenn er weiter so geht, passt. er wird jeden tag aufs neue dort abgeholt, wo er steht. er rechnet wie ein irrer, will schreibschrift
schreiben, ignoriert standhaft die zwei bücher, die ihm "babyisch" vorkommen. auch wenn täglich noch was neu ist, ich selber mich auch noch orientieren muss, ist es nicht viel anders wie im kindergarten, eine kleine elternverwaltete schule, mit viel informationen, elternabenden fast einmal im monat, elternarbeit und viel kontakt zu anderen eltern und vor allem zu den lehrerin. vier stück sind es, mit 24 kindern (die gesamte schule). eine kleine oaze, eine blase der sicherheit mitten in der stadt. ich hoffe, eine, die ihn gut und sicher die ganzen Jahre beschützten wird.

während ich mir für mich endlich einen fixen weg wünsche, was und wir sich alles weiter entwickeln wird - und mir klar dabei wünsche, meinen gewählten beruf weiter ausüben zu können - will ein teil von mir, dass kind in dieser schule die vier geplanten jahren bleiben darf. und während er am ersten schultag ganz alleine ohne nur einmal nach hinten zu blicken mit seinen neuen freunden in die klasse gegangen ist, habe ich ihm de facto nur eines gewünscht: dass er sich diese freunde bewahren kann, bis zum dem zeitpunkt wenn er findet, dass er genug gelernt hat. und wenn er dabei seine individualität und seine soziale ader auch behält, kann ich nur zufrieden sein. und wenn dann noch, wie ein sahnehäubchen auf dem ganzen die soziale schiene auch noch passt, werde ich wunschlos zufrieden sein. bin gespannt. was die zeit bringt und wie wir alle die neuen meilensteine bewältigen! wie immer, alles offen und aufregend hier ;)

Samstag, 26. Juli 2014

von bevorstehenden reisen

die koffer sind schon gepackt und blockieren den gang, wir fahren morgen für fast 5 wochen weg. mir kommt es so vor, als hätte ich allerdings gerade ausgepackt, denn wir haben letzte woche auf dem berg mit lieben freunden verbracht, wo es wirklich toll war. das wetter war ein traum, die gegend, wenn es sonnig ist ebenfalls und die schwies waren bei uns in der wohnung, was will frau mehr :) viele ausflüge in der natur, wasser, berge, pilze, tiere, feuer, stockerlbrot, freunde und so vieles mehr hat die woche wirklich besonders gemacht…

die letzte tage wieder zu hause waren in erster linie stressig. einiges musst ich abschliessen, vieles habe ich nicht geschafft. gleichzeitig waren wir alle extrem sentimental, denn kind hatte gestern seinen letzten tag im kindergarten. tja nun ist er ein richtiges schulkind und freut sich auf die neue lebensphase, auch wenn beim abschied mit der lieblingspädagogin auch bei ihm einige tränen geflossen sind :( aber wir gehen nicht 100%, einiges werden wir im kiga noch machen, es kommt noch einige spannende sachen im herbst und überhaupt… so leicht werden sie uns nicht los :)

aber jetzt geht es in den urlaub. den haben wir uns alle wirklich verdient heuer und ich kann es kaum erwarten neue spannende sachen zu entdecken. in den norden, nach skandinavien soll es zu erst gehen, dann werden wir einige zeit in der hauptstadt und dann im süden verbringen. da wir fliegen (und das nur mit einem koffer, ich bin so stolz ;)) ist nicht die büchertasche, sondern die elektronische büchertasche voll, reiseführer und einiges an infos gut verstaut und viele wünsche und interessen mit gedanklich eingepackt (ABBA museum, hear I come :D), aber auch einfach der wunsch, mal nichts zu tun, zu lesen, zu essen, zu schlafen und familienzeit zu geniessen… internet wird kaum benützt, einiges an arbeit muss mit, aber das wird nicht so stark stören. in diesem sinn, wünsche ich euch allen noch einen tollen sommer und verabschiede mich bis september, wenn ich mit vielen neuen geschichten wieder im lande bin :)

Montag, 7. Juli 2014

vom runden leder...

und wie froh ich sein werde, wenn die weltmeisterschaft endlich vorbei ist. so, nun ist es endlich gesagt worden, ein thema, welches mich seit dem beginnt beschäftigt und irgendwie raus will, wenigstens auf dem virtuellen papier :)

ich weiß, ich mache mich unbeliebt, aber ja, langsam nervt es mich. egal, wo ich mich umdrehen, ob in der virtuellen oder realen welt, überall verfolgt mich zur zeit die WM, überall sieht man nur menschen, die gebannt auf großbildschirme starren und überhaupt scheint es kein anderes thema mehr zu geben, als das runde leder, welches offenbar für einige wichtiger ist als alles andere im moment. bitte mich nicht falsch verstehen, ich begreife leidenschaften, ich verstehe, was es heisst, ein fan zu sein, aber nur bis zu einer gewissen grenze. denn was ich zur zeit beobachte, ist eine fast kollektive hysterie, für mein geschmack schon wirklich zu viel ist. vor allem bedeckt das kollektive fansein alles andere, jeden anderen bereich des lebens auch von menschen wir mir, die kein interesse am fussball haben und das empfinde ich langsam als mehr als nervig. kein kulturleben mehr in der stadt, scheint es einem. die kinos halb leer, menschenmengen nur noch um die tv geräte in den lokalen, kein einziges lokal ohne gröllen, tv geräuschen und der flimmerkiste. vor einiger zeit wurden mann und ich aus dem theater heimgeschickt, weil nur eine hand voll karten verkauft worden sind, weil "wissen Sie eh, weltmeisterschaft". aha, so weit sind wir also schon, im land vom mozart, dass fussball wichtiger ist als theater. auch der am wochenende verliehe bachmannpreis, immerhin eines DER kulturexporte des landes und überhaupt wohl DER event der zeitgenössischen deutschsprachigen literatur, wurde fast ignoriert. einer meiner lieblingsschauspieler ist gestorben, gerade eine meldung habe ich darüber gelesen.

sehr auffallend ist es in der virtuellen welt, so sehr, dass ich glaube ich das nächste mal in der WM zeit hier den stecker ziehen werde. 90% aller statusmeldungen beschäftigen sich mit der WM, von bierflaschen, die gepostet werden (denn die Welt sollte ja sehen, dass beim zuschauen getrunken wird ;)) bis hin zu detaillierten kommentaren. das wahre leben spiegelt sich dort zur zeit extrem. leute sind national beleidigt, weil man ihre mannschaft nicht mag. man beleidigt sich gegenseitig, weil man die mannschaft vielleicht mag, die der andere doof findet. freunde auch europa sind klar auf europäischer seite, einige, mit bezug zu südamerika, halten die daumen für die mannschaften von dort, dritte wieder sinnieren über die einzelnen spieler und überhaupt, das leben scheint sich im moment nicht nur virtuell um das runde Leder drehen… und ich bin langsam zu tode gelangweilt!

versteht mich nicht falsch, ich mag mannschaftssport. ich war mal vor vielen jahren eine
leidenschaftliche vollyballspielerin. auch wenn ich nie die sportlichste war, in dem sport war ich richtig gut. ich habe es gerne gespielt, würde es wohl immer noch gerne spielen (wenn ich nur wüsste wo und vor allem wann) und ich würde es wohl auch im fernsehen anschauen, wenn sie es zeigen würde. während in meinen ländern jeder sport übertragen wurde, erwische ich allerdings hier in erster linie eben… fussball. mein vater hat übrigens jeden sport gerne im fernseher angeschaut, egal ob fußball oder volleyball, skispringen, egal ob männer oder frauen im TV waren. war er allerdings überhaupt nicht mochte war "massenhysterie", wie er so einiges nannten, noch irgendwelche nationalistische aktionen, beleidigungen, provokationen oder sonstiges. ein gutes spiel, ja, gerne, alles andere war ihm zu viel. und in diesen punkten bin ich mehr als seine tochter, alles was nach masse, kult und gar ins nationalistische mutiert, kann ich nicht haben. vor jahren, noch in der stadt am see im süden, lernte ich einen Ssudenten kennen, der bei einem spiel zweier balkanländer bei der damaligen WM in einer schlägerei zwei finger vorloren hatte. es ist mir unbegreiflich, dass eine sportart menschen so weit bringen kann.  die hype provoziert mich nicht nur seit damals langsam dazu, es nur noch aufs korn zu ziehen, aber einiges auch sehr kritisch zu sehen. in kombination mit der bessere hälfte, der jedes fernsehgerät auf den mond samt der übertragung schiessen könnte, ist es im moment keine gute sache auf die strasse am abend zu gehen oder gar den fernseher einzuschalten. vielleicht sollte ich auch offline gehen für die nächten wochen :D oder es irgendwie mit witz und humor tragen...

übrigens, damit ich doch nicht ganz mit der masse gehe (denn auch dieser beitrag ist trotz allem in der stimmung der zeit ;)) : den ingeborg bachmann preis hat tex rubinowitz gewonnen. die theaterkarten konnte ich zwar nicht eintauschen, aber ich habe schon für den herbst welche gekauft, um den mann zu trösten. und je nach länderkombination schaue ich mir vielleicht, aber nur vielleicht das schlußspiel an. etwas mit der masse schwimmen. ich muss ja schliesslich kennen, was ich kritisiere. :)

Mittwoch, 2. Juli 2014

im juli….

tja, ja, im juli, nur was? der juli hat schon gestern angefangen und ich denke schon seit gestern darüber nach, dass kaum jemals ein sommer da war, den ich weniger als sommer gefühlt habe. das wetter wechseln jede 10 minuten, das semester ist zu ende (ohne mich dieses mal), ich habe arbeit bis über beide ohren und der urlaub wackelt und steht unter einem fragezeichen. irgendwie ist das nicht wirklich mehr jahr. also war werde ich im juli machen?


  • die fussball WM weiterhin ignorieren (diese würde fast einen eigenen beitrag verdienen, aber nicht heute ;))
  • unmengen an arbeiten schreiben und hoffentlich alles, bis auf die schlußarbeit für den lehrgang abschliessen
  • eine woche mit mann, kind, dem sohn einer lieben freundin und dann gegen ende der woche auch mit ihr im haus der schwies verbringen, allerdings ohne schwies, in der zeit hier in unserer wohnung sein werden
  • auf gutes wetter genau für diese woche hoffen, denn dann habe ich einiges an ideen, welche ecken der natur wir den jungs zeigen wollen dort
  • mit für viele jobs quer durch die welt bewerben
  • hoffentlich ganz oft schwimmen gehen, sollte das wetter mitmachen
  • nähen, nähen und wieder nähen… schultüte, schulpolster, outfit für den ersten schultag stehen an, bin gespannt, was kind zu meinen ideen sagt :)
tja, ja, im juli? irgendwie voll…ich hoffe, der august wird doch entspannter und urlaubsreicher...


Sonntag, 29. Juni 2014

vom verlassen des nestes

die sommerferien stehen vor der tür. nicht vor meiner, denn ich pausiere ja und das erste mal seit 15
jahren ist das semesterende völlig egal. oft weiß ich sogar nicht, welcher tag es ist und überhaupt kann ich es mir kaum vorstellen, dass es schon fast juli ist, aber gut, das ist ein anderes thema…das thema jetzt sind sommerferien, die heuer mit einem anderen ereignis verbunden sind, dem abschied aus dem kindergarten für zwergnase…

mein kind ist in knapp 2 monaten schüler…die aussage selber hat zwei seiten… auf der einen seite ist es fast logisch, dass es so ist, denn der kerl ist längst schon reif, ja geradezu überreif in so vielen dingen. er liest immer besser, schreibt, spielt zwei instrumente mit begeisterung, ist neugierig und wissbegierig wie eh und je. er ist fähig sind ewig zu konzentrieren, wenn ihn was interessiert und überhaupt passt es absolut für ihn, ja, er ist so weit ein schüler zu sein… auf der anderen seite erwische ich mich, wie ich mich frage, ob das überhaupt wahr sein kann, denn er kann unmöglich so groß sein. er kann unmöglich schon in die schule und überhaupt, die trennung vom diesem einen tollen, unvergleichbar besonderen kindergarten kann nicht schon gekommen sein (noch nicht ganz, er geht ja noch im juli, aber dennoch, das jahr ist vorbei). es war doch gerade gestern, als ich quer durch die stadt nach einem passenden kindergarten gesucht habe und einer war schlimmer als der andere. es war doch gerade vor einigen tagen, als ich diesen einen besucht habe, in den ich mich verliebt habe und mir gedacht habe, ach wäre das ein traum, wenn mein kind mit diesen besonderen frauen die nächste 3 jahre verbringen dürfte. wäre das unbeschreiblich, wenn sie ein teil unseres lebens werden dürften und ihn einen teil seiner kindheit begleiten würden. und überhaupt, kein weiterer kindergarten ist dem gerecht worden. kein weiterer kindergarten war nur annähernd so toll. und obwohl einige alltagsgründe gegen den ort gesprochen haben, ich von freunden als skurril und kompliziert bezeichnet wurde ob der langen suche, habe ich, als es hiess, er könnte den platz haben, sofort zugesagt. ich sehe mich noch im wohnzimmer stehen und die bessere hälfte anrufen, ich habe fast geweint… und das habe ich gestern, beim sommerfest im kindergarten,  dann schlussendlich wirklich getan :/

3 jahre ist das her. und mein glück über seinen platz dort, über diesen besonderen ort, der 3 jahre unser alltag sein durfte, ist nicht kleiner geworden, im gegenteil. jeder tag, der vergangen ist, hat mich in meiner begeisterung und liebe bestätigt. jedes jahr ist der ort ein stück mehr zu hause geworden, fürs kind, für mich, für uns alle. aus pädagogen wurden freunde, als anderen elternteilen und kindern ebenso. alles ist besonders bis heute, so unglaublich schön und so vertraut. das tägliche eintreten, der geruch, die geräusche, die menschen, alle das ist ein teil von uns allen geworden…

aber nun ist es so weit, ab august, (ferien fangen ja schon an, aber er kann noch einige wochen gehen) verlässt kind nun dieses nest. es ist nicht so, dass er nicht schon ums nest herumflattern würde, längst bereit jeder zeit loszufleigen. er ist so weit, ich weiß. aber irgendwie tut es auch verdammt weh, diesen wunderbaren ort zu verlassen, diesen ort, der nicht nur für ihn so viel freude, geborgenheit, spannung und liebe gebracht hat. mein wunsch ihn bis zur volljährigkeit dort zu lassen, wird leider nicht funktionieren. somit haben wir uns gestern offiziell verabschieden, die schulkinder und ihre eltern. so manche träne ist gekullert, auch wenn wir uns alle bemüht haben sie nicht zu erlauben. auch wenn wir uns ja eh versichert haben, dass es kein abschied ist und überhaupt kommen wir ganz oft hin und kind geht weiter einiges dort und überhaupt…nein, kein abschied. aber ja, irgendwie schon. die welt der schule -welche ich übrigens genauso sorgfältig ausgesucht habe, aber dazu ein anderes mal - wird ab september unser alltag sein. er ist schüler. auch wenn ich es kaum glauben kann.

genauso kaum zu glauben ist jedoch, dass auch ich gestern eine art nest verlassen habe und auch da musste ich um meine fassung kämpfen: der abschied vom lehrgang. ein jahr lang habe ich mit 17 tollen menschen jedes wochenende geteilt auf dem weg zu einer zusatzausbildung für mich. es war intensiv, viel, teilweise schon fast überwältigend und zu viel, aber auch wunder- wunderschön. und auch da hatte ich unglaubliches glück, 17 besondere menschen kennen zu lernen, die meinen alltag geteilt haben. auch dort habe ich mehr als nur neues wissen gefunden, sondern freunde, unter den studierenden, aber auch unter den lehrenden. und so sehr ich mich freue, dass einiges vorbei ist (gerade das lange sitzen am wochenende auf der uni war nicht immer spassig), sosehr bin auch da eben traurig, dass ich die menschen nicht mehr so oft sehen werde. ach, ein tag voller abscheiden.

aber nehmen wir es positiv, die sommerferien stehen vor der tür. der sommer ist endlich da und wird so machen träne hoffentlich schneller trocknen :(

Donnerstag, 19. Juni 2014

vom versuch endlich einen beitrag zu ende zu schreiben...

seit dem letzten beitrag sind wochen und monate vergangen.ich habe ca. 10 post begonnen, jedes mal mit einem gerade aktuellen thema, aber irgendwie konnte ich nichts zu ende schreiben.zu viel los, zu viel gedanken, zu viel ereignisse, alles hat sich irgendwie in den letzte wochen überschlagen…anfangen vom eine intensiven praktikum im rahmen des lehrgangs, vielen terminen von zwergnase, arbeiten schreiben, einiges vorbereiten, bewerbungen quer durch die welt, diskussionen über potenzielle umzüge und veränderungen bis hin zu vielen anderen terminen habe ich den blog zwar nicht vergessen, aber ich hatte kaum zeit und auch kaum ein frisches gehirn, hier irgendwas zu produzieren…

die letzten 10 tage habe ich mir allerdings eine auszeit gegönnt. mama urlaub, wortwörtlich. zwar kombiniert mit arbeitsterminen, aber immerhin 10 tage weg. mit meiner mutter in paris. ja, das klingt wohl etwas eigenartig, denn paris soll ja gerade für die romantik bekannt sein und die bessere hälfte zurück zu lassen und mit meiner mutter loszuziehen, mag komisch sein. aber paris hat eine ganz besondere bedeutung für meine mutter, denn mit dieser stadt verbindet sie unglaublich viel.

sie hat dort eine zeitlang studiert. sie hat dort eine zeitlang gelebt. und sie wollte ihr lebenslang dorthin ziehen. und am wichtigsten für sie - aber auch klar für mich - in dieser stadt lebt ihre allerbeste freundin. ich selber war schon klar mit ihr dort, aber es ist ewig her.  somit war die reise bis zu einem gewissen grad neu für mich und bis zu einem gewissen grad eine zeitreise, in eine welt der kindheit der zwei damen, ihrer jugend, eine reise auch in meine eigene vergangenheit. ich darf kaum schreiben, wie lange sich die zwei kennen und wie lange sie befreundet sind. sagen wir es mal so, über ein halbes jahrhundert lang. ihre freundschaft ist älter als ich, älter als meine schwester. sie haben sich als kinder auf der straße kennengelernt und mit allem höhen und tiefen eine freundschaft gelebt (und leben sie immer noch), wie man es sich kaum wünschen kann. in einer zeit ohne emails, internet, als telefon fast unbezahlbar war, haben sie ihre beziehung unkompliziert, ehrlich, intensiv gepflegt, auch wenn sie teilweise jahrelang nichts voneinander gehört haben. einiges ist passiert, an einiges kann ich mich sogar selber erinnern, einiges werde ich nie erfahren. aber sie sind immer noch ein herz und eine seele und es ist eine freunde ihnen zuzuhören, mit ihnen zu lachen und sich an vieles zu erinnern oder auch neues zu erfahren. eine solche freundschaft zu beobachten ist ein besonderes geschenk.

mit ihnen, aber auch mit der bekannten, aber immer wieder neuen und spannend stadt war die kurzreise wirklich schön. und ich weiß, dass ich die stadt auf jeden fall wieder sehen will, eigentlich immer und immer wieder. denn ich glaube paris ist eine der städte, die jedes mal aufs neue einen bezaubert und in seinen bahn zieht, so kitschig das auch klingen mag.

Mittwoch, 9. April 2014

im westen nichts neues...

und auch im süden ist alles, wie es vor über einem monat war. de facto rennt mir die zeit dauernd davon und jeden tag aufs neue wundere ich mich, dass es schon Mitternacht ist und ich immer noch nichts fertig gemacht habe. lehrgangsarbeiten sind noch nicht fertig, die letzte paar stehen noch an, sie sind aber schon angefangen. das kindergartenprojekt, halb fertig, aber nicht beendet. habilantrag halb fertig, auch nicht fertig. einige übersetzungen lieben - welche eine überraschung - halbfertig herum. einige näharbeiten stauben am nähtisch vor sich hin. und überhaupt… der frühling ist im vollen gange, es ist schön und warm und wenn zeit ist, sind wir draußen, treffen freunde, sind im park, kind fährt rad und innliner. der kleine park in der nähe ist wie unser garten geworden…
und dennoch, ich bin müde und immer noch voller heimweh. auch lustlos hier mehr und oft zu schreiben, denn wie gesagt, täglich ist ganz plötzlich mitternacht und nichts ist fertig. irgendwie wäre es schön wenn es ganz plötzlich juli und sommer wäre und ich würde einiges tage unter der morgensonne irgendwo auf dem balkan aufwachen… vielleicht finde ich dort meine energie, ich die hier so sehr vermisse...

Mittwoch, 19. März 2014

vom heimweh...

und dann gibt es diese tage, nach so vielen jahren…. wenn ich durch zufall auf youtube anfange lieder zu hören. und nach einigen neutralen, lande ich bei bekannten melodien.  lieder in verschiedenen sprachen, meiner seele so nah. mit rhythmen, in denen mein herz schlägt. und während sich dieses in den letzten wochen wirklich tapfer geschlagen hat, überrollt mich dann, wenn die männer aus dem haus sind und ich alleine bin, wenn ich einige töne höre, die welle der melancholie. heimweh. nach keinem bestimmten land, denn dieses eine, mein land, gibt es schon längst nicht mehr. aber nach zu hause. auch wenn man heute dort auf jedem schritt den pass zeigen muss, ist es doch… meins. jeder fleck so unterschiedlich und dann doch so ähnlich. so wunderschön und besonders, bis ins letzte eck mit all seinen fehlern und widersprüchen. so unvollkommen und problematisch. so schwer und doch so leicht. so meins…
und während alles darauf hindeutet, dass wir wohl irgendwann noch weiter von dort sein werden, das gesamte leben einfach in eine andere richtung sich bewegt, bewegt sich mein herz zur zeit immer mehr richtung süden…dort wo jede sprache meine ist, wo jeder ton heimat ist, jeder schritt mal gemacht wurde und so besonders ist, weil liebe menschen diese mit mir gegangen sind… an diesen orten möchte ich nun sein, an plätze, die so nah und im moment so fern sind aus so vielen gründen…und die ich selten so vermisst habe wie im moment...

Mittwoch, 5. März 2014

von einer reise rund ums land und anderen neugikeiten

fasching ist endlich vorbei. ich meine wirklich endlich heuer, denn die viren, mit denen wir seit wochen hier kämpfen haben die vorbereitung diverser kostüme fürs kind mühsam gemacht und was war, er war genau auf einer faschingsfeier und den fest können wir fürs nächste jahr aufbewahren. ich hoffe, wir haben einfach die viren, bakterien und sämtliches andere ungeziefer fürs 2014 abgearbeitet (denn so lange war kind in den 6 jahren, seit er auf der welt war nicht kränklich) und wir können uns den schönen dingen des lebens widmen. wie dem frühling zb, meiner bevorstehenden balkanreise (alleine, juhu!!!), meine freisemester (komisch, dass es ohne mich begonnen hat) und dem osterfest, welches wir heuer in der hauptstadt verbringen werden. zwei projekte haben zwergnase und ich begonnen (gut, das eine nur ich) und in den nächsten wochen machen wir bei beiden intensiv weiter.
projekt nummer 1 betrifft nur mich: osterfasten! zu einem ein richtiges, denn mein körper muss ich von so vielen medinkamenden der letzten wochen erholen. zu einem ein facebook fasten, weclhes ich ja schon einige male zu weihnachten gemacht haben und letztes jahr ausgelassen hatte. nun merke ich schon wieder, wie mir alles mögliche langweilig wird, wie doof ich wieder einiges und einige finde und wie sehr ich wieder distanz brauche. somit ist die vorosterzeit genau der richtige zeitpunkt, die welt dieser plattform, aber auch einiges andere im internet mal ruhen zu lassen… nichts neues, aber immer wieder sehr spannend und reinigend…
projekt nummer 2 haben kind und ich vor einigen wochen schon angefangen. inspiriert durch ein tolles kunstprojekt im kindergarten (plötzlich kennt mein kind picasso und klimt, will das hunderwasserhaus sehen und so malen wie pollock), haben wir die wünsche nach kunst ernst genommen und fuhren allein ohne mann in die hauptstadt. eine woche lang - man glaube es kaum - gingen wir leidenschaftlich gerne in museen, haben uns sachen angeschaut, die so manchen erwachsenen langweilen würden und kind war selig. kulinarisch ergänzt mit schnitzel und sachertorte war die woche toll und wir hatten eine Idee: eine reise rund ums land. alle bundeshauptstädte besuchen! vielleicht gehen sich heuer nicht alle aus,
denn der westen ist weit (wir haben die zwei schon gesehen, aber kind war zu klein), aber die restlichen sind geplant. so starten wir noch vor ostern richtung salzburg um dann zu ostern aus der hauptstadt linz und eisenstadt anzupeilen (und bratislava als kleiner umweg ;) . klagenfurt kennen wir zwar, aber eine kleine tagesreise hin ist nie verkehrt. überhaupt lesen wir mit zwergnase viel über das land im moment, wir wälzen kunstbücher, berühmte persönlichkeiten und ein stickeralbum über das land und freuen uns auf die reisen. denn wenn ein 6 jähriger über das mozarthaus träumt, dann finde ich schon - lebend in diesem land - kann man diesen Ttaum doch relativ leicht erfüllen. und das mütterliche herz ist schon stolz, muss ich sagen… sehr sogar :)

Dienstag, 4. März 2014

von einem wie im flug vergangenen jahr

nicht nur der februar ist blitzschnell vergangen, in den letzten wochen wurde mir wieder einmal klar, wie schnell das letzte jahr vergangen ist, denn zwergnase hatte letzte woche geburtstag. da wir alle irgendwann dem aggressiven viren, die den kindergarten zur zeit dezimiert haben, erlegen sind, haben wir nur am tag selber gefeiert und alle anderen parties verschoben. so waren die letzten tage eher entspannend, auch wenn der virus mühsam ist…parallel dazu habe ich unmengen an arbeit für den lehrgang, eine publikation müsste bis sonntag raus (wie, keine ahnung) und überhaupt…freisemester scheint eher ein arbeitssemester zu werden…

während der februar so schnell an uns vorbeigerattert ist, hat mich heuer kurz vor dem zwergengeburtstag irgendwie die photonostalgie gepackt… de facto viel mehr ihn, denn wir mussten photos der letzten 6 jahren angeschauen und sortieren für die feier im kindergarten…und plötzlich wurde mir klar, es ist 6 !!! jahre vorbei…6 jahre, wann bitte? so vieles ist da passiert und dennoch fühlen sie sich wie ein augenblick an… kaum umgedreht, schon vorbei… und das kleine, hilflose baby ist dieser unglaubliche schulbub geworden, der in den letzten wochen noch extra gewachsen ist, seine restlichen wenigen millimeter von "babyspeck" abgelegt hat und so richtig kantig und eckig und erwachsen geworden ist…und während wir die letzten tage mit vielen spielen, rätselhaften, vorlesen etc. verbracht haben, musste ich mal wieder staunen, was der kerl schon wieder alles neues kann und weiß…und gleichzeitig immer noch mein kleines baby ist fast, welches jeden abend in den schlaf kuscheln will und auch am tag immer wieder einen drücken kommt…

um nicht völlig sentimental zu werden, zwerg ist nun ein richtiges schulkind! und ich freue mich auf ein spannendes, neues lebensjahr mit ihm…



Sonntag, 2. Februar 2014

guten morgen februar...

eigentlich schon seit gestern, aber es ist wochenende, ferien und die zeit läuft etwas langsamer. draußen ist eine eislandschaft, leider auch auf straßen und gehsteigen, somit sind alle ausflugideen vertagt und wir machen einen faulen tag zu hause und ums haus herum. meiner beleidigten lunge ist das nur recht. und während kind und mann lego bauen, miste ich langsam aber sicher meinen arbeitsplatz aus und bereite ihn für den neuen monat vor. in diesem sinne…


im februar...
  • wird alles im zeichen vom zwerggeburstag stehen: ich muss eine krone nähen, 4 motivtorten backen (herr sohn hat genau vorstellungen, wie welche sein sollte), party vorbereiten, den tag selber planen (zwergnase wünscht sich außer bücher nur noch einen ausflug von uns und ideen sind nun viele da, aber noch keine, die mich völlig überzeugt) und einiges noch machen… aufregend, wenn man schon 6 wird :)
  • für den lehrgang einiges machen… arbeiten schreiben, für prüfungen lernen, sich gedanken über die schlußarbeit machen und sich fürs praktikum, welches im märz beginnen sollte, vorbereiten…vor allem eine Prüfung habe ich nun 2 mal verschoben, jetzt sollte das zeug endlich doch zum erlernen sein
  • habilantrag langsam neuaufrollen lassen… denn der erste vom mai wurde - welch ein wunder, wenn man es in 10 tagen zusammenschustert - abgelehnt… überraschend war es nicht. es hat mich allerdings richtig überrascht, dass ich ihn nochmal einrechen darf, also eine völlige katastrophe scheint er nicht zu sein. jetzt heisst es einiges vorbereiten. 
  • meine nähmaschine etwas intensiver nützten. als erstes steht ein faschingskostüm auf dem programm, für kind und mann :) ich bin schon versorgt ;) 
  • lieben besuch bekommen und mir zwergnase eine woche in die hauptstadt fahren. der kunstprojekt im kindergarten war wohl wirklich ein knaller, er will nun hundertwasser, picasso und klee in natura sehen… *herz* verbunden mit einigen lieben menschen, die wir dort treffen, sollten es einige tolle tage werden, ein mama-kind urlaub so zu sagen, denn den vater lassen wir hier ;) 

Sonntag, 26. Januar 2014

wenn man plötzlich einiges umdenken muss...

dann hat sich wohl vielerlei im leben verändert… vielleicht ist es ein zeichen von reife, sich an die veränderungen schnell anzupassen, sich rasch abzufinden, einzuleben und überhaupt, mit dem lebensstom zu schwimmen statt über neuerungen zu hadern… aber genau das fällt mir zur zeit schwerer als gewöhnlich…

das neue jahr hat einiges an wandel mit sich gebracht…einige habe ich schon längerer zeit erwartet und habe schon im april wenn auch kurz darüber berichtet. mein berufliches leben sollte einiges an veränderungen erleben, das hat schon im november angefangen. der wechsel der verträge, als wäre das für meine nerven nicht schon genug, hatte aber einiges zu folge, was überhaupt nicht für uns alle passte.  und so haderte ich mit mir selber seit wochen, ja, eigentlich seit monaten und nun ist vor einiger zeit die entscheidung gefallen: ich pausiere beruflich bis oktober. für jeden, der sich mit dem universtitätssystem in diesem land auskennt, keine überraschung. diverse reformen der letzten jahr haben ein land, welches mal großen wert auf bildung für alle gelegt hat in meinen augen fast bildungsfeindlich gemacht. überall und an jeder ecke genau dort, wo unsere kinder wissen empfangen sollen - nach möglichkeit klar immer noch von top leiten - sollte aber auch massiv gespart werden. für mich, auch nach alle den jahren und dem verstehen der mentalität, immer noch unerklärlich… das ist eindeutig zu 100 % der falsche weg… aber gut, so ist es nun…ich bin mit diesem punkt nicht alleine…

dieses geteilte leid tröstet allerdings in meinem fall weniger… wenn ich frage mich immer mehr, was und wie und ob ich so wirklich bis zu meiner pensionierung leben möchte…möchte ich weiter in einem land leben, in dem der beruf, den ich gewählt habe - egal in welchem teilfach - so wenig geschätzt wird, dass gelder für alles andere da sind (zB für stupide, menschenfeindliche aktionen, skurrile bälle etc), aber nicht für die bildung? möchte ich mich von vertrag zu vertrag durchwurschteln und nie wissen, wie es in 2, 3 jahren weiter geht? oder wäre es nicht an der zeit ein land zu suchen ( sollte es diese noch geben), wo wir beide, mann und ich, in unseren gewählten berufen arbeiten können ohne den gedanken, was dann?

bitte mich nicht falsch verstehen, ich finde bewegung toll. ich würde am liebsten jedes jahr in einem anderen land leben und ich hätte nichts dagegen, von vertrag zu vertrag das land und die uni zu wechseln. aber in dieser tollen vorstellung von bewegung vergesse ich oft, dass ich nicht mehr alleine bin : ein kind, ein mann, zwei katzen und unmengen an sonstigen "gespräch", sei es emotiv oder konkret, müsste mitkommen. ja, klar möglich. aber irgendwann… sogar für die größte nomadin mühsam und ermüdend…ich möchte gerne einiges noch an bewegung auch beruflicher natur machen, aber bitte mit einer basis. irgendwo. egal ob hier oder in einem weiteren europäischen land (ich hätte schon so meine wunschländer), oder auf der anderen seite der welt oder sonst wo… ein zelt, welches ich nicht so bald abbauen müsste, aber verlassen kann, sooft ich will…und dann kommt eine kleine stimme, die sagt, das zelt könnte genau hier sein, da, wo wir jetzt leben… nur halt, wenn ich eventuell willig wäre, meinen beruflichen weg zu verändern oder gar aufzugeben… solche gedanken schiessen regelmässig in meinen kopf und sind für einige sekunden sogar sehr befriedigend…

wenn frau allerdings dann, wie letzten donnerstag, auch der vorlesung herauskommt und plötzlich feststellt, hallo, das war jetzt meine letzte bis oktober oder überhaupt bis keine ahnung wann und dabei sich so fühlt, als würde man ihr das herz herausreissen… dann denke ich mir nein, das ist kein weg… die veränderung jetzt ist, ich habe "frei", ferien, zeit für mich, für meinen lehrgang, das praktikum, welches ich machen muss für diesen, für einige projekte, die habil, übersetzungen etc. bis oktober…ich habe zeit für mein kind, für einige reisen, einfach das erste mal in… keine ahnung wieviel jahren nur für mich und eigentlich müsse mich das freuen, denn ich habe eine pause bitternötig…einige monate langsamkeit…ja, das klingt gut…

trotz allem merke ich, wie schwer mir diese veränderungen fällt, wie ich das erste mal im leben überhaupt nicht rasch und problemlos anpassungsfähig bin. ich brauche einfach zeit zu verdauen, nachzudenken, zu entscheiden, im endeffekt das süße nichtstun etwas ausdehnen…auch wenn genug arbeit auch so auf mich wartet…

wir beginnen man morgen damit, uns an neue freiheiten zu gewöhnen… so schwänzt zwergnase kindergarten und wir machen uns einen mutter/sohn tag…vielleicht lernt dabei mein rebellisches herz etwas leiser zu schreien...

Mittwoch, 8. Januar 2014

von einem noch unbeschriebenen blatt...

und alljährlichen neujahrsvorsätzen… ein neues jahr hat anfangen, schon vor einigen tagen…und bis ich meine gedanken halbwegs sortiert habe, dauert es bekanntlich immer noch eine zeitlang… die ferien sind seid zwei tagen zu ende, heuer tut mir das richtig leid… denn die vergangenen 3 wochen waren schön, entspannt, voller freude, besuche von lieben menschen, einiger unternehmungen und überhaupt, einfach toll…das orthodoxe "weihnachtsfest" (naja, eigentlich war es heiligabend)  haben wir mit vielen freunden, die zu besuch kamen, markiert, es war ein wunderschön entspannter tag… und nun sollten wir uns langsam dem neuen jahr, aber vor allem dem alltag widmen…

während der letzten, ersten tage im neuen jahr habe ich mich durch diverse blogs durchgewühlt und  unterschiedliche texte zu den vorsätzten fürs neue jahr gelesen habe. dabei habe ich dann doch auch noch begonnen mich zu fragen, wie und das ich dieses 2014 gestalten will,  soweit ich es klar selber beeinflussen kann… und dabei sind mir diverse 1. jänner in meinem leben eingefallen, zahlreiche erinnerungen an feiern, momente und besondere augenblicke…irgendwann im dezember hat frau p. (allgemein ist frau p. spannend und freut sich sicher auf neue leser) , eine liebe internetbekanntschaft und bloggerin, ein post zum thema christkind, weihnachtsmann etc. geschrieben :) während ich ihr post damals gelesen habe, bin ich wieder auf meinen inneren klintsch aufmerksam gemacht worden und habe noch vor weihnachten, wie jedes jahr seit kind auf der welt ist, mit mir gehadert was und sie ;) ich weiß, mit 40 jahren sollte man andere probleme haben, aber im zusammenhang mit zaubermomenten fürs kind ist dieses thema doch spannend :)

die gesamten feiertage sind nicht nur für kinder mit einem zauber belegt, habe ich das gefühl. jeder von uns, egal wie erwachsen, kann sich an seine kindheit, an seine illusion, an seine magie erinnern und irgendwie leben wir es, sobald wir eltern werden, sowieso durch die kinder weiter. ich für meinen teil habe es schon mit meinen nichten aufleben lassen, da sie aber sehr bald "aufgeklärt" wurden, war der zauber auch für die tante weg…umso spannender wurde es dann mit zwergnase… aber auch problematischer, denn mann und ich stammen aus zwei verschiedenen kulturkreisen, wie allgemein bekannt. dies ist die meiste zeit völlig ok, denn ich bin lange genug in diesem land, ich habe mich großteils an bräuche angepasst und "falle nicht auf"… nur in den letzten wochen des jahres weder ich immer wieder "völlig anders" und innerlich auch teilweise unrund… egal wie sehr ich mich bemühe, ich kann mit dem christkind, welches in diesem land nun mal die hauptperson der weihnachtszsiet ist, nichts anfangen… egal, wie sehr mir mann und freunde versuchen die illusion oder das konzept schmackhaft zu machen, nein, ein neugeborenes, welches geschenke bringt, überhaupt nicht mein fall…und mann kann mit den weihnachtsmann nicht viel anfangen, seufz… irgendwann wurde ein kompromiss gefunden und es kommen beide zum kind, der eine am 24., der andere am 25. 12… so weit so gut… aber gerade heuer um silvester herum habe ich mir wieder einmal gedacht, dass ich mich wirklich nach meiner traditon immer mehr sehne, da bei uns weihnachten nur ein religiöses fest und die silvesternacht mit zauber gehaftet war…"deda mraz", väterchen frost auf deutsch genannt, kam in dieser nacht…brachte geschenke,  die magie der silvesternacht war durch ihn unübertrefflich… ein neues jahr läutete er ein und löste viele gedanken aus… so kann ich mich an diverse 1. jännernächte erinnern, an denen ich am fenster gesessen bin, nachdem alle schlafen gegangen waren und in den winter draußen geschaut habe…ein besonderes kribbeln erfüllt mich bis heute in dieser nacht, die luft scheint sogar zu zittern, während ich am anfang eines jahres stehe und auf die zeit vor mir wie auf ein leeres blatt papier schaue… traditionellerweise habe ich meine gesamte jugend durch gerade in der nacht tagebuch geschrieben, wünsche, vorsätze, zukunftspläne verschriftlicht, damit bekommen sie gleich einen anderen, höheren wert…und als ich vor vielen jahren in dieses land gezogen bin, blieb der zauber des silvesternacht erhalten, denn diese habe ich bei meinem vater verbracht… das szenario war gleich, nur selber wurde ich älter… als er aus meinem leben ging, verändert sich diese nacht endgültig…aber immer wieder, gerade in den letzte nachtstunden, wenn die meisten im haus schon schlafen und draußen ruhiger wird, ergreift mich die alte sehnsucht… ein neues jahr… ideen, pläne, wünsche…

was soll dieses 2014 bringen? mit welchen geschichten möchte ich das buch des jahres vollschreiben (direkt und indirekt)? frau p. (heute scheine ich in erster linie bei ihr zu landen) hat ziemlich genaue vorstellungen, was sie sich alles vornimmt und wünscht. und währen dich ihr eh fast bei jeden punkt zustimmen könnte (ich denke eh fast jeder ;), ich würde die liste auf jeden fall noch durch den punkt berufsleben ergänzen und auch vegan werden ich nicht sein, auch wenn ich seit einigen wochen gsd wieder zum vegetarischem leben gefunden habe), komme ich immer mehr, aus dem meer der wünsche, zum punkt… langsamkeit… ich habe mir viel vorgenommen für 2014… ich möchte einiges an projekten machen, viel zeit mit der familie verbringen, eben wieder vegetarisch leben, übersetzten, ev. sogar beruflich meine selbständigkeit vorbereiten, wenn nicht sogar anfangen…ich möchte weiterhin intensiv reisen, die welt sehen, schreiben, fotografieren, alte freunde treffen, neue kennen lernen, alles mögliche… das kind startet im herbst mit der schule, die wunschschule hatte einen platz… auch das sollte vorbereitet werden...aber es soll alles langsam, gemächlich, bedächtig passieren, ohne stress, dafür mit viel freude und spaß…und vor allem möchte ich sachen und menschen verbannen, die diese freude trüben und der inneren langsamkeit nicht gut tun…

die ersten tagen des jahres waren genauso, schön, langsam, harmonisch, mit vielen lieben menschen, die der seele gut tun… möge das gesamte 2014 für alle nur solche stimmung bringen. und zum schluß ein tolles buch ergeben…:)