Montag, 4. Oktober 2010

thank you for the music

es hilft nichts es zu leugnen: der herbst ist da. viel mehr, als ich gestern von der uni nach hause lief, hat es sogar schon nach winter gerochen. der klare, kalte duft nach eis weckt immer erinnerungen in mir, zwar auch positive, erfüllt mich aber auch mit unbehagen. kälte, schnee, dunkelheit schon um 16 uhr, all das ist so nichts meins. der sommer war zu kurz, wie immer. aber auch das ist nichts neues.

ich habe ein arbeitswochenende hinter mir.vor langer zeit hatte ich mir vorgenommen, nie ein wochende auf der uni zu verbringen, schon gar nicht, wenn ich mal familie haben sollte. da aber mein arbeitsplatz diversesten mnstellungen hier in der wohnung vorläufig zu opfer gefallen ist, alle unterlagen ebenfalls im büro sind und nächste woche hier eine grosse konferenz, muss ich die männer etwas alleine lassen. die meisterhaft verbrachte zeit der zwei macht hoffnung auf weitere bewegliche wochenenden für mich, auch wenn ich sie schon vermisst habe.

während für mich und meine studis heute das semester angefangen hat, fing dieses für zwerg in einigen punkten schon an. sein heissgeliebtes kasperltheater hat angefangen und das wichtigste ebenfalls: die musikgruppe! und nicht nur er hat sich darauf gefreut, auch ich konnte es schon kaum erwarten, dass es endlich mal losgeht. den ganzen sommer hat mich junior fast täglich nach gefragt, wann wir nun wieder zu "lelja (dt. tante) g." gehen, hat mir lieder vorgesungen, vorgehüpft, vorgetanzt und überhaupt... juhu, endlich wieder...

die leidenschaft für musik begint aber bei weitem nicht mit zwerg, im gegenteil, er ist nur der jüngste spross einer familie, die mit und von musik seit generationen lebt. die kette der professionellen musiker habe ich zwar unterbrochen, meine schwester dafür hat diese tradition nicht nur weitergeführt, sondern sogar einen musiker geheiratet. seit ich denken kann wurde bei uns gespielt, gesungen, getanzt. und die schönsten momente meines lebens sind fast immer mit bestimmter musik verbunden.

in unserer familie war es üblich einem ein instrument in die hand zu drücken, bevor mal überhaupt richtig laufen konnte ;) mir wurde das klavier erklärt, ich kann mich noch so gut erinnern an die erste stunde, denn ich saß in schwindelerregender höhe vor dem flügel meiner mutter, unter mit ca. 20 notenbände, damit ich tastatur erreichen konnt. das klavier hat mich 17 jahre weiter begleitet und auch wenn ich nicht mehr spiele, ist es täglich bei mir. aber auch andere art von musik, kinderlieder, liedermachen, popmusik, so vieles begleitet mich täglich.

meine erste popleidenschaft war - ich weiß jetzt nicht, ob es peinlich ist, oder nicht - ABBA. meine 10 jahre ältere schwester war nie ein fan von ihnen, aber zu jedem ihrer geburtstage bekam sie mindestens eine platte. die kleine schwester hat gesammelt und genossen ;) ein lied, das ich liebe, seit ich ca. 5 bin ist das...



diese gruppe begleitet mich irgendwie bis heute, egal, ob es nun als cool gilt oder nicht. auch zwerg muss diese kennen, einige lieder musste er schon im bauch hören.

die weitere liebe seit kindheitstage (auch diese platten habe ich meiner schwester immer entwendet) war und ist barbra streisand. gerade in der pubertät, als es einiges an besserer musik für eine 16 jährige gab, habe nicht nur ich sie leidenschaftlich gerne gehört, sondern auch alle meine besten freunde damit angesteckt. jahre später, mit zwerg frisch im bauch, habe ich sie endlich auch in wien live gesehen, ein konzert, unvergesslich und einzigartig. neben allen klassikern von ihr, musste ich die ganze schwangerschaft ein lied von ihr hören und damals schon fürchterlich heulen (hormone sind schon was unfeines oft). bis heute berührt es mich ungemein.



in den nächsten jahren wurde ich dann trotzdem etwas "cooler", queen und depeche mode. beide gruppe liebe ich bis heute, auch wenn ich in einigen jahren von zwerg es sicher noch hören werde, dass die herren super altmodisch sind. aber gibt es was cooleres als den freddy? wohl kaum...



oder der text vom nächsten depech mode klassiker... ich muss es wohl 1000 mal gehört haben...




die reihe könnte ich endlos weiter führen... einen namen, den hier wenige nur kennen werden, habe ich allerdings noch nicht erwähnt. djordje balasevic, die legende der serbischen liedermacher. sogar mein vater war schon fan von ihm, als djole noch so zu sagen in den windeln lag. heute, über 30 jahre später, bestimmt er die musikszene immer noch, ist eine legende, eine ikone. nur auf seinen konzerten sieht mal die uroma im rollstuhlt mit 3 jährigen urenkel auf dem schoss (von mir tatsächlich 1998 gesehen), er war und ist die kritische stimme serbiens und aller ereignisse dort. ich kann mich kaum auf ein lied von ihm entscheiden, es ist so vieles einfach unvergesslich...und live ist er kaum zu toppen...



damit ich nicht immer so altmodisch klinge, noch ein lied, dessen text mir durch die schwere disszeit geholfen hat... so richtig "auskotzen" konnte ich mich da und bis heute sollten sich alle in sicherheit bringen, wenn das in vollster lautstärke hier drönnt...



seit zwerg jedoch auf der welt ist und selber mitentscheiden darf und kann, was gespielt wird, hat sich unser gemeinsamer musikgeschmack etwas geändert. unabhängig von den klassik CDs, die er auch liebt, sind figuren wie hoppelhase hans, die raupe nimmersatt und einige mehr in unser wohnzimmer gezogen. kinderlieder in diversesten sprachen laufen hier tag ein tag aus. aber die leidenschaft schlecht hin verdanken wir "lelja g.": mai cocopelli. und während ich einiges langsam nicht mehr hören kann, zieht bei uns täglich der regenbogen rein, wilde tiere tanzen und die piraten stechen auf see...



zaubermomente können eben auch akustisch sein :)

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