Freitag, 28. Mai 2010

vollmond, sprachenvielfalt und andere neuigkeiten

schlaflos in der steiermark scheinen sie zur zeit zu spielen, in der hauptrolle meine wenigkeit. der mond hat sich wieder einmal gerundet und mich unrund gemacht (leider nur innerlich ;)). somit schlafe ich wenig, habe auch wenig nerven und einiges funktioniert etwas mühsamer als sonst. und trotzdem funktioniert der alltägliche wahnsinn recht gut...

zwerg ist trotz vollem mond zur zeit recht umgänglich. diskussionen dauernd immer kürzer, er macht immer mehr alleine, täglich macht er einen schritt nach vorne und scheint in einigen punkten den dickkopf nicht mehr so zu schätzen. das finde ich positiv und hoffe auf einen langen weg in diese richtung. unabhängig davon ist er einfach nur lieb, immer verschmuster,  redet wie ein wasserfall, bildet schon worte aus beiden sprachen zu einem. lustig und faszinierend, wie die zweisprachigkeit funktioniert. wie schnell und intuitiv er alles versteht, wie er beide sprachen begreift und teilweise auch anwendet, wie egal es es ihm, welche sprache gesprochen wird.

die sache mit den vielen sprachen war mit - noch lange vor der zeugung vom zwerg - schon sehr wichtig. selber hatte ich das privileg mit 4 sprachen groß zu werden, später kam die fünfte, dann die weiteren. 7 sind es nun geworden und ich würde gerne mindestens noch so viele beherrschen. sprachen sind was tolles, sie eröffnen einem so viele türen, machen einen in vielen kulturkreisen heimisch und genau das wünsche ich mir auch für zwerg.

ich habe mich für meine "muttersprache" für den zwerg entschieden, d.h. für die sprache, aus dem land meine mutter ist. zu einem, weil ich wollte, dass sie mit ihm in ihrer einzigen muttersprache reden kann, zum anderen weil sie seltener ist, wie meine anderen sprachen. ich hoffe jedoch vom herzen, dass er mal die anderen wenigstens verstehen wird, denn ich liebe die länder, in denen sie gesprochen werden so sehr und möchte ihm diese auch intensiv zeigen.

was mir jedoch hin und da "sorgen" macht ist die förderung eben unsere gemeinsamer sprache. er redet deutsch mit seiner umgebung, nur ich bin was anderes. während er auf deutsch redet wie ein 3jähriger, beginnt seine aktive slawische sprache etwas schwächer zu werden, nur verständlich, aber auch für mich ein grund, ihn noch mehr in diese richtung zu fördern. freunde in dieser sprache wären toll, nur scheint unsere stadt für die exilslawen aus dem land uninteressant zu sein. wien ist hier das ziel und ich kann sie aus tiefstem herzen verstehen, für unser zweisprachiges vorhaben jedoch ist das nicht optimal.

ich muss allerdings immer mehr bei meinen studis feststellen (die immer jünger werden, oh, gott, ich könnte längst schon ihre mutter sein), dass die jungen generationen immer schlechter sprachlich drauf sind, seit es in der muttersprache, der zweitsprache oder den fremdsprachen, die sie in der schule gelernt haben. ausdrücken in der eigenen muttersprache scheint für einige ein ding der unmöglichkeit zu sein, seine gedanken zu ordnen - ob nun schriftlich oder mündlich - können nur wenige. es hat nichts mit gelerntem wissen zu tun, sondern mit mangel an sprachbeherrschung. ich stelle auch immer mehr fest, dass die generationen heute kaum noch lesen, dürfte u.a wohl auch damit zusammen hängen. ich hoffe, zwerg bleibt seiner linie treu, denn auch er - wie könnte er bei uns als eltern auch anders - ist büchersüchtig, sagt einige schon auswendig auf und kann nicht genug von ihnen bekommen. schauen wir mal, was die zeit mit sich bringt.

ich habe aber auch "andere neuigkeiten" angekündigt, somit lasse ich jetzt mal die "katze aus dem sack". neben lesen, bücher und allem, was dazu gehört, habe ich seit ich ein kind bin noch ein weiteres, in der letzten zeit stark vernachlässigtes hobby: die fotografie. bis zu meiner ersten eigenen kamera habe ich schon als kind mit hilfe meiner großen schwester fotografiert, mit einer alten russischen kamera ihres großvaters. alles manuell, 100% vom fotografen abhängig, haben wir uns so durch die welt geknipst und auch meine erste selbstgekaufte kamera jahre später war eine manuelle. in der zwischenzeit hat uns die digikam zwar erreicht, es tut mir aber immer noch in der seele weh, wenn ich auf automatik drücke.

jedenfalls, spiele ich seit jahren mit dem gedanken, ein studium in diese richtung einfach so als hobby durchzuziehen. im jahre 2001 - für mich ein schicksalsjahr - während ich auf die sichere absage für einen unijob gewartet habe (so habe ich es zumindestens geglaubt), habe ich liebevoll eine fotomappe vorbereitet, um sie ganz, ganz weit abzuschicken. die option war unijob oder fotografiestudium in neuseeland. was darauf geworden ist, beantwortet sich wohl von selber, aber der wunsch was zu machen in diese richtung wird zur zeit wieder sehr stark.

also habe ich mich gestern einfach angemeldet bei der prager fotoschule. und nicht für den kurzen kurs hier in der stadt, wie ich das eigentlich ursprünglich geplant habe, nein, meine hand hat dann auf den studiengang geklickt und schon ist es geschehen. 5 semester lang. nicht billig, aber nicht unmöglich. intensiv, zeitaufwendig, aber etwas zu 100% meines. was daraus wird, werden wir noch sehen. aber ich freue mich. bin aufgeregt und ungeduldig. ein neues abenteuer auf jeden fall!

ps: ach, was ich noch hier noch mal sagen wollte: die süsse tochter einer meiner lieben freundinnen hier hat heute ihren 2ten geburstag! auch an dieser stelle, meine lieben, alles, alles gute euch beiden! es ist so schön, dass es euch gibt! *herz*

1 Kommentar:

  1. ...kaum aus dem Mittagsschläfchen erwacht lese ich so eine Neuigkeit - finde das super, dass du dich da angemeldet hast und fiebere mit ob es was wird.

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