Donnerstag, 29. Dezember 2011

das war 2011...

in alter tradition von der lieben magdarine geklaut :) mal schauen, wie 2011 so war...

  

2011 war auf einer Skala von 1-10?
ich glaube ca. eine 6...
 

Vorherrschendes Gefühl für 2012 

einiges an spannung, aber auch angst... was wieder die spannung steigen lässt :) 

2011 zum ersten Mal getan?

mit kind geflogen, ein aupair geholt :)
2011 nach langer Zeit wieder getan?
3 wochen urlaub am meer gemacht ohne zu arbeiten...
2011 leider nicht getan?
einiges bei der arbeit nicht zu ende gebracht... ich schleppe einiges mit ins 2012...
Der hirnrissigste Plan?
so vieles, wo soll ich da nur anfangen ;)
Die gefährlichste Unternehmung?
keine grossartigen...
Die teuerste Anschaffung?
kamera!!!
(Un)wort des Jahres?
FWF projekt, apfelstrudel ;)
Zugenommen oder abgenommen?
beides... in den letzten 3 monaten jedoch endlich nur abgenommen
Stadt des Jahres?
skopje *herz*
Alkoholexzesse?
wie immer... nö
Davon gekotzt?
0 mal
Haare länger oder kürzer?
beides... im moment länger, was sich aber bald ändert sollte
Kurzsichtiger oder Weitsichtiger?
auch da gleich geblieben
Mehr Kohle oder weniger?
wohl gleich
Mehr ausgegeben oder weniger?
keine ahnung, ich glaube mit der kamera etwas mehr ;)
Mehr bewegt oder weniger?
zum schluss des jahres mehr...
Höchste Handyrechnung?
das ist fast zu peinlich, um es hier zu schreiben ;)
Krankenhausbesuche?
gsd 0
Getränk des Jahres?
Soda Zitron
Das leckerste Essen?
japanischer kohlsalat mit fleisch beim lieblingsjapaner, njaaaam
Most called Persons?
die bessere hälfte, mama, die weltallerbeste freundin, die liebstes nachbarin und freundin :)
Die schönste Zeit verbracht mit?
zwergnase, lieben freunden immer wieder...
Die meiste Zeit verbracht mit?
zwergnase, kollegen
Song des Jahres?
keine ahnung...
Blockbuster des Jahres?
gott des gemetzels
Buch des Jahres?
so viele, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen sollte auszuzählen :)
TV-Serie des Jahres?
immer und immer wieder... gilmore girls..
Erkenntnis des Jahres?
dass sich menschen nicht ändern können... gut, das habe ich immer gewußt, aber nach heuer habe ich auch die letzte hoffnung abgelegt, dass dieses wohnder mal passieren könnte...
Erfolg des Jahres?
ich habe das jahr halbwegs überstanden... zwischen job und kind... ist doch schon mal ein erfolg, auch wenn kleiner :)
Drei Dinge auf die ich gut hätte verzichten können?
einiges an komischen menschen in meinem leben...
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
weiß ich nicht wirklich...
Das schönste Geschenk, das ich jemanden gemacht habe?
das müssen andere sagen, keine ahnung...
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
zeit...
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Das hast du suuuuuper gelöst! :)
Die größte Enttäuschung?
dass ich in vielen sachen heute genauso weit bin wie letzts jahr um diese zeit; noch mehr aber einige aktionen in der virtuellen welt, die ich nie zu 100% verstehen werde
Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
die kindergartenwahl
Schlimmstes Ereignis?
gsd nichts aufregends gewesen
Schönstes Ereignis?
Dalmatienurlaub
Vorsatz fürs neue Jahr?
einige... auf jeden fall nächstes jahr um diese zeit einiges neues und aufregendes berichten zu können :)
2011 war mit einem Wort?
mühsam

Samstag, 26. November 2011

weihnachtsexperiment 2011

da letztes jahr die internetfreie zeit so gut getan hat, tun wir es heuer wieder: wir werden technikfasten in der adventszeits. nach einige sehr hektischen wochen mit viel arbeit, einigem an erfolgen und erfüllten november dingen, aber auch einigem, was wohl für dezember, jänner etc. bleibt, sehne ich mich nach einigen wochen ohne alles, ohne plattformen, die energie veschlucken, ohne mühsame gruppen, internetforen etc. klar, ich habe auch so alles mögliche reduziert, aber mal bewußt sich die zeit völlig ohne technik zu hause zu nehmen, hat uns letztes jahr gefallen und wir starten morgen wieder. dieses mal sogar etwas länger, bis zum 7. jänner, den orthodoxen weihnachten...

somit, gehe ich nun offline. beim photoblog bin ich ewig hinterher, auch hier hätte ich noch 1000 ideen und gedanken, all das aber im neuen jahr. bis dann, wünsche ich allen schöne feiertage! :)

Dienstag, 8. November 2011

von leidenschaften...

während andere meist montags jammern, dass das wochenende zu ende ist, ist bei mir der dienstag in diesem semester der mühsame tag. unterricht zum ersten mal um 8:15 und zum letzten mal um 18:30 macht diese tage lang, anstrengend und meist will ich - so wie jetzt - schon mittags heim und zurück ins bett. ich werde nie zu einem morgenmenschen, das weiß ich auch ohne diesen frühen termin. aber auch ohne das frühe aufstehen schleicht sind der herbst, das trübe wetter und die kälte langsam in meine glieder und ich bin müde, unwillig irgendwas zu tun und irgendwie lustlos...kombiniert mit technischen probleme hier auf der uni wie auch zu hause, einem zur zeit nicht gerade angenehmen besseren hälte und einem zwar reizendem, aber auch forderndem kind, macht den wunsch zu packen und in unbekannte richtung mal für ein wochenende zu fliegen immer stärker. meine reisepläne für november stehen zwar und sich spannend, aber ich will bitte jetzt alleine mit meiner kamera (und meinem badeanzug :)) richtung sonne fliegen :) oder auch in die andere richtung, hauptsache es ist spannend und die motive stimmen...

das letzte wochenende haben wir in der hauptstadt verbracht mit auf meiner seite recht dichtem programm. während die männer mit meiner mutter einiges neues entdeckt haben, habe ich mich zur photomesse begeben, wo ich 3 kurse/seminare gebucht hatte (und zwei besuch noch reingeschoben habe, die wunderbar, aber viel zu kurz waren). 2 von ihnen waren ok, aber der eine, der erste kurs war einfach klasse. beim zweiten kurs, bei dem der vortragende - sagen wir es nett - etwas langatmig war - war beim kopf und meine gedanken immer noch biem ersten und auf einmal ist mir einiges klar geworden, einiges, was immer schon klar war, aber wohl in meinem kopf nicht wirklich den zusammenhang hergestellt hatte. und einige leidenschaften in meinem leben haben sich zu einem kreis geschlossen...

leidenschaft... überhaupt eine meiner lieblingswörtern :) eine emotion, die mit mir viel zu tun hat, denn wenn ich fühle, fühle ich intensiv. heutzutage nur positiv besetzt, wird ja oft vergessen, dass das wor aus den wörter "leiden" und "schafen" besteht, somit sind leidenschaften auch etwas, was negatives mit sich bringen, weil die gefühle schon zu intensiv sind. für mich persönlich hat leidnschaft ebenfalls einen positiven inhalt, auch wenn mir hin und da die seite des "leidens" dennoch bewußt ist... meine persönlichen leidenschaften beziehen sich auf sachen, die ich liebe, ja noch mehr, ohne die ich nicht leben könnte, die mein leben ergänzen, bereichern, verschönern. vielleicht könnte man es auch als "hobby" bezeichnen - so wie früher in den berühmten freundschaftsbüchern :D - aber in vielen fällen ist das einfach mehr. eben... etwas, was einen viel intensiver beschäftigt als nur etwas, was man hin und da in seiner freizeit zur entspannung macht. ich bin in einem haus voller leidenschaften grossgeworden. jeder von uns hatte welche, meine eltern haben ihre eigenen grossteils zum beruf gemacht, auch wir kinder haben einige davon zum geldverdienen hergenommen. das privileg mit seinen leidenschaften geld zu verdienen haben nur wenige, das stelle ich immer wieder fest. aber auch außerhalb des beruflichen habe ich tagtäglich vorgelebt bekommen, wie schön es ist, seine vorlieben und lieben auszuleben und das leben mit ihnen zu gestalten. erst später und nicht bei uns zu hause, habe ich gesehen, wie traurig und sogar tragisch es sein kann, diese leidenschaften nicht ausleben zu können und welche spuren das auf menschen seelen hinterlässt. und am traurigsten finde ich es bis heute, wenn ein mensch gar keine hat und ohne besondere vorlieben durchs leben geht (die andere extreme wären leute die glauben, alles zu können, aber das ist eine andere geschichte ;)).wenn ich mich in meinem freundschaftskreis jedoch umschaue, sehe ich einiges an leidenschaften (viele auch in blogs dokumentiert): handarbeit, reisen, photographieren, malen, kochen und backen, schreiben, vorliebe für bestimmte epochen, geschichte, musik und so vieles mehr macht nicht nur das leben dieser mit lieben menschen bunt, sondern gibt auch meinem zusätzliche farbtupfer, weil ich mit ihnen lebe und mich an ihren sachen erfreunden darf.

um wieder auf das wochenende zurück zu kommen: dieses stand im zeichen einer meiner grössten leidenschaften, dem photographieren. auch wenn ich unmengen noch lernen muss, mein ehrgeiz noch grösser ist als das können, macht mir zur zeit kaum was so viel spass, als mit der kamera loszuziehen und zu versuchen, spannendes aufzufangen. noch bin ich dabei mehr müll als gutes einzufangen, aber bei den unzählen schiefgelaufenen sachen finden sich doch einiges treffer. mein photoblog schläft zwar etwas, weil das projekt täglich ein bild etwas gar ehrgeizig war, aber ich update es doch immer wieder und es geht voran. und während ich dem vortrag des naturphotographen dort gelauscht habe, habe ich verstanden, dass meine leidenschaft nummer zwei - das reisen - ja gerade mit dem photographieren engstens verbunden ist, wenn nicht eh schon immer verschmolzen war. alleine der blick auf die photomesse zeigt, dass diese zwei lieben zusammen gehören, denn die hälfte der aussteller waren reiseveranstalter. das wandern an sich war zwar noch nie meine leidenschaft, ich würde aber in aussicht auf ein schönes photo durchaus den einen oder anderen berg hochgehen. hm, 38 jahre habe ich gebraucht um zu verstehen, dass diese zwei hälften ein ganzes bilden und gemeinsam mit der leidenschaft für bücher - die ich ja zu meinem beruf gemacht habe - zu den wichtigsten komponenten in mir gehören. und wohl auch die basis meines wandervogeldaseins bilden :) 

regelmässig werde aber diese leidenschaften eben zum erwähnten "leiden"... wenn das unruhige herz mal wieder die kamera  schustern will (so wie im moment) und  weg möchte. auf der suche nach abendteuern, neuen momenten vor und hinter der kamera, neuen menschen, landschaften und erlebnissen. mal wieder... und gerade wenn draußen alles grau ist und der kaffee mich nicht gerade muter machen kann... ich glaube, zwerg und ich machen heute nachmittag gemeinsam etwas, was zu einem abenteuer werden könnte :)


Montag, 7. November 2011

weinachtswichteln...

nummer 3 :) (es werden wohl eher 4 ;))... und ich freue mich, wir sind auch heuer beim blogwichteln gerne dabei...



wenn noch jemand mitmachen möchte, hier der link: weichnachswichteln

Dienstag, 1. November 2011

november

im november werde ich:

spannendes über photographie lernen
meine balkansehnsucht stimmen und eine woche dort verbringen (hoffenlich!)
weiter abnehmen (hoffentlich)
3 publikationen abgeben
ein thermenwochenende mit lieben menschen verbringen
viiiiiel photographieren
mal wieder in die oper gehen
alle weihnachtsgeschenke besorgen und für die selbstgemachten wenigstens die zutaten
einen adventskalender fürs kind basteln
viiiiiiiiiiiiele kekse backen (und weniger davon essen ;))

Montag, 31. Oktober 2011

von der schönheit des grätzlgefühls und anderen heimischen momenten

der monat ist fast zu ende und vor dem novemberplanposting wollte ich mich doch endlich mal melden. zwar habe ich einiges von meinen vorhaben nicht wirklich geschafft, aber ich war doch recht intensiv beschäftigt die letzten wochen. das semester ist gut im laufen und die viele arbeit macht spass. auch der sonstige alltag mit kind, aupair und koordinationen des ganzen läuft gut, hin und da etwas turbulent, aber gut. kind bastelt begeistert an seiner laterne für das lichterfest im november, macht im kiga und auch bei allen anderen aktionen begeistert mit und hat die tage mit meiner mutter genossen, die bis gestern zu besuch war. am nächsten langen wochenende steht ein besuch in der hauptstadt an, mutter geht zur 3 photoworkshops und die männer werden sich mit grossmutter und diversem kinderprogramm die zeit vertreiben. einige liebe freunde gehören auch besucht, wie schaffen wir das nur in 3 tagen? davor heisst es aber noch fast 3 faule tage zu geniessen mit viel gutem essen, ausflügen und auch hier lieben freunden...

liebe freunde hat auch die vergangene woche mit sich gebracht, einiges an erinnerungen und momenten der sentimentalen art. zwerg und ich waren nämlich letzte woche seine alte krippe besuchen. dies war nicht das erste mal,  doch letzte woche blieb er kurz alleine oben, während ich eine wohnung mit meiner mutter - die einen umzug in unsere stadt bei gelegenheit plant - im gleichen haus angeschaut habe. und als ich ihn dann "abgeholt" haben und wir uns auf dem weg zum kinderturnen gemacht haben, hatten wir beide das alte gefühl des so bekannten viertels, des kretzels, zu dem wir doch fast 2,5 jahre gehört haben und das wir sehr geliebt haben. ein kleiner platz in der stadt mit so vielen bekannten gesichtern. das nebenhaus in welchem bis zum herbst die liebste musikpädagogin ihre musikgruppe hatte, blieb zwar dunkel, aber angefangen von der apotheke nebenan, bis hin zu den ständen am platz selber, alles kennen wir nun zu gut. die liebe frau am biostand ganz am anfang, die zwerg immer den schönsten apfel ausgesucht hat und im sommer den super leckeren eis hatte, an dem wir kaum an einem tag vorbeigekommen sind. die blumenfrau, die uns immer lieb grüsst seit dem tag, als ich meine hausübung vom photokurs bei ihr machen dürfte :) die würstlbude und die sympatische verkäuferin dort, der wir einiges an umsatz gemacht haben (und die wir auch letzte woche besuchten, sie kannte das standartprogramm vom zwerg noch sehr gut), sowie die bäckerei am ende, die wir auch fast täglich beehrt haben. so hatte ich das gefühl, für kurze zeit nach hause gekommen zu sein. alle winkten uns zu, kannten zwerg noch mit namen, fragten nach dem kindergarten und es fühlte sich einfach gut an, für eine kurze zeit wieder dort zu sein.

ich stehe mein lebenlang auf dieses, nennen wir es, grätzlgefühl :) und einige viertel in meinem leben haben mehr als nur wohnräume symbolisiert. freundschaften, geborgenheit, heimat auf kleinstem raum, bekannte gesichter und ecken, auch wenn oft nicht unbedingt schön, aber für mich so wertvoll, haben sich in meinem leben bis jetzt ausgetauscht. die kleine hauptstadt des landes auf der sonnigen seite der alpen zb brachte eine eher klassische wohnsiedlung der 1980er jahre, schönheit ist was anderes. aber wir kinder der siedlung wuchsten gemeinsam auf, waren von klein auf tagelang zusammen, draußen, drinnen, überall. bis heute noch, wenn ich dort auf besuch bin, benützte ich bei einigen kindheitsfreudinnen nicht türglocke nicht, denn so waren sie es alle gewohnt. einfach reinkommen, überall willkommen zu sein, zu hause zu sein, war unster gemeinschaftsgefühl. und dann die nächste umgebung, unser kleines lebensmittelgeschäft, unsere eisdiele, die gleichzeitig auch das cafe meines vaters war, der zeitungskiosk, wo ich jeden samstag auf die tolle zeitschrift aus der weißen stadt gewartet haben und so vieles mehr. und auch wenn wir heute alle quer durch die stadt und welt verteilt sind, die freundschaften halten bis heute und weden es auch für immer tun. das gefühl, zusammen aufgewachsen zu sein in dieser umgebung bindet eben auf besondere weise.

das kleine dorf hinter dem arlberg hatte ein ähnliches gefühl für mich gebracht, auch wenn die grösse um einiges kleiner war und man da kaum ein kretzl, als eher ein dorfgefühl hatte. aber auch da gab es viertelmomente, unser haus, die pizzeria unter uns, das kleine geschäft an der ecke. und dann mein gymnasium, ein viertel und gefühl für sich, in dem sich alle kannten, alle ein leben lebten mehr oder weniger, wo ich bis heute jede ecke kenne, den kiosk rieche, wo der hauswart essen verkaufte, die bibliothek, wo man sich nicht nur zu lesen getroffen hat, die ecken ums haus herum, wie der baum am kleinen bach hinter der schule, wo viele geheimnisse ausgetauscht wurden.

eines der stärksten grätzelgefühle habe ich aber gerade jetzt im moment, da wo wir jetzt wohnen. nach fast 4 jahren kenne wir auch hier in der umgebung fast jede ecke, viele lieben menschen im haus und auch vor allem gegenüber bei unseren lieben freunden und nachbarn. das geschäfte unter uns kennt uns ebenfalls und die verkäuferinnen kenne zwerg ebenfalls beim namen. die kleine buchhandlung in der nähe, speziallisiert zwar nur auf musik, aber mit tollen kinderbüchern, ist einer der fixpunkte geworden, genauso wo einige lokale in der umgebung (und natürlich auch das baristas, von dem ich schon geschrieben habe ;)). in den zwei parks in der nähe kenne wir auch schon mittlerweile fast alle kinder und nicht nur kind freund sich auf so maches treffen. meine arbeit, gerade mal 7 minuten von hier entfernt, gehört so richtung zu unserem viertel und beeinflusst das wohlfühlgefühl noch mehr. gleich um die ecke die kirche, in der zwerg getauft wurde (mit einem wunderbaren pfarrer, der die kirche tatsächlich für eine nicht katholische taufe hergegeben hat :)) und auch der kleine bioladen, der mich regelmässig in streßsituationen rettet und für mich sogar kocht :) und so vieles mehr, momente (die katze am fenster einer alten frau, die mich täglich auf dem weg zur arbeit begrüsst), situationen, zauberhafte dinge, die einem das gefühl geben, sich rundherum wohl zu fühlen. das grätzel einfach. mahala, wie das das auf türkisch/bosnisch sagen würde... ein wort und 1000 von gefühlen...

Dienstag, 11. Oktober 2011

oktober

abgeschaut von der lieben magdarine, die nun einen neuen bloghat :)

im oktober werde ich:

geburstag in lieber runde nachfeiern
mehr schwimmen als im september
weiter abnehmen (hoffentlich)
2 publikationen abgeben
mit kind "pippi langstrumpf" fertig lesen
viiiiiel photographieren
mal wieder ins kino gehen :)
eine reise mit 3 alten freundinnen für november organisieren...

Sonntag, 2. Oktober 2011

fernweh

hat mich wieder, pünktlich zum semesterbeginn *augenroll*... während wir letztes wochende spontan noch einmal die wärme ausgenützt haben und noch mal das meer geschnuppert haben (so herrlich, wenn die massen an touris nicht da sind, wir hatten die stadt fast für sich :)), hat mich nun der alltag wieder fest im griff. morgen in der früh geht der startschuss los für ein wirklich intensives semester, mit viel unterricht, einiges an extraarbeit und einigem, was sich angesammelt habe. während ich im letzten semester in erster linie auf dem weg war, wird es nun statischer. einige publikationen warten, ein projekt, die habil...ich freue mich auf die arbeit, es kommt was weiter... aber auf der anderen seite erwische ich mich wie ich mich bei diesem kaiserwetter immer wieder umschaue, wohin es wieder gehen könnte... das nomadenblut meiner mutter ist gut aufgehoben... die jurte zu packen und weiter zu ziehen ist gar nicht so schwer, wie einige denken ;) :D

der grund dafür ist eigentlich ein genialer blog, denn ich vor kurzem auf einem anderen blog entdeckt habe: "vor mir die welt". 12 städte in 12 monaten, eine ganz besondere weltreise, die ich nun seit einiger zeit verfolge, mit sehr interessanten texten, sehr schönen fotos und städten, die ich teilweise schon gesehen habe, aber mit viel mehr momenten, die ich erst mal sehen will. gerade jetzt ist sie in israel angekommen, in einem land, das ich schon so lange sehen will, in dem eine liebe freundin woht, an die ich gerade in der letzten zeit so oft denken musste...

von einer weltreise träume ich seit ich ca. 10 bin... da habe ich nämlich die tante einer meiner liebsten freundinnen kennengelert, die damals von ihren reisen erzählte und meinte, sie sei auf jeden kontinen der welt gewesen. das ist nun 28 jahre her und die dame habe ich in diesem sommer auf der hochzeit dieser freundin getroffen. schon recht alt sie und ihr mann, hindert sie das alter überhaupt nicht daran, weiter zu reisen und die welt zu erkunden. ich glaube, sie haben in der zwischnzeit fast jedes land, das irgendwie bereist werden kann, gesehen... und mich beeindruckt sie immer noch so sehr, fast wie damals, als ich doch noch ein relativ kleines mädchen war...

die besere hälfte und ich habe schon länger beschlossen, dass wir, wenn kind ca. 6 ist, eine weltreise machen. zwar eine kleinere ca. 6 monate, aber doch mal als anfang. zwar haben sich mittlerweile einige pläne geändert und ich weiß nicht, ob wir das gerade da wirklich schaffen, aber irgendwann passiert das wirklich. in der zwischenzeit lese ich den besagten blog begeistert, buche meine einzige herbstreise gerade bei opodo und sammle kräfte für den start morgen... in diesen sinne, eine schöne woche und für die studis unter euch, einen guten semesterbeginn!

Montag, 19. September 2011

verstand wird russland nie verstehen...

an russland kann man nichts als glauben... lautet die mehr schlechte als rechte übersetzung eines meiner lieblingsgedichte des russischen dichters tjučev. ich muss schon den ganzen tag an dieses gedicht denken, viel mehr, an das gefühl, welches ich dabei habe wenn ich es lese, wenn ich an russland denke und an so vieles, was ich dort so unglaublich liebe...

nein, es ist heute (noch) nicht so kalt wie in russland :) aber während gestern noch sommer war und zwerg noch kurzärmig im stadtpark laufradkilometer gesammelt hat, schüttet es heute wie aus kübeln und es hat sicher 15 grad weniger. gerade richtig, um die arbeits/kindergarten woche zu starten, die für mich mit einer konferenz am institut startete. sibirien -russland- europa ist der titel einer vom einer chefin organisierten tagung, die ich mir heute vormittag angehört habe voller sehnsucht und erinnerungen an eines meiner lieblingsländer.

ich glaube noch nicht geschrieben zu haben, dass ich ja irgendwann, fast wie in einem anderen leben, nicht nur die literatur meiner "heimatländer" studiert habe, sondern auch russische sprache, literatur und kultur. und das mit leidenschaft. ich liebe die sprache, die kultur, die literatur, die menschen dieses landes. zwar ist die geschichte des landes nicht immer angenehm, aber das restliche paket gehört zu mir liebsten kulturkreisen der welt. 1,5 jahre in summe habe ich dem land verbracht, in den zwei grossen städten moskau und st. petersburg. jede stadt für sich einzigartig und was besonderes, gehören sie beide zu meinen lieblingsstädten. so vieles könnte man zu diesen zwei wunderbaren städten schreiben, aber irgendwie reichen die worte nicht... man muss sie sehen, spühren, hören, erleben... gerade der herbst, der unglaublich farben und düfte ins land bringt, weckt die grösste sehnsucht in mir...

aber... und das ist mir heute mal wieder in den sinn gekommen, kenne ich ja nicht mal 1% dieses riesenreichs, dieses landes, welches sich über 2 kontinente und x zeitzonen erstreckt und gerade sibirien ist mir noch völlig unbekannt. terra incognita in jeder hinsicht, das scheint wohl das schicksal von diesem teil des landes zu sein und gerade damit beschäftigt sich die tagung. und während ich meine batterien mit dem wunderbaren russisch der gäste gefüllt habe und ihrem vorträgen zugehört habe, wurde ein alter wunsch wach: einmal mit der transibirischen eisenbahn zu fahren. diesen wusch habe ich mit sicherheit seit 20 jahren. vor ca. 17, schon als studentin, arbeitet ich fast jeden sommer in der stadt, in der meine schwester wohnt, in einem altersheim. frau m. war damals 96, rüstig, klug, belesen und geistig zu 100% da. und während ich täglich ihre gesellschaft genossen habe, erzählte ich ihr natrülich auch, was ist studierte. sie schaut mich damals mit grossen augen an und meine, mit der transib zu fahren hätte sie eben nicht mehr geschafft. so viel sei sie gereist, aber diese reise wäre sich nicht mehr ausgegangen. ich soll das mal für sie machen. sie starb mit über 100 jahren und das gespräch ist mir tief im herzen geblieben. dass ich es bis heute wirklich nicht geschafft habe, wurmt mich schon, denn auch ohne sie wäre ich immer schon sehr wild auf die reise gewesen.

und so beschäftigt mich die idee seit heute vormittag, nächsten sommer die männer für eine zeitlang hier zu lassen und mit dem zug in die weiten ebenen von sibiren zu reisen. mit nichts außer meiner kamera und offenen augen. und natürlich, pathetisch gesagt, mit offenem herzen. weil russland kann man anders kaum begreifen...

Dienstag, 13. September 2011

der himmel über berlin...

und andere orte haben uns in den letzten 5,5 empfangen und beschäftigt. es waren intensive und wunderschöne wochen gewesen, wir haben viel gesehen, viele liebe leute wiedergesehen, einige neue liebe freunde gewonnen und überhaupt, einfach genossen. das nichts tun, das lesen, das schlafen, einander. 3 wochen im sonnigen süden haben wir in erster linie mit genau dem beschriebenen verbracht, zwar nicht völlig internetfrei, aber stark reduziert, was mal wieder super gut getant hat. fast 14 bücher habe alleine ich gelesen, lange geschlafen, viel zu viel gegessen und lange geredet. wir haben einige freunde besucht, mit unseren liebsten nachbarsfreundinnen einige tage verbracht (die unweit im urlaub waren *herz*) und die seele einfach baumeln lassen... das wegfahren fiel mir heuer wirklich schwer...

der ausflug in den norden hat sich etwas verändert, aus den geplannten 2 städten wurde "nur" berlin. nur ist gut, wenn berlin alleine ist schon eine wucht, eine stadt, die genau nach meinem herzrhythmus tickt und die mich jedes mal, wenn ich dort bin (und es war ca. das 7te mal) einnimmt und völlig erfüllt. das erste mal fliegen mit zwerg war völlig unproblematisch, er scheint auch in diesem punkt einfach nur pflegeleicht zu sein. die grosse stadt hat auch ihm gefallen und er ist heldenhaft teilweise ganze tage mit mir unterwegs gewesen. kinderkino, museum, kindercafes und viele andere kinderziele standen auf dem programm und ich habe es genauso wie er genossen. in einer stadt zu sein, die so kinderfreundlich ist, war ein wahrer genuss und ist leider auch selten geworden :( neue alte freunde, wie die reizenden kinder meiner berliner tirolerin, aber auch völlig neue freunde (winken zu tigerchen ;)) haben den besucht abgerundet und es gab so machen träne beim zwerg, als er die freunde verabschieden musste.

ich selber habe mich wieder in der großstadt "verloren". verloren in der sehnsucht, so zu leben, dort oder in einen meiner anderen herzenstädte, das leben eben anders gestallten zu können, etwas mehr darauß zu machen, als die 5 bekannten strassen jeden tag zu begehen. realisitischerweise ist das wohl der alltag jeder arbeitenten mutter, aber frau darf ja wohl träumen. vor allem vor einer so kinder- und mutterfreundlichen stadt. die wenigen minuten, die ich alleine dort verbringen durfte, waren ebenfalls zauberhaft und haben mich beschliessen lassen, dass mich die stadt heuer noch alleine sieht :)

in der realität angekommen, hat uns der alltag wieder. zwerg wird gerade im neuen (wirklich tollen!!!) kindergarten eingewöhnt und mir fällt das heim kommen und meine arbeit wieder aufnehmen besonders schwer. auch wenn der himmel über berlin heuer nur verregnet und wolkig war, er hat es mir wieder mal total angetan.

Freitag, 5. August 2011

von dem dringend gebrauchtem urlaub...

so, letzter arbeitestag. geplant war packen, putzen, einkaufen, da ich aber offenbar übereifrige studies und kollegen habe, sitzte ich im büro, warte auf prüfungskandidaten und schreibe verlagshäuser an. der zwerg hat heute seinen letzten krippentag, wir sind alle sentimental und gerührt, gespannt auf neues, aber auch traurig, dass ein kapitel nun zu ende geht. die geschenke für die pädagoginnen sind schön geworden, der spruch auf den karten "jedes geschöpf ist mit einem anderen verbunden, und jedes wesen wird durch ein anderes gehalten." (hildegard von bingen) berührt mich sehr. sie haben ihn fast 2,5 jahre buchstäblich gehalten und getragen, auch wenn ich weiß, dass er reif ist nun in den kindergarten zu gehen, bin ich irgendwie traurig... das letzte stück baby ist nun weg, er ist ein grosser, selbstständiger bub :)

das packen gestalltet sich gerade deshalb heuer auch um einiges leichter als letztes jahr. alles möglich braucht der kerl nicht, windeln sind nicht mehr da, flaschen, milchnahrung (die spezielle, die er getrunken hat, gibt es nicht überall, die musste immer kartonweise mit ), kinderwagen, hochstuhl, das alles ist nun schnee von gestern. dickere bücher, spielzeug, schwimmsachen haben den weg zum koffern gemacht und ich hoffe, das wetter hält, was es verspricht. wir treffen einige liebe freunde, ich freue mich auf alle (auch einige von hier werden wir dort antreffen :))! aber vor allem freue ich mich auf 2 wochen lesen, schlafen und essen, mit meiner familie nichts tun, auf photoexperimente (photoausrüstung ist nun wirklich gross und schwer, aber das ist egal ;)) und auf die internet- und fernsehfreie zeit. ich will wertvolle zeit nicht online verlieren und auch nicht jeden tag berichten, was wir gemacht haben. das darf ruhig warten und dann spannend werden.

somit, bis in zwei wochen. wenn einer eine reise tut, hat er ja bekanntlich was zu erzählen. das mache ich dann intensiv nach dem urlaub!

Sonntag, 31. Juli 2011

von der faszination, möbel immer wieder zu verschieben

der juli ist fast zu ende und vor dem urlaub nummer eins, zudem wir am nächsten SA aufbrechen, wollte ich mich hier nochmal melden. ein intensiver monat ist vorbei, in erster linie arbeitsintensiv, leider weniger auf der uni, als hier zu hause. zwar sind 2 publikationen (fast) fertig (und sollte bis SA auch eingeschickt sein), aber unsere wohnung ist kaum wiederzuerkennen. und ich glaube, die bessere hälfte besonders, aber auch ich, haben uns selten 2 wochen nichts tun, so sehr verdient.

seit monaten war hier wieder baustelle im haus. die idee es umzugs an unpassenden immobilien gescheiternt, so haben wir beschlossen - nach dem besuch einer lieben architektenfreundin - doch hier mal wieder umzustellen. das Xte mal. ich glaube, es ist das 5te mal in 4,5 jahren. oder doch das 4te? wobei es keinen unterschied macht, es war schon oft. das kind hatte nun jedes kind schon mal als sein eigenes (außer der küche ;)), ich habe auch schon außer in der küche überall geschlafen. mein schreibtisch ist gewandert, bis er überhaupt ausgewandert ist. schweren herzens habe ich das letzte mal nämlich auf einen arbeitsplatz zu hause verzichtet, alle meine arbeitssachen auf die uni gebracht. so habe ich monatelang sachen hin und her geschleppt, mich hier geärgert, auf der uni sachen nicht gefunden. zwischenstand war, dass kein zimmer gepasst hat und wir einfach in einer müllhalde wohnten. außer der küche hat auch nichts seinen alten platz behalten, staub, dreck und unmengen an müllsäcken sind dabei schon fast alltag geworden. mühsam, aber auch irgendwie befreiend.

ich kann mich nicht erinnern, wann ich das erste mal möbel in meinem kinderzimmer rumgeschoben habe, aber ich glaube, ich war noch kein schulkind. ich fand, dass das zimmer einen neuen touch braucht und da niemand zu hand war, habe ich es halt selber gemacht. meine eltern waren zwar erstaunt, fanden aber die resultate nicht schlecht. die nächste perestrojka kam kurz vor der schule, der einzug des neuen schreibtisches. der umzug aus der weißen stadt hat klarerweise nicht nur ein neues zimmer, sondern auch neue möbel und neue gestalltungsmöglichkeiten mit sich gebraucht. umabhängig von der wanddecko, die sie mit meinem heranwachsen klarereweise von disneyfiguren zu "ernsthafterem" ändern musste, verstanden nun meine eltern, dass man in meinem zimmer nur weniges an die wand befresteigen darf, so, dass ich es nicht verschieben konnte. weitere umzüge und weitere zimmer folgten. in diesem land bei unsere ersten station machte meine mutter den fehler, mir ein jugendzimmer zu kaufen, ich konnte somit 4 jahre nichts verschieben. welch ein frust, seine umgebung nicht optimieren, verändert und verbessern zu können. diesen fehler haben wir beide nie mehr wiederholt. jedes mal hatte die veränderung etwas erfrischendes an sich, ich konnte einiges wegwerfen, das zimmer neu gestallten, frische luft und energie in die räume bringen. statisch zu sein liegt mit bekanntlich nicht, bewegung auch im raum war immer schon gut...

die möbel hier jedoch zu verschieben, machte nicht immer spass und war und ist ein versuch, die wohnung für uns alle ideal oder wenigstens gut zu gestallten. da zwerg nun auch kein baby mehr, hat er auch andere ansprüche als vor 3 jahren, als die nähe von mutter (und brüsten) so gut wie das einzige war, was er brauchte. und so ist es nun fast fertig, einige kleinigkeiten der deko sind noch nicht fertig (und auch auf den neuen esstisch warten wir noch), aber nächste woche ist ja auch noch da. zwerg ist nun der stolze besitzer des grössten zimmers in der wohnung und ich - welch eine wonne - eines arbeits/gäste zimmers, mit meinem eigenen schreibtisch und sogar einem bett, in das ich flüchten kann, wenn die männer in der nacht zu laut werden. ich glaube, so kann es für eine zeitlang bleiben. ich gehe auch seit gestern hier von raum zu raum und staune über die ordnung, die entstanden ist. es ist schön, ich fühle mich wohl. einige handgriffe noch und es wird sogar perfekt. ich glaube, eine zeitlang kann es so bleiben ;). allerdings hat die bessere hälfte dieses mal einiges sehr fest an der wand fixiert, ich weiß nicht, was er mit damit wohl sagen will :D

Sonntag, 24. Juli 2011

5 jahre...

das regnerische wochenende hat uns in der wohnung gehalten, obwohl wir normalerweise auch bei solche einem wetter die gegen unsicher machen. da aber meine mutter bis eben zu besuch war und sie kein fan von regenaktivität ist, haben wir geschlafen, gegessen, gelesen und einfach nichts gemacht. heute morgen beim gemütlichen frühstück habe ich dann einen blick auf dem kalender geworfen und auf die frage an die bessere hälfte "du, wann haben wir jetzt hochzeitstag?" die antwort bekommen "oh, heute!" :) wir musste beide lachen und uns zugestehen, wir haben es völlig vergessen. da wir eigentlich den kirchlichen termin, der am 5. august im kleinen balkanland, wo mein vater her kommt, stattgefunden hat, feiern. somit war eh nichts wirklich verpasst. aber dennoch kehre ich den ganzen tag an diesen 24. juli 2006 zurück, mit teilweise sehr gemischten gefühlen.

es war wohl eines der heißesten sommern der letzten jahre und der tag selber was fast unerträglich. ich kann mich an das sitzen beim frisör erinnern, eigentlich war geplant mich danach dort umzuziehen und zum standesamt zu gehen (wir haben hier in der hauptstadt geheiratet, später kirchlich eben auf dem balkan). allerdings war ich schon beim warten völlig durchschwitzt, es war stickig und schwül und einfach nur heiß, heiß, heiß. meine stimmung war gemischt, sie schwankte zwischen blanker panik und der überlegung, ob ich überhaupt auftauche oder mir nicht lieber einen schönen tag auf einem zug mit unbekanntem ziel mache ;) so vieles war schief gelaufen in den wochen davor, so vieles haben wir in frage gestellt, so vieles hätte anders laufen sollen, aber wir waren doch überzeugt, dass die hochzeit jetzt über die bühne gehen sollte. warum, frage ich mich seit damals oft, hätten wir nicht auch warten könnten? auf diesen ach so berühmten schönsten tag im leben??? na ja, wohl nicht... ich bin nach dem frisörbesuch noch mal in die wohnung meiner mutter, nicht um zu flüchten, sondern um nochmal zu duschen. beim standesamt angekommen, war die aktion eh überflüssig, es war einfach unerträglich. in jeder hinsicht. und ich war froh, als wir es hinter uns gebracht hatten und in der kühle der klimaanlage des hotels, in dem wir unsere hochzeitsnacht verbracht haben, waren...

an was kann ich mich noch, außer der hitze, erinnern? an die wirren gedanken in meinem kopf, die strahlenden augen meines gerade gewordenen ehemanns, an meine mutter, die das ganze mit ihrem gewohnten skeptischen blick beobachtet, an den gedanken, dass ich weltallerbeste freundin fehlte und mit das weh tat, an die nicht sehr positiven blicke meiner gerade neugewonnen familie, meine damals noch halbwüchsigen nichten und so vieles mehr. und in all dem chaos und all diesem teilweise komischen gefühlen die tief blauen augen von j., voller glück und liebe, so ehrlich und rührend, dass es mich jetzt noch zu tiefst berührt. es war das letzte mal, dass ich sie gesehen habe. das letzte mal zusammen, in dem glauben, sie sei geheilt. so trügerisch die sicherheit, in der wir uns alle wiegten. wenn ich an sie denke, war das ganze theater es wert, denn sie hat den tag unvergesslich gemacht, trotz aller probleme davor und meines unwillens, es so durch die bühne gehen zu lassen. 

es ist komisch, wenn man auf seinem hochzeitstag an seine tote freundin denkt, eigentlich sollten andere gedanken einem kommen. aber j. ist wie ein engel, der über uns alle seit jahren nun schwebt, auf uns aufpasst und uns immer wieder segnet und kraft gibt. so auch heute irgendwie... und den kirchlichen hochzeitstag werden wir auf jeden fall gebührend feiern. auf weitere 5, 15, 50 jahre, mein lieber g.!

Donnerstag, 14. Juli 2011

hitzestau

bei mir die letzten tage in jeder hinsicht... der sommer ist zwar da, aber so extrem, dass es keinen spass mehr macht :( es ist einfach zu heiss für alles,sowohl mir wie auch zwerg. zudem kommt es, dass vor lauter hitze die mutter ungemütlich ist.somit haben wir das erste mal seit langem zuflucht in einem einkaufszentrum gesucht, für mich voll mit sehr gemischten erinnerungen an eine anfangszeit mit zwerg, die nicht immer für mich optimal war. in meiner momentalen, durch hitze und einige andere sachen, sehr aufgewühlten emotiven lange, sehr, sehr suboptimal. heute und morgen versuchen wir es mit besuch einladen, in der wohnung ist zwar heiss, aber immer noch nicht so wie draußen.

ich mag ans meer, jetzt sofort. damit ich endlich einiges machen kann und mich physisch und psychisch wieder fangen kann...

Sonntag, 10. Juli 2011

von erinnerungsorten und einem abschied auf raten...

das überheisse wochenende haben wir nicht zu hause verbracht, wir waren wieder mal unterwegs. eine liebe, liebe freundin (meine ehemalige stundentin auch noch) hat am samstag ihr diplom gefeiert, also gab das anlass genug für uns koffer zu packen, unser neues aufblasbares gästebett mitzunehmen und zur einer - wie sich herausstellen wird - wunderbaren, sehr emotiven party aufzubrechen. einer abschiedparty von einem lebensabschnitt meiner freundin, aber auch für mich von einem ort, einem ort, von dem ich mich seit fast 4 jahren stück für stück verabschiede und jedes mal ein stück herz dabei verliere...

die kleine (seien wir realistisch) provinstadt am rande des landes, am fuss des "balkans"- wie meine exchefin das immer nannte - war fast 8 jahre mein zu hause. es war der ort, an dem ich zum ersten mal alleine gelebt habe, meinen erste job ausgeübt hatte, noch mehr, in die ich gezogen bin, um meinem traumjob anzugehen. der ort, an dem ich ein stück weiter erwachsen geworden bin, an dem ich einen teil meiner liebsten freunde gefunden habe, aber auch ein ort an dem ich gelitten habe, menschen, die ich liebte, verloren habe, um mich und meine existenz gekämpft habe. nicht zu letzt der ort, an dem ich zum ersten mal die bessere hälte gesehen habe und wo zwerg gezeugt und fast geboren wurde. ein ort der freundschaft, liebe, geborgenheit für eine recht lange zeit. an dem ich für immer bleiben wollte, zum ersten mal in meinem leben. als ich dann, für mich nicht wirklich freiwillig und eher überraschend ging, hinterlies das ganze ein riesiges loch. das abenteuer der mutterschaft begann somit auch mit einem schmerz einem verlust von freunden, die da gewesen wären für mich, von bekannten momenten, von vertrauter umgebung, meiner arbeit, meinen institut. die abschiedsparty der studis, die gepannt wurde fiel ins wasser, somit habe ich mich nie wirklich verabschiedet. ich war in den letzten 3,5 jahren ca. 5 mal dort, jedes mal ungern, mit schmerz im herzen und als der letzte studi noch geprüft wurde, habe ich beschlossen, nicht mehr ans institut zu gehen. aber jedes mal verabschiedete ich mich dort ein stück...

die party von m. gab mir gestern die möglichkeit, wieder ein stück weiter lebe wohl zu sagen. während emotiver momente für sie, habe ich auch für mich einiges an gedanken und gefühlen geschluckt, nicht nur bei ihr sind einige trännen geflossen. sitzend in mitten einiger meiner liebsten studis, die teilweise schon längst auch meine freunde sind, konnte ich für einige stunden das tanken, was ich so sehr geliebt habe. der spielende zwerg, der es sichtlich genossen hat und den wir stundenlang nur immer kurz gesehen habe, hat das ganze abgerundet. mein ehemaliger lebenraum ist nun erinnerungsraum geworden. ich habe dort gelebt, intensiv, schön, teilweise ohne rücksicht auf verluste. habe menschen gewonnen, die ich nicht mehr missen will und die für immer ein teil von mir sein werden. und nachdem wir einige weitere orte abgefahren sind und dann unterwegs heim, habe ich wieder mal abschied genommen... auf raten... stück für stück... bis es nicht mehr weh tun wird eines tages...


Donnerstag, 7. Juli 2011

alle guten dinge sind... 2 ;)

der sommer scheint mich doch gehört zu haben und ist nun endlich da. ich hoffe dieses mal für längere zeit. das wetter und die gesamte stimmung der letzten tage in diversen, komischen und eigenartigen runden hat mich jedoch umheimlich viel energie gekostet und ich habe - mal wieder - einiges in meinem virtuellen leben reduziert. komisch, dass ich immer noch dumme genug bin und es regelmässig erlaube, dass meine energie an falscher stelle gefressen wird. wie auch immer... sommerpause von vielem steht an, von dem mühsamen gruppen beim gesichtsbuch ;), von virtuellen zickereien, von energieraubenden menschen, sowohl virtuelle wie auch im normalen leben. ich will energie tanken, die sonne geniessen, mein kind und meinen mann, meine freude. kino und spielenachmittage wie auch abende sind schon super vorgeplannt und ich hoffe, da fliesst in erster linie positive energie.

da meine kamera in den letzten wochen etwas verstaubt ist und ich kaum zum photographieren gekommen bin, habe ich heute eine idee übernommen, die seit einiger zeit sehr populär war, ein 365 blog. jeden tag ein foto für das nächste jahr. ich habe somit einen zweiten blog, der ohne viel wort laufen wird  (für die vielen worte ist dieser hier zuständig), dafür mich aber photographisch fordern und fördern sollte. meine photoakademiepläne sind vorläufig nicht wirklich realisierbar, aber wenigstens so möchte ich am ball bleiben. wer mag, schaue hier:

http://crossviewing.blogspot.com/

lena, die mal (fast) nur in bildernt spricht ist selten und sollte auch mal genossen werden!

Montag, 4. Juli 2011

summer??? in the city

der sommer hat für mich offiziell am letzten freitag begonnen, als meine studis in die ferien entlassen wurden. es war ein ansträngendes semester. 4 konferenzen, 1 auslandsaustausch, 1 hochzeit im ausland *herz*, viel bewegung, viel adrenalin. nun ist alles zu ende gegangen, die letzten prüfungen passieren noch in den nächsten tagen und dann darf ich mich 3 monate auf mich, meine forschung und meine familie konzentrieren. gerade diese, vor allem das kind, hat in den letzten monaten viel einstecken müssen und auch er ist erschöpft und müde. so haben wir das letzte wochenende im grossen und ganzen mit schlafen und essen verbracht  (das mehr in unserem fall, weniger im fall von zwerg). lieber spielbesuch hat das ganze gestern abgerundet.

der sommer aber lässt sich heuer wirklich bitten. jeden tag eine neue temperatur, von 30 bis 13 grad, macht uns alle noch zusätzlich fertig. der wunsch nach meer und wärme wird bei mir immer stärker, obwohl ich ja den sommer in der stadt immer sehr geliebt habe. lange nachmittage, spielplätze, wo zwerg sich von oben bis unten panieren kann, open air kino, einfach draußen lange sitzen und reden, das alles scheint heuer nicht richtig anlaufen zu können und wenn es gerade warm war, war ich entweder nicht da oder zu gestresst um irgendwas machen zu können. umso blöder finde ich es, dass wir jetzt, da endlich mehr zeit da wäre, wettertechnisch wenig machen können. ich warte auf august und die bewegung richtung meer :)

meine allgemeine erschöpfung geht wieder hand in hand mit einer allgemeinen müdigkeit und dem wunsch, alles was mir kraft raubt, aus dem leben rauszuwerfen. mein internetkonsum, vor allem einiges skuriles aus dem guten gesichtsbuch, beginne ich nun zu eliminieren. ich habe genug der eh schon nicht vorhandenen zeit dort vergeudet. auch habe ich - vor allem bei der tagung - einige "alte leute" nun für immer aus meinem leben rausgeworfen, es hat sich komisch, aber auch erleichtern gefühlt. es scheint, als würde nicht nur der frühling bei mir solche momente auslösen.

alles in einem... ich bin wieder da und möchte auch hier etwas mehr schreiben (dafür an andere stellen eben weniger). und den sommer geniessen. und schreiben. und arbeiten. und einfach mal nichts tun... und überhaupt... sollte der sommer mindestens 3 jahre dauern, damit ich alles schaffe!

PS: in diesem zusammenhang versuche ich mal wieder auch den blog in einem neuen kleid erscheinen zu lassen... mal schauen, was dieses mal gelingt oder nicht ;)

Mittwoch, 15. Juni 2011

Nikongewinnspiel

spontan habe ich eines meiner lieblingsbilder heute bei einem gewinnspiel registiert, freue mich über jeden, der votet:

http://www.ichbin.nikonwelt.at/galerie/beitrag/39243

die puste...

geht mir langsam aus, auch wenn die letzte reise am langen wochenende reines vergnügen war ;)

ich habe mich länger hier nich gemeldet, was in erster linie damit zusammen hängt, dass ich seit wochen nur mit arbeiten oder packen sowie verreisen beschäftigt bin. wenn ich nicht unterwegs war, habe ich gearbeitet. die letzte tagung, hier bei uns am institut, steht noch ende juni an und ist ein horrorpunkt für mich, da jemand dort teilnimmt, den ich schon lange nicht gesehen habe und eigentlich auch nicht unbedingt sehen will. wenn diese zu ende ist, stehen zwar noch viele sachen an, aber ich kann endlich auch innerlich mich entspannen.

aber sonst waren die letzten tage schön. die hochzeit einer meiner ältesten freundinnen hat mich sehr sentimental gemacht, der anblick der wunderschönen braut hat kindheitserinnerungen erweckt und zum ersten mal war eine hochzeit für mich nicht nur kitschig und unnötig, sondern auch schön. die tage am meer waren wie so oft bei uns, reich an aktion, aber auch schön. nun heisst es 3 tage durcharbeiten und dann zum skuril familientreffen verreisen. aber dazu gibt es dann sicher einen extrabeitrag.

einiges liegt hier und wartet gemacht zu werden. der beitrag über sarajevo, wie auch die fotos, die immer noch auf der kamera sind. da ich ma letzen wochenende im chaos die kamera vergessen habe (nicht nur die, aber auch *augenroll*), gibt es dazu leider keine dokumentation. wir haben aber schon beschossen, im juli das wochenende zu wiederholen, dann wird die kamera als erste gepackt ;)

Samstag, 21. Mai 2011

von hochzeiten, gott sei dank keinen todesfällen und einem faulen nachmittag auf dem balkan

wieder auf dem balkan! nach einigen wochen voller arbeit, bin ich am mittwoch wieder in das land meines vater geflogen zu einer konferenz zu ehren des lebenswerks meines onkels. viel arbeit hat auch diese bedeutet, ich bin müde und völlig fertig, aber die konferenz war sehr gut, mein vortrag wohl laut anderen auch und ich war wieder mal für 2 tage super stolz auf den "stall", aus dem ich komme :D es fühlt sich gut sich mal für einige stunden fast prominent zu fühlen, seine verwandte im fernsehen und in der zeitung zu sehen und als "tocher, enkelin, nichte" von kurzfristig zu figurieren... im alltag dürfte das sehr ansträngend sein, so, als kurze energiequelle, finde ich es wunderbar (zumal ich ja auch ehrlich stolz auf meine verwanden bin). das wetter ist perfekt, die männer sind zu hause gelieben, also habe ich heute abend und morgen vormittag noch zeit, intensiv mit freunden auszugehen, einzukaufen und energie für die nächste konferenz (schon nächste woche!) zu sammeln...

auch heute nachmittag bin ich, nachdem die konferenz beendet wurde, in die altstadt gegangen, an einen meiner lieblingsplätze in dieser stadt und wo ich schon so lange nicht mehr was. das alte, türkische viertel mit den kleinen, engen gepflasterten gasse sind wohl seit dem 12. jahrhundert gleich geblieben, als die stadt noch von den osmanen beherrt wurde. auch das grosse erdbeben von 1963, welches die stadt fast völlig zerstört hat, hat einiges in diesem teil gott sei dank doch stehen gelassen. so kann man sich für eine kurze zeit in der geschichte verlieren und durch die jahrhunderte spazieren gehen. man könnte, wenn einiges ach so modernes nicht wäre.

man glaube es oder nicht, in der altstadt gibt es eine hochzeitsstrasse. dies ist eine der alten handelsstrassen, die sich völlig auf das grosse ereigniss und den schönsten tag im leben spezialisiert hat und die NUR brautmoden, schmuck, schuhe etc. zum thema hochzeit führt. schon früher, als ich noch viel jünger und so gar nicht an eine hochzeit gedacht habe, wurde mir auf dieser strasse schlecht, denn das angebotene ist nicht wirklich mein geschmack. jetzt aber habe ich es heute mit grossen augen betrachtet und musste teilweise schallend lachen, was man sich nicht alles antut für so ein ereigniss.

der gedanke, diese strasse überhaupt zu nehmen, war ein plakat der königlichen hochzeit vor ein paar wochen. während die ganze welt wohl die hochzeit des jahres im fernsehn verfolgt hat, sind wir 3 im auto gesessen richtung zu hause und es ist alles komplett an uns vorüber gegangen. ein paar youtube filme haben meine grösste neugierde befriedigt, aber mir auch bilder aus 1981 in erinnerungen gebracht, als ich - noch ein kleines mädchen - die andere, vorherige königliche hochzeit mit grossen augen geschaut habe und ganz ehrlich, schon damals hat mich der gesamte akt wenig fasziniert. die lange schleppe hingegen schon. aber ich wußte damals schon, dass ich auf das riesentheater nie im leben werde lust haben ;)


in dieser stadt, wie auch in diesem land, treffen sich zwei nationen und zwei traditionen. die orthodoxe und die islamische welt, die slawische und die albanische population mit allen varianten der bräuche. beide seiten stehen auf hochzeiten mit viel tamtam und kitsch. heute in der hochzeitsstrasse habe ich mich köstlich amüsiert. zwischen fotos von dem jungen prominenten paar (das kleid dort zeugt wirklich von geschmack, was bei hochzeitskleidern nicht immer der fall ist ;)), wurde einiges ausgestellt, was teilweise zu einem alptraum mit schleifen, stoffen in unmöglichen farben, goldmassen. beim goldschmied ein junges paar mit wohl schwiegereltern, während ich gegenüber sass und auf mein essen wartete, ist sie immer mehr in goldmassen verschwunden. die braut muss beschenkt werden und ordentlich. ich glaube, sie bekam gold kiloweise geschenkt, fast mehr, als sie wohl gewogen hat. :) das kleid,  welche sie ausprobiert hat, hat sinngemäss so ausgeschaut, wie das violette auf dem bild: ich weiß nicht recht, ob das so mein geschmack ist :) aber die junge dame schien sehr glücklich.

als ich vor einigen jahren tatsächlich beschlossen habe, diesen für mich eher überraschenden schritt der hochzeit zu wagen, war die frage auch bei mir die zentrale. ich habe mich da kurzfristig auf meine eigenen wurzeln zurückgesonnen und wollte die tracht aus dem dorf meines vater anziehen bzw sie mir nähen lassen. nach einigem suchen habe ich allerdings nicht nur ein foto gefunden (bzw zeichnung), sondern auch die information, dass die gesamte weibliche hochzeitstracht im original 60kg wiegt!!!  somit habe ich verstanden, dass die ehe  auf dem balkan gerade für frauen schon im start eine schwere sache zu sein scheint. da wir genau mitten vom balkan im august bei fast 40 grad im schatten geheiratet haben, habe ich doch auf die trachtvariante verzichtet ;)


was ich eigentlich sagen wollte: ich hatte einen unheimlichen spass daran, die hochzeitsstrasse zu beobachen und anzuschauen. die altstadt, in der einfach die zeit stehen geblieben ist, den sommer und die sonne zu geniessen und einfach mal nichts zu tun, als wirre gedanken durch einen kopf zu jagen, die eben bei der hochzeit des königlichen paares kurz stehen gelieben sind. morgen geht es wieder richtung norden zu meinen männern, ich freue mich. bin aber auch unheimlich dankbar, dass ich die paar tage auszeit vom alltag haben durfte.

Sonntag, 1. Mai 2011

komisch...

fühle ich mich seit ein paar stunden, seit wir wieder zu hause sind... heute nacht um 3 uhr sind wir gestartet, mühsam war es aufzustehen, hat sich aber gelohnt. wir wurden mit leeren balkanstrassen belohnt, mit fast keiner wartezeit an den grenzen und einem (gut, wie immer) super pflegeleichtem kind, welches entweder geschlafen oder ruhig gespielt hat. schon um 11 uhr waren wir da und obwohl die bessere hälfte und ich totmüde sind, sind wir auch froh, wieder dazu zu sein... auch wenn ich persönlich mich komisch fühle, es aber auch kaum in worte fassen kann...

es waren zwei intensive wochen und fast alles, was wir vor hatten, hat unerwartet gut geklappt. es waren ansträngende wochen, denn arbeit und grossfamilie in so kurzer zeit zu koordinieren, nicht ganz ohne war. es war eine ereignissreiche zeit, einfach alleine die tatsache, dass ich zum ersten mal nach langer zeit (und überhaupt das erste mal seit zwerg auf der welt ist), dort nicht nur privat, sondern auch beruflich war. auch die bessere hälfte hatte berufliche termine, so haben wir uni und großsippe koordinieren müssen und oft war es... na, ansträngend, aber auch sehr gut. lange habe ich mich auch beruflich nicht so gut gefühlt, ich wurde von allen seite gelobt, zu einer publikation und einer konferenz fast gewungen, habe einiges an büchern und materialien gekauft und wohl auch mein habilthema gefunden. auch hat es mir wiedereinmal so gut getan, in einem land zu sein (oder in mehreren), wo beruf und kind für eine frau kein wiederspruch sind, in dem jede frau in meiner umgebung kombiniert, zwar genauso im stress ist wie auch hier, sich aber wenigstens nicht dauerschlecht fühlt, ihr von der außenwelt kein schlechtes gewissen eingeredet wird und mehrere kinder auch kein hinderniss sind, im beruf weiter zu kommen. alles alles fand ich erfrischend und inspirierend und habe nun neben der habil noch einige weitere pläne geschmiedet, mal schauen, wie alles klappt.

dem zwerg hat der aufeinthalt auf jeden fall nur gut getan. die bedenken, wie der lange weg für ein windel- und schnullerfreies kind ablaufen wird, waren völlig unnötig. ganz selbstverständlich fuhr und schlief der junge herr ohne das plastikteil und auch sonst war alles so, wie mit einem dritten erwachsenen (nein, einige erwachsene, die ich kenne, sind ansträngender unterwegs wie zwerg :)). die grossfamilie liebt er sowieso, sein essensplan war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber immerhin wissen wir, dass er ein halbes brot alleine schafft :) fernsehn ist leider so spannend, dass er sich somit selber einen eigentor geschossen hat und die bessere hälfte ihn wohl bis zur matura nicht schauen lassen wird ;) :D  und auch seiner zweisprachigkeit hat das sehr gut getan. er ist auf dem pferd geritten, eine kletterwand von schwindelerregender höhe erobert, nicht nur hunde, sondern alle möglichen tiere gestreichelt und hat alles in einem richtig spass gehabt... es war schön.. für mich wie immer zu kurz und deshalb wohl auch das komische gefühl... aber in 3 wochen bin ich wieder dort, auch wenn nur für 4 tage... zwar wartet noch unmengen an arbeit auf mich, aber ich freue mich... und leben aus dem koffer macht sowieso spass...

Donnerstag, 21. April 2011

riding in cars with boys

…quer durch den balkan J seit einigen tagen gondeln wir nun durch „meine“ länder und sind am montag in dem land meines vaters angekommen. seit wir da sind, ruht nun das auto in der garage, wir bewegen uns im chaos der stadt zu fuss und geniessen den plötzlichen sommer. kind ist seelig, jede menge verwandte, die sich mit ihm jederzeit beschäftigen möchten, ein umwerfender indoorspielplatz vor der haustür , unmengen von geschenken jeden tag und auch das naschen kommt mich zu kurz. ich glaube, das land ist eindeutig sehr positiv für ihn besetzt.


ich hingegen muss zum ersten mal hier auch arbeiten und war schon am ersten tag entnervt. auf der uni herrscht ein kreatives chaos, das  eröffnen eines kontos hat mich fast 2 stunden gekostet, ich bin zu einem weiteren symposium im mai wie die jungfrau zum kind gekommen und während ich 20 minuten gebraucht habe über eine strasse zu gehen, habe ich eindeutig einiges verstanden: der balkan wird von autos regiert, in jeder hinsicht. und der balkan, autos und fahren quer durch ist ein abenteuer für sich…

in unserer familie gibt es eigentlich nur die bessere hälfte als fahrer, denn ich habe  - man glaube es oder nicht – keinen führerschein. zwar kann ich fahren, bin aber vor der geburt von zwerg nicht dazu gekommen, die prüfung abzulegen und komme bis heute nicht dazu, mir diese zeit noch einmal zu nehmen. da wir jedoch eine intensiv reisende familie sind, muss nun mann fahren, ob er will oder nicht ;) er tut es unterschiedlich gerne, autobahn findet er langweilig, stadtfahren jedoch stresst ihn ungemein. ich glaube jedoch, dass er erst, seit er mit mir zusammen ist und den balkan durchfährt, wirklich weiß, was stadtfahren ist und was alles hier möglich und erlaubt ist J der erste weg führt uns immer in richtung weiße stadt, meine wunderbare geburtstadt an der mündung der zwei flüssig ist zwar sonst ein traum, aber zum fahren wohl eher ein alptraum (auf dem weg schon muss man eine andere hauptstadt streifen, die alleine von der autobahn bedrohlich ausschaut und ich ihre bewohner auf den strassen gar nicht so mag). gott sei dank jedoch gibt es in dieser stadt t., meine beste freundin aus der kindheit, eine passionierte fahrerin, die nicht nur gerne, sonder auch sehr gut fährt, somit kann die bessere hälfte beim reinfahren in die stadt ihr den schlüssel abgeben und wunderbar entspannt hinten beim kind sitzen. strassen mit 6 spuren sind dort keine seltenheit, irgendwie fährt jeder so, wie er/sie es für richtig hält, den höhepunkt bildet wohl der 8 spure kreisverkehrt, wer für meinen mann wohl das schrecklichste auf der welt darstellt. aber so sind alle glücklich. t. fährt seelig und begeistert unser auto  („ich wollte immer schon ein auto fahren, bei dem alle türen aufgehen“), kind hat einen unterhalter hinten und ich sitze endlich mal entspannt vorne und geniesse die fahrt.

hier, im land meines vaters ist das anders, denn wenn wir die weiße stadt verlassen, ist die bessere hälfte wieder alleine mit dem balkanesischem strassenchaos. besonders lustig ist der stück ohne autobahn auf der strecke, wo man alles möglich an lokalem kollorid sieht. schafe, kühe und andere tiere, das pferd hinten im auto, wie die tote oma auf dem dach, alles völlig normal und gewöhlich. überholen in der kurve bei voller linie ist natürlich, warum denn auch nicht? ein auto überholen ist was für schwächlinge, wahre balkanmänner überholen einen laster und noch die 3 autos davor und es ist ihnen auch völlig egal, dass jemand gerade entgegen fährt. das geht alles, man muss nur schnell und gross genug sein.

je näher wir uns dieser stadt nähern, umso mehr mutiere ich zu mrs. monk (gut, so werde ich auch sonst genannt, ich gestehe), den hier plötzlich scheinen alle regeln nicht mehr zu gelten. blinken, zeichen geben, verkehrtschilder sind alles unverbindliche empfehlungen und der, der sich daran hält, ist eigentlich der blöde. parken tut man dort, wo man gerade lust hat oder die dame des hauses mit den 2m stöckelschuhen am besten aus dem auto kommt. man braucht was von der bank oder aus dem supermarkt, kein thema, dann parkt man am besten direkt davor mitten in der fahrspur. wenn man besonders rücksichtvoll ist, schaltet man die warnlichter ein (wobei es dabei wohl einer selbstschutz ist, also wirklich rücksicht, wenn das auto beschädigt vorzufinden, ist sicher nicht lustig). als fussgänger hat man somit zwei optionen: zu hause bleiben oder fliegen, wenn autos parken überall, am gehsteigt, vor dem haus, teilweise direkt beim eingang. 

wie aus einem fellinifilm jedoch ist mein eigener onkel und sein auto. mein geliebter onkel, der in ein paar stunden 81 jahre alt wird, fährt schon fast 60 jahre *toitoitoi* unfallfrei. er war der erste in der stadt, der einen führerschein gemacht hat und auch ein auto gehabt hat. er fährt überall mit dem auto, immer schon, auch wenn es nur ein paar meter sind. er ist so durch und durch ein fahrer und ich könnte ich ihn mir nicht ohne auto vorstellen. aber, er ist blind auf einem auto, wen stört es, man fährt weiter. sein auto hat keinen seitenspiegel mehr, auch das braucht man nicht, der rückspiegel reicht völlig. das einparken ist nun mit einem auge nicht mehr so einfach, egal, man fährt halt irgendwo dagegen und klebt sich dann den scheinwerfer mit tixo zusammen. das auto als fahrende müllhalde hat bei ihm die perfektion erreicht, bücher, kasseten, CDs, alles, was man so brauchen kann, spielzeug, kleidung, alles alles fährt schon ewig mit (so habe ich gestern etwas gefunden, was ich glaube ich vor ca. 7 jahren dort gelassen habe… na ja, so oft putzt man halt sein auto sicher nicht ;)). ich liebe ihn, aber er ist das personifizierte chaos. trotzdem wäre er einer der wenigen neben der besseren hälfte und t., dem ich erlauben würde, mein kind zu fahren (aber nie im leben in seinem auto, diese hat hinten nicht mal wirklich platz für einen kindersitz vor lauter müll)…

kurz gesagt, ich geniesse es sehr, durch den balkan zu gondeln. ich weiß nicht, ob das auch für die bessere hälte gilt, aber ich mag es sehr, auch wenn ich mich dann, nach den langen fahren, auf die geordnete zivilisation des landes, in dem wir leben, freue. aber für jetzt finde ich es spannend, mich in einem besonderen roadmovie zu befinden und mich auch selber wie eine fellinifigur zeitweise zu fühlen. :)

Dienstag, 12. April 2011

zwischen den koffern...

längere zeit habe ich nichts geschrieben, irgendwie hat die zeit nie gerecht. zwar habe ich öffters daran gedacht, hier im blog einige gedanken wiedermal zu konservieren, aber meist ist was dazwischen gekommen. am abend bin ich oft einfach nur müde, am tag ist viel zu viel arbeit da. auch hat mich einiges an aktuellen sachen sehr beschäftigt (so das erdbeben in japan und alles, was damit zu tun hat), so dass sich viele sachen angesammelt habe, die ich schreiben wollen würde... es herrscht hat etwas chaos im kopf, ach, welch eine überraschung ;) :D

wo fange ich an nach fast einem monat, der intensiv und teilweise sehr kräftezehrend war? in dem einiges an katastrophen die welt im atem hielt und auch mich, nicht nur allgemein, sondern auch einfach aus dem egoistischen grund, dass mich mit dem land einiges verbindet, liebe freunde von dort kommen, bei dennen ich teilweise nichts anderes tun kann als nur zu hoffen, dass es ihnen gut geht. die arbeit überfährt mich regelmässig,  es ist spannend, aber auch viel. ich habe selten so sehnsüchtig auf den sommer gewarten, um endlich einiges in ruhe abarbeiten zu können. aber die ruhe ist noch etwas weit.

zur zeit stecke ich zwischen zwei reisen, mitten im chaos. vor etwas mehr als einer woche bin ich aus england zurückgekommen, von der grössten konferenz meines faches dort. es war ...wow. unanhängig von dem, dass ich es gerade unverschämt genossen habe, einige tage für mich zu haben, ist mein betrag sogar super gut ausgefallen und als bonus habe ich die wichtigste frau auf dem gebiet, zu dem ich geredet habe, kennen gelernt (sie hat sich sogar meinen beitrag angehört :O). auch sonst habe ich spannende menschen getroffen und wenn mein ohr beim landen nicht zugegangen wäre (ist immer noch völlig zu :(), wäre alles perfekt gewesen.

nun habe ich den ersten koffer noch nicht mal ausgepackt, nur teile sind gewaschen, aber schon muss ich ihn neupacken und einiges mehr dazu. am SA geht es richtung balkan, zunächst in die weißte stadt und dann zu meinem lieben verwandten in das land, welches immer noch keinen ordentlichen namen hat :) 4 vorträge sollte ich dort halten, nichts ist noch fertig. geschenke für wohl ca. 25 personen müssen noch eingekauft werden, die wohnung vorbereitet, gepackt, gewaschen etc und das alles im alleingang, denn die bessere hälfte spaziert in potsdam herum. einen termin in zwergs zukunftigen schule musste ich schon absagen, denn die tage sind zu kurz. schön. wenn ich mich klonen könnte, wäre es noch schöner. und da schlafen völlig überbewertet ist, bin ich zuversichtlich, dass ich das bis SA alles irgendwie schaffen werde, auch wenn ich dann schon bei der ersten station höchstwahscheinlich nur schlafen werde.

aber dennoch, trotz allem stress, finde ich die koffer toll. es geht schon wieder auf den weg, juhu. auch zwerg kann es kaum erwarten all die lieben menschen zu sehen. und ostern auf dem balkan hat einen ganz besonderen charme, den er heuer das erste mal genissen darf *herz*

Freitag, 18. März 2011

von vorbildern, geschlechtsstereotypen und anderen spannenden dingen :)

der versuch, das blogoutfit grossartig zu ändern, ist wohl gescheitert. immer wieder kehre ich zu meinem bücherbackground zurück und auch wenn das obere buchfoto neu ist (wer erkennt das bücherregal ? ;), ist alles doch recht ähnlich... ich will seit tagen ein neues foto machen, mit all den realien und symbolen, die für mich und mein leben stehen, schaffe es aber nicht. auf der uni ist viel los, auch kind hat einige "termine". heute ist er zu einer geburtstagsparty bei lieben freunden eingeladen, somit freue ich mich auf eine laute rasselbande, liebe freunde und eine - wie immer bei dieser freundin - geniale torte. ich werde fast mein zuckerfasten da kurz unterbrechen müssen (na, ja, der vollmond hat meine konsequenz eh schon zu nichte gemacht).

die letzten zwei tage hat es fast ununterbrochen geregnet und hat die stimmung nicht gerade nach oben gedrückt. davor jedoch schien es, als hätte der frühling nun wirklich das land erobert und es tat uns allen gut. wir waren viel unterwegs, wir zwei, im neuen kindercafe, im zirkus, im park. es hat spass gemacht, auch wenn ich einiges an arbeit gehabt hätte. gestern habe ich mir auch einen morgenkaffee mit einer lieben freundin gegönnt und nach dem wie über einiges geredet haben, ging ich zwerg holen. als jedoch er (in grüner jacke, roter haube und blauer matschhose) wieder mal von einer älteren dame als mädchen angesprochen wurde, musste ich lachend an das gespräch in der früh und an zwei internetdiskussionen der letzten tage denken.

zwei foren, eine diskussion zur zeit: geschlechterrollen, vorbilder. ich lese beides mit spannung und es beschäftigt mich irgendwie sehr (das schon länger, noch vor zwerg), vor allem ein tread in meinem lieblingsforum letzte woche, welches von "harmlosem" bericht von einem wunderbaren, sehr indiviualitischen junge zu einer grundsatzdiskussion mutierte (dort allerdings sehr gut und konstruktiv, das sei noch hier betonnt!) darüber, was mädchen/jungen sollten, was sie tragen sollten, in welche rollen sie gedrängen werden und so vieles mehr, was damit zusammenhängt. denn dort gibt es einen mutter mit einem ganz besonders tollen jungen, 7,5 ist der junge mann und seht auf rosa. so richtig und schon immer. er spielt nicht nur mit rosa puppen, sondern er trägt auch mädchensachen, liebt rosa schuhe, glitzer oberteile, nagellack und alles, was so stereotyp zu einem mädchen gehört. er liebt nicht nur alle das, er steht auch - in seinen doch recht jungen jahren - völlig dazu und schaut jedem, der ihn irgendwie aufziehen will, selbstbewußt entgegen. somit scheint diese kind - im unterschied zu so vielen erwachsenen, die ich kenne - mit beiden beinen im seinem leben, in dem was er ist und mag. nicht mehr und nicht weniger. und mich beeindruckt seine geschichte seit jahren schon sehr. die andere diskussion über  geschlechtsspezifische aufdrengung von außen (farben, kleidung, sonstiges für buben und mädchen) hat in den letzten tagen in meinem kopf für einiges an chaos gesorgt. mal schauen, ob ich die gedanken ordnen kann...

ausgehend von der frage, warum alles auf dem markt so stereotyp sein muss, dh alles für mädchen nur rosa, lieblich, lillyfee und für buben blau, cool, männlich mit superhelden und piraten, entstand in dem zweiten forum eine diskussion, die mich an einigen punkten sehr irritiert hat. seitenlages aufregen über die auch so hässlichen dominanten farben (ok, ich mag sie auch nicht, weiß gott, weder rosa noch das ewige blau), aber geht es wirklich nur darum, dass man für kinder keine schönen klamotten finden kann? dies ist zwar oft mühsam und schwer, aber dennoch machbar und sollte nicht das hauptproblem sein (sagt die frau, die ich immer schon über die farben aufgeregt hat, ich weiß). viel mehr merke ich, mit jedem weiteren tag der mutterschaft, dass dahinter stereotype bilder stehen, die ich nicht mag, die ich nicht an mein kind weitervermitteln möchte (wenigstens so lange, wie es nur geht) und ihn nicht schon jetzt, im zarten alter von 3, zwingen möchte, sich der masse anzupassen, wenn er das selber nicht will.

ich habe zwar (noch ;)) keine tochter, aber als frau empfinde ich die entwicklung der mädchenmode, des spielzeuges, der stereotype gerade in richtung kleine frauen sehr alarmierend. während vor nur 18 jahren, als meine grosse nichte geboren wurde (und sie war das richtige rosa baby, blond, blauäugig, hell, sie hat sogar rosa gerochen) war das alles noch etwas anders. kinderkleidung war einfach bunt, die sachen waren normal geschnitten, praktisch, schön und einfach. die kleine schwester 4 jahre später hatte auch noch nicht mit rosawahnsinn zu kämpfen, zumal sie mit ihren dunklen haaren und dunklen augen darin eh nicht toll ausgesehen hätte. aber unabhängig von der farbenproblematik scheint die kindermode (ja schon die mädchenbabymode) die kleinen menschen von heute sofort mit geschlechtsstereotypen bestraffen zu wollen, miniröcke, strumpfhosen mit rüschen, maschen etc, outfits, die eher für pubertierende passen würden sind heute täglich in den grossen geschäften zu finden. auf der an deren blauen abteilung findet man superhelden, piraten, das monster.

was wird somit den kindern vermitteln? mädchen müssen süss, schön gekleidet, fast sexy sein, sollten schon im zarten kinderalter "richtige" kleine frauen sein, niedlich, dünn, angepasst, rosa und glitzern (und am besten reich heiraten ;). die buben sollte harte kerle sein, spiderman und superman am besten zu gleich, stark, taff und männlich. kinder im alter von 2, 3 werden schon in diese stereotyp gepresst und müssen sich teilweilse - selbst leider mit zwerg erlebt - geschlechtlich schon definieren, verteidigen und teilweise schon darum kämpfen, wenn sie doch anders sein wollen. in einen form sollte sie von anfang an gepresst werden und für individualismus ist fast kein platz mehr. ist das wirklich das, war wir heute für unsere kinder haben wollten? das alles geht um einiges weiter, als nur bei den klischeefarben rosa/blau. denn bei mir beginnt die geschichte dort, wenn kinder diese stereotype nicht erfüllen.

ich war selber kein sterotypes kind und bin es in sehr vielen punkten bis heute nicht (auch kein kind mehr, leider). ich habe sowohl autos wie auch puppen geliebt, getragen habe ich am liebsten bequemes, hatte aber immer schon eine vorliebe für röcke und kleider, rosa mochte ich nur in der pubertätszeit und ich habe immer viel lieber mit jungs gespielt. zwar war die gesellschaft der 70er jahre in meinem land auch sehr stereotyp in der vorstellung, was jungs und mädchen dürfen und sollten, es hat mich jedoch nie interessiert. meinen eltern war es ebenfalls egal, ich wurde sogar bestärkt das zu spielen, was ich mag und nicht das, was man erwartet. irgendwann wurde ich mir meiner individualität bewußt und mochte das sehr, anders zu sein, zu überraschen, vielleicht später auch zu schokieren. und es hat mich der spruch " man sollte/das darf --- aber nicht" immer bis aufs blut gereizt.

über 30 jahre später scheinen leider einige sachen immer noch ähnlich zu sein bzw für mich teilweise noch stereotyper (denn früher haben wir nicht alle wie lillyfee in persona ausgeschaut ;)). immer noch werden einige blödsinnige vorstellungen den kindern trasportiert und vermittelt, die diese dann weiter repoduzieren. am meisten mag ich den spruch "kinder können grausam sein" nicht, weil wessen worte werden denn weitergegeben? kein kind denkt sich aus, dass rosa eine mädchenfarbe ist, dass buben keine spangen tragen dürfen, mädchen nicht mit autos spielen sollen, das fahrrad nur rosa sein darf, weil für mädchen, dass buben keine rote schuhe tragen, sollten bis hin zu dem, was man schaut, liest, wird etc... all das kommt von außen, aus der wunderbaren welt der erwachsene, die grausamkeit inklusive.die rosa welle sehe ich als frau fast noch kritischer wie die heldenwelle der jungs, denn der lange weg der emantipation, der bei weitem nicht fertig ist, scheint nun durch weibliche vorbilder etwas vom kurs teilweise abgekommen zu sein. eine interesante seite zum thema habe ich vor kurzen gefunden: http://www.pinkstinks.co.uk/

ich denke, dass der einzige weg zu weniger klischeehafter erziehung darin besteht, sich selber immer wieder zu disziplinieren, überprüfen und hinterfragen. und die kinder zu selbstbewußten menschen zu erziehen, die nicht verletzen und mit verletzungen lernen selbstbewußt umzugehen. denn wer zu sich und seiner art steht, ist glücklich finde ich. egal ob mit rosa oder blau, mit feen oder rittern. wobei mir persönlich auf jeden fall die ritter lieber sind, egal ob bub oder mädchen ;) :D