Samstag, 27. November 2010

adventsexperiment

pünktlich zum morgigen advent wurden schneeflocken gesichtet. die kälte, die die letzten tage immer grösser wurde, hat das schon gut vorausgesagt, mit schlaflosigkeit und kopfschmerz hat mein persönliches schneevoraussagesystem auch heuer zuverlässig reagiert. der sonnenschein heute morgen ist wohl trügerisch, die männer sind in vollster montur zum turnen gegangen. in diesem zusammenhang haben wir festgestellt, dass zwerg nun fast zu lang für seinen fußsack ist, der grosse kinderwagen sich doch als praktischer erwiesen hat und dass turngruppe am samstag morgen oft recht stressig sein kann. während ich gerade meinen einkauf für später verschiebe, ist es mir jedoch eingefallen, dass ich hier im blog vergessen habe über ein experiment zu schreiben, welches pünktlich zum morgigen advent starten wird.

vor einigen jahren im besten aller foren haben ich zum ersten mal von diesem experiment gelegen, bei einer userin, die das wohl jedes jahr macht und das seit langem: einen monat lang, genauer in der adventszeit bis weihnachten benützt sie keinen computer, keinen fernseher, surft nicht im forum, sondern zieht sich aus der internetwelt zurück. voller bewunderung habe das jahr für jahr gelesen und mir gedacht, ok, DAS schaffe ich wirklich nicht.

seit ich diesen blog allerdings angefangen habe, denke ich viel über die internetwelt nacht und wie man weiß habe ich einiges reduziert, einiges gelöscht, einiges verändert. immer stärker wird der utopische wunsch tatsächlich sind weniger von der computerkiste beenflussen zu lassen, auch wenn ich nun mal den computer auch beruflich verwende. aber eine bewußte zeit des verzichtes, begrenzt, aber dennoch nicht kurz.... hat was...

nach einigen gesprächen mit der besseren hälfte ist es nun beschlossen: wir werden kollektiv einen monat lang auf das "spaßsürfen" verzichten. völlig dunkel können die bildschirme nicht bleiben, da wir sie beide nun beruflich brauchen. aber zu hause - sofern kein beruflicher notfall - bleiben computer und auch fernseher zu. einen monat lang, bis weihnachten. auch bei der arbeite werde ich nichts anders surfen als berufliches. somit ziehe ich mich für einen monat aus facebook und forum zurück, auch der blog wird ruhen. ich hoffe, meine 3 wichtelkinder/mütter werden das entschuldigen, fotos werden fleissig gemacht und dann nach weihnachten gezeigt. ich wünsche mir tatsächlich... mal was anderes. ruhigere abende, spiele, lesen, reden, freunde treffen... einfach noch mehr und noch bewußter in dem alltag leben und nicht den blick "raus" werfen.

die wohnung ist schon weihnachtlich dekoriert, adventskranz fertig (wie jedes jahr eher einfach, aber so finden wir ihn alle am schönsten), der adventskalender für den zwerg auch, wird aber erst aufgehängt. wir haben ein recht schönes weihnachstprogramm auch für zwerg mit konzert, nikolokasperl etc.  heute abend backen wir die ersten kekse (lebkuchenbacken für einigen tagen hat keine grossen spuren hinterlassen, außer chaos in der küche ;)) ich freue mich und bin gespannt. und werde dann nach weihnachten berichten!

Mittwoch, 24. November 2010

mehr als die hälfte meines lebens...

... bin ich bald, genauergesagt morgen in den frühen stunden, in diesem land. heute abend vor 22 jahren habe das land, in dem ich geboren wurde und das man heute nicht mehr auf der landeskarte findet, verlassen. und immer noch, nach so vielen jahren, bin ich mir nicht sicher, ob ich diese zwei tage betrauern oder feiern soll. die gleiche frage jedes jahr aufs neue.

1988 war die welt, die ich kannte, zwar noch bestehend, wurde mir aber an heutigem abend weggenommen. unfreiwillig stand ich am bahnhof mit 2 koffern, meiner grossen schwester, die mich bei unserer mutter "abliefern" sollte und beobachtete meinen vater und viele meiner freunde, die gekommen waren, um sich zu verabschieden, sie standen am bahnsteig. ein bild, für immer eingebrannt in meine seele. die augen meiner besten freundin aus der grundschule (die bald auch selber ausgewandert wird und ich die jahrelang nicht sehen werde), weitere freunden und im hintergrund, wie immer ruhig, mein vater. seine teifblauen augen, die versucht haben möglichst meine zu meiden. er wollte es mir leichter machen, es war vergeblich. die situation sollte für die nächsten 10 jahre bis zu seinem tod unser leitmotiv sein. wie oft sah er mich noch wegfahren. 10 jahre später starb er auch bei einer weggehsituation von mir. der bahnhof dieser selben stadt ist bis heute für mich mit verlust und tot markiert.

am nächsten morgen, aufgewacht in einem neuen land, war mein erstes bild aus dem fenster schnee auf einem berg. während der zug stand, beobachtet ich kleine kinder mit riesengrossen schultaschen (das war kein neues bild), wie sie durch knietiefen schnee stapften auf dem weg zur schule. dörfer, kleinere und etwas größere, sollten nun mein leben prägen, das bis zu dem zeitpunkt so urban war, wie sonst was. eine neue, unbekannte welt mit einer sprache, die ich nie lernen wollte, nun mein alltag...

22 jahre später ist so vieles nun völlig normal und alltag geworden. ich spreche und schreibe täglich in der ach so fremden sprache (auch wenn ich sie bis heute nicht tippen kann, aber das kann ich in keiner sprache gut ;)), mein kind plappert den ganzen tag in ihr. durch viele höhen und tiefen habe ich mich an einiges gewöhnt, einiges habe ich lieben gelern, einiges nervt mich täglich mehr. aber ich habe mich daran gewöhnt, mich arrangiert, mich integriert, mich mit programm und in voller absicht nicht assimiliert. und mein herz hängt an vielem.

an zauberplätzen, die ich über alles liebe, so auch das kleine dorf, in dem ich mein gymnasium absolviert habe. der berg, den ich aus meinem zimmer damals gesehen habe ist wohl einer der wenigen auf der welt, den ich ehrlich liebe. der blick auf den see, den sich 3 länder teilen und der hin und da tatsächlich wie ein meer ausschaut. die goldene stadt unter der bergkette, die einen mit ihrem föhn fast unbringt, aber dennoch so viel heimatmomente hat. der ausblick aus meinem institut, an dem ich erwachsen geworden bin, mit dem blick über die kette und den fluss, für immer tief in mir drinnen verankert. meine trauerweide, an dem selben fluss, unter der so machen lektion gelernt , aber eigentlich viel mehr bücher gelesen wurden. die stadt in dem ich meinen ersten job bekommen habe, mein lieblingscafe am kanal, der seeblick, ach, so vieles noch. und last but not least, die wunderbaren menschen, die nun in meinem leben sind oder waren und die ich sonst wohl nie kennen gelernt hätte, so viele, dass sie hier kaum alle aufzuzählen sind. meine grosse nichte, mein erstes baby, geboren genau heute vor 18 jahren hat diesen tag ebenfalls aufgewertet. mein kind, welches wohl ein völlig anderes sonst wäre, für mich sicherlich genauso wundersam, aber doch ein anderes. und so viele andere...

so gesehen, kann ich doch auf 22 gute jahre zurückblicken. einen grösseren schaden habe ich davon nicht getragen und wenn, habe ich mich damit intensiv auseinander gesetzt. das gefühlt von zeit zur zeit heimatlos zu sein, nehme ich somit gerne in kauf, man kann auch sagen, ich bin dadurch noch kosmopolitischer geworden. ich bin anders, ja. aber das bin ich gerne und war es auch vorher schon. ich bin kritisch und auch das gerne und viel und wohl auch in jedem land, egal, wohin es uns noch verschlägt. aber jetzt sind wir hier und das - an den meisten tagen - auch gut so.

Montag, 22. November 2010

"out" momente

  1. montagmorgen
  2. graues, regnerisches wetter
  3. stimmung gleich 0
  4. ärger mit dummen menschen schon um 7:40 in der früh
  5. schmerzendes bein, da ich am wochenden mich selber verstümmelt habe :((((
  6. fahrradfahrer auf dem gehsteig *grrrrrrr*
  7. eine stelle, die ich errechen möchte, ist erst um 13 uhr offen
  8. die einzige milch im kühlschrank des instituts ist zu käse geworden, somit kein kaffee (rausgehen geht nicht, siehe punkt 2 und 5)
  9. unterricht ohne kaffee könnte lustig und peinlich werden
  10. vermisse, wie immer an solchen tagen, die beste aller freundinnen, die aber in der grauen hauptstadt sitzt und ihren kaffee ohne mich trinkt :(

der sonnenstrahl des tages ist zwerg, der nach dem gestrigen christkindlmarktbesuch sehnsüchtig auf die wiederholung der bummelzugfahr wartet. und ich kann es kaum erwarten, ihn heute abzuholen *herz*. und früh schlafen zu gehen....

Freitag, 19. November 2010

bunte kindheitswelt

während die arbeitswoche für die meisten vorbeit ist, sitze ist heute nachmittag im büro und warte auf die zweite sitzung des tages. der freitag scheint kein ende zu nehmen und da iich keine kraft mehr habe, wirklich was produktives während des wartens zu machen, surfe ich im netz (währenddessen hört man operngesang aus dem gang, eine unserer sekretärinen scheint ihren beruf verfehlt zu haben ;)). meist langweilt mich das in der letzten zeit, aber seit paar tagen finde ich es wieder aufs neue spannend.

eine aktion bei facebook hat mich, aber auch unmengen von anderen menschen, für eine kurze zeit in die kindheit zurückgebracht. comic- und zeichentrickfiguren überall waren zu sehen und es war spannend zu beobachten, wer welche figur geliebt hat. einiges überlegen, wer könnte man da wohl nehmen, wen hatte man besonders gern, welche figur hatte eine ganz spezielle bedeutung für einen. meine eigene comicsucht begann ganz klassisch mit micky und mit disneyfilmen. schneewitchen war mein erster film im kino, die fernsehwelt wurde jedoch von tom und jerry beherrscht. wunderschön, klassisch und fast jedem kind auf der welt bekannt. aber als kind, das nicht in diesem land aufgewachsen ist, trage ich eine sammlung von comics, filmen, büchern, märchen und musik noch mit mir, die hier fast keiner kennt und die so besonders für mich ist. während alle meine freunde, die aus dem land ebenfalls stammen, bei anblick von alan ford, branko kockica, baltazar und so vielem mehr seufzen und strahlen, schauen mich die meisten hier gross an. so schade, wenn sie und so vieles mehr waren und sind immer noch so zauberhaft und einzigartig für viele kinder.

er stört mich wenig, dass ich mit dem meisten freunden hier das nicht teilen kann, aber es tut mir fast weh, dass zwerg das alles nie so konsumieren wird können. selber zwischen 4 kulturen gefangen, in diesen 4 sprachen aufgewachsen, musste ich mich nun mal bei ihm für eine sprache entscheiden und ihm somit den schlüssel nur für diesen kulturkreis geben. auch wenn er, so glaube ich fast, die anderen sprachen später sich auch verstehen wird, so kann er jetzt einiges noch nicht geniessen. kinderlieder, hörmärchen, bücher, alles hört er nun in einer sprache und so vieles geht ihm ab, ohne dass er es weiß.

umso mehr bemühe ich mich, ihm die eine sprache nächer zu bringen. so habe ich heute einige meiner pausen mit surfen nach onlinearchiven von kinderliedern, online bibliotheken etc. und ein hura auf die balkanesische art mit copyright etwas anders umzugehen wie bei uns, ich habe einiges gefunden. ein barbapapabuch in der sprache, alte kinderbücher, ewig verloren, ein archiv von hörmaterialien haben heute meinen tag versüsst. ein märchen, eines meiner lieblingstexte überhaupt in der hörvariante meiner kindheit brachte mich sogar zum weinen. ach, wie lange ist das alles schon her.

bei einigem hoffe ich auch deutsch übersetzungen. so hat ein kollege vor jahren mein liebstes slowenisches buch "macek muri" ist deutsche übersetzt ("kater muri") und es liegt schon da, wartend auf weihnachten. einige zeichtentrickfilme haben kaum text und werden ihm, wenn er anfängt zum fernsehen, auf jeden fall auch sprachlos gefallen. aber für einiges muss man die sprache, den kontext, das gefühl, das nur in der kindheit wirklich aufkommt, verstehen. den zauber der bunten kindheit, die so schnell vorbei ist und dennoch für immer einen begleitet und beeinflusst.



Donnerstag, 18. November 2010

wichtelspass

irgendwie ist heuer einiges anders. während ich jahrelang auf weihnachten nicht unbedingt wild war, die vorschläge meiner exchefin die tage in einem moslemischen land zu verbringen mal wirklich ernsthaft angedacht hatte, kann ich es heuer gar nicht erwarten. vielleicht, weil zwerg nun so gross ist, das alles wirklich bewußt mitzubekommen, weil ich eben für ihn einen zauber erschaffen möchte und es einfach so grossen spass macht, jetzt schon zuzuschauen, wie er sich freut, über den weihnachtsmann redet und das ereigniss erwartet. ach, wie schön... am übernächsten wochende gehen wir die keksebackerei an und überhaupt... schön...

eine sache, die allerdings seit jahren in die zeit gehört, ist das wichteln. früher, vor vielen, vielen monden, habe wir das in der schule gemacht und ich habe es damals schon geliebt. jetzt machen wir es im forum und ich nun heuer das erste mal auch hier im blog. seit heute habe ich nun 2 meiner 3 wichtelkinder und ich freue mich schon so auf sie, zu schauen, wer sie sind, was sie mögen und mir dann zu überlegen, was für sie passen könnten.

nachdem nun aber auch zwergnase eine wichtelmama/einen wichtelpapa bekommen habe, hier einige sätze zu ihm und seinen vorlieben. ich fassen mich kurz. zwerg ist nun 2 jahre und 9 monate alt. er hat in erster linie 3 leidenschaften, autos, lesen und musik. ja, in dieser reihenfolge. ich weiß nicht, ob ich lesen und musik nicht auch umgedreht werden könnte (er liebt beides über alles), aber autos kommen an erster stelle. auch wenn er in einigen punkten nicht typisch bub ist, mit vorliebe seine puppe auch bespielt und auch seine küche (wie auch meine ;)), kraftfahrzeuge sind die nummer eins. alle versuche schon als baby ihn nicht stereotyp zu erziehen sind gescheitert als er im alter von 8, 9 monaten eines seiner ersten worte ins babyphone gebrüllt hat. na, ja, "mama" war es nicht *augenroll* sonst ist zwerg ein aktives, fast immer gut gelauntes, trotzköpfiges kind, immer in bewegung, den ganzen tag in beiden sprachen am plappern (vom wem er das wohl hat, keine ahnung ;))  und an allein interessiertes kind. ok, ich wollte ja eigentlich kurz die sache gestallten ;)

mein zweites wichtelkind aus dem forum kenne ich sogar und ich freue mich besonders auf dieses "alternativwichteln". phantasie ist da gefordert und einiges an bastelgeschick, beides eigenschaften, die ich sehr intensiv besitzte, die ich aber in den letzten jahren kläglich vernachlässigt habe. ideen schwirren schon durch meinen kopf und ich freue mich schon sehr, sie auszuleben.

ach, weihnachten ist schon irgendwie schön *herz*

Samstag, 13. November 2010

lateeeerne, lateeeeerne...

die mörderwoche ist vorbei, die aufregung, welche einiges bei der arbeit diese woche gebracht hat, hat sich nun gelegt und ich kann mich - endlich mal- auch auf meine eigentlich, wissenschaftliche arbeit konzentrieren. eine publikation muss in zwei wochen raus, eine konferenz gehört vorbereitet. endlich was anderes, nicht nur administration, auch wenn der stundenplan fürs sommersemester auf mich wartet und mich schon ernsthaft "bedroht".in dem ganzen chaos der woche jedoch bin ich doch dazugekommen, das grosse event vom zwerg zu sehen, das laternenfest.

in meiner kindheit gab es einiges an bräuchen und traditionen, mit denen zwerg nun aufwächst, nicht bzw andere haupfiguren haben meine kindheit bund und wunderschön gemacht. weder laternenfest noch nikolaus haben dazugehört, auch das christkind habe ich erst hier vor jahren kennengelernt. dafür brachte der weihnachstmann wohl gemerkt zu silverster unmengen von geschenken, weihnachten und ostern waren reine familienfeste und in keinster weise komerziell ausgerichtet.

während ich mich mit dem christkind überhaupt nicht anfreunden kann (zu uns kommt somit jedes jahr "das weihnachtskollektiv", bestehend aus dem weihnachstmann mit christkind und weiteren figuren als helfer ;)), finde ich andere momente, wie eben das laternenfest wunderschön und rührend. zwerg hat wochenland geübt, sowohl in der krippe wie auch zu hause, hat sein plastikpferd fast wundegeritten und den handtuchmantel x mal mit einem playmobilschwert für uns alle (inkl. dem armen katzi) geteilt. der höhepunkt war nun in der krippe letzte woche. während einige sich sichtlich gelangweilt haben, sang zwerg aus vollster brust und überzeugung alle lieder mit, machte jede bewegung, alles und wurde dann mit lebkuchenherzen belohnt. es war schön... nicht nur für ihn *schnif*. auch wenn meine kamera (leider immer noch ohne externem blitz) einiges nicht so gemacht hat, wie ich es mir vorgestellt habe. ich muss halt noch so vieles lernen.



Dienstag, 9. November 2010

weihnachstduft

lag gestern kurzfristig in der luft als ich in einem geschäft in der innenstadt war. es ist anfang november erst und alles ist schon bereit. zwerg und ich haben schon die aufstellung des riesigen weihnachstmannes in der stadt beobachtet und auch sonst alles deutet unmissverständlich hin, dass die adventszeit immer näher rückt.

für heuer habe ich mir schon einiges überlegt und habe sogar sämliche arbeitspausen mit ideensuche verbracht. so sind fast alle familienmitglieder und die wichtigesten freunde schon angedacht und teilweise schon bestellt ;). bastelbücher, adventskalendenderideen, bücher- und hörcds zum thema sind schon auf dem weg. und was in dieser zeit nicht fehlen darf ist das wichteln. in meinem lieblingsforum (nun dem einzigen, in dem ich noch surfe und schreibe) wichtel ich heuer gleich zweimal, alternativ und traditionell. und eine weitere wichtelaktion hat es mir angetan, da mache ich heuer das erste mal mit und bin schon sehr gespannt.

Sonntag, 7. November 2010

dolce far niente

mal ehrlich, wer beherrscht schon heute, in unserer schnellebigen welt ,das süsse nichtstun? einfach die seele baumeln lassen, essen, trinken, mit freunden abhängen (wie meine teeninichten sagen würden ;)), einfach nichts tun und dennoch das leben gerade in diesen momenten aus vollster kraft geniessen. letzte woche habe ich in wien einen film gesehen "eat, pray, love". julia roberts in der hauptrolle, eine literaturverfilmung. sicherlich nicht der film des jahres, auch nicht des monates, aber recht nett gemacht mit einigen stellen, über die man gut nachdenken kann. und dann irgendwann eben der spruch "dolce far niente", bekannt, fast vergessen und ganz ehrlich, hin und da schwer vermisster zustand.

in meiner familie, als ich selber noch ein kind war, war dieses gefühl irgendwie nur meinem vater und mir gut bekannt. beide wie geklont, haben wir  intensiv immer schon das leben geniessen können, uns diesem einfach hingeben, auch ohne schlechtes gewissen tatsächlich auch mal nichts zu tun und für sich einen moment zu fangen und diesen zu geniessen. mein vater liebte es zb im cafehaus zu sitzen, mal schrieb er dort, mal sass er aber auch einfach mit freunden, aber auch ohne gesellschaft und genoss es einfach, die menschen zu beobachten und seinen gedanken nachzuhängen. ich habe diese momente immer sehr geliebt und habe auch früh gelernt mit ihm auch mal einfach zu schweigen und zu geniessen.

später als ältere, vor allem als studentin, habe ich dieses lebensgefühl teilweise sehr intensiv weitergelebt. meine beste freundin und unsere "clique", wenn man das so nennen soll, haben die hohe kunst des "kafenisati" perfektioniert, konnten stundenlang zusammen sitzen, über gott und die welt diskutieren und debatieren und hätten wohl auch einiges mehr kunsumiert, hätte dies in das ewig knappe studentenbuget gepasst. aber auch mit einer tasse kaffee kann man ewig sitzen. seit 2001 leider räumlich nicht mehr in der gleichen stadt vorzufinden, habe wir das am telefon weitergelebt, bis die rechnungen und die ohnmuschlen geglüht haben.

als zwerg noch kleiner war, hatte ich oft das gefühl, dieses süsse nichtstun verloren zu haben, als ich dann letzten jahr anfing noch vollzeit zu arbeiten, schon gar. ähnlich wie meinte eigenen mutter, die nie 10 minuten sitzen konnte und sich dem nichtstun und dem einfachen geniessen hingeben konnte, erwischte ich mich vor ein paar monaten, wie ich meine männer animieren wollte, aus dem nichtstun rauszukommen. und wunderte mich dann über mich selber. ist es aber in unserer schnellen gesellschaft noch überhaupt möglich solche momente zu erleben? werden diese einem nicht extrem schwer gemacht? schon gar als mutter, da hat man nicht nichts zu tun, momente für sich selber muss mal oft stehlen, als ob es schlimm wäre, auch mal alleine sein zu wollen oder unter freunden. auch den kindern soll man das nicht vorleben, aber ich möchte sehr bewußt, dass zwerg auch lernt zu leben, zu geniessen, zu entspannen. so begann ich wieder, auf dem weg zurück zu mir, bewußt solche momente einzubauen.



auch heute, trotz einem berg von arbeit, der auf mich wartet. ein langes gespräch mit der welt allerbesten freundin, ein bad, ein ausflug, ein kaffee mit einer lieben freundin. alles langsam, faul und intensiv im gefühl. zwerg überglücklich rennend zwischen tieren und spielplatz, gutes essen (meine erste gans im leben ;)), gute gespräche (auch wenn doch durch etwas gezicke des nachwuchses überschattet), einfach schön, für die welt so unwichtig, für meine seele so positiv. ich finde langsam den weg zurück zu den süssen nichtstun momenten und es fühlt sich verdamt gut und richtig an.

die arbeit darf auch ruhig bis morgen auf mich warten. :)

Freitag, 5. November 2010

herbstfarben

heute überall, wo man hingeschaut hat. 20 grad hatte es und wir waren den ganzen nachmittag unterwegs. aber bilder sagen oft mehr als worte...








Dienstag, 2. November 2010

spannendes...

passiert zur zeit auf allen seiten. positives, auch nerviges, aber auf jeden fall mehr positives. einiges lässt sich jetzt noch nicht fassen und ich weiß nicht, wohin der weg führt. aber ich weiß, dass ich auf dem weg bin und er fühlt sich gut an...

wien war klasse und hat auf jeden fall das erfühlt, was wir alle, aber vor allem ich, erwartet haben. unabhängig vom "kulturprogramm", welches wir absolviert haben, waren spontanideen wie eine fakerfahrt, kino und andere ausflüge super schön. und die zaubermomente mit lieben menschen umso schöner. wieder waren es nur wenige, die ich sehen konnte, aber dafür waren diese treffen um so intensiver. die tatsache, dass man mit einem menschen richtig seelenverwand sein kann, fasziniert mich immer wieder aufs neue, macht mich aber auch traurig, dass diese menschen nicht wirklich ein teil meines alltags hier sein können. umso schöner sind dann die realen treffen, auch wenn sie selten sind.

heute hier angekommen, war ich am abend bei einer spannenden, neuen gruppe, einer familienaufstellungsgruppe, die über ein jahr gehen sollte. und schon heute abend war klar, es wird intensiv, spannend, kräftezährend, aber es wird sich lohnen. neue menschen kennen zu lernen finde ich gerade hier immer noch für mich wichtig und kostbar. so viele neue gedanken, empfindungen, gefühle sind da, teilweise kann ich sie noch nicht ganz ordnen. aber für mich und für uns als familie fühlt sich das alles sehr richtig an. alles weitere bleibt offen und spannend...