Montag, 24. Januar 2011

der alltägliche fernsehwahnsinn

es fasziniert mich immer wieder, wie lang einige stunden sein können, wenn man was langweiliges tut, aber wie kurz 2 tage, wenn es wochenende ist und man eigentlich so vieles vor hatte. es ist wieder mal montag und ich muss feststellen, dass so vieles nicht erledigt wurde, dass ich mal wieder zu wenig geschlafen habe, zu wenig vorgearbeitet (die letzte semesterwoche hat heute gnadenlos zugeschlafen) und eindeutig zu wenig zeit für mich zum ausruhen gehabt. auch pläne mit zwerg sind sich irgendwie kaum ausgegangen, das wochenden war scheinbar wieder mal zu kurz. zwar haben wir intensiv gespielt (rollenspiele sind im moment der hit, auch imaginäres reisen mit schleichtieren (er kennt nun alle kontinente, ich staune immer wieder), bauen mit duplo etc), noch intensiver vorgelesen (meine stimme ist mal wieder fast weg :)), aber ich hatte einiges mehr vor, was sich einfach nicht ausgegangen ist. dabei haben wir nun, seit zwerg am wochenden untertags nicht mehr schläft, 2,3 stunden mehr zeit. wohl auch zu wenig...und zwischen wocheneinkauf, urlaubsdiskussionen und aufräumen ging sich einfach nicht mehr aus...

umso mehr schätze ich die stillen momente am abend, wenn zwerg endlich schläft und ich in ruhe... einiges machen könnte. arbeite in erster linie wäre angesagt, aber auch einfach mal lesen, urlaubsideen surfen, mit der besseren hälfte reden und nun auch wieder etwas fernsehen. gerade das letztere habe ich gestern nach längerer zeit etwas mehr gemacht und ehrlich, ich habe es gleich bereut.

ich habe es immer sehr geliebt fernzuschauen, schon als kind, auch wenn ich immer viel lieber rausgegangen bin und mit freunden gespielt habe, als vor dem kasten zu sitzen. einige sendungen aus meiner kindheit sind bis heute eine wertvolle erinnerungen und da meine schwester ganze 10 jahre älter ist, durfte ich bald einiges sehen, was vielleich tnicht ganz für mein alter passend war. in dem land, in dem wir grossgeworden sind, gab es keine altersempfehlungen, unsere eltern kontrolieren zwar einiges, aber irgendwann durfte ich einiges sehen. so habe ich mit sicherheit alle klassischen westernfilme gesehe, genauso wie alle hickock filme. die alten, schwarzweisen filme allgemein - von meiner schwester bis heute "naphtalin-filme" genannt - waren ihr die liebsten und ich habe einfach mitgemacht. so kannte ich mit 6 jahren fast alle jerry lewis filme, konnte einige lieder von dean martin singen, liebte ava gardner (das tue ich bis heute) und so viele mehr. fernsehen hatte einen gewissen zauber damals, oh ja, ich habe es wirklich geliebt. auch später bleib ich dieser liebe treu und auch wenn ich immer lieber ins kino gegangen bin, als vor dem flimmerkasten zu sitzen, liebte ich einiges an serien und filmen, die es nur dort gab.

als ich endlich einen eigenen fernseher im zimmer bekam (ich war da schon 24 und hatte gerade eine schwere lungenentzündung, meine mutter hält bis heute nicht von einem fernseher im "kinderzimmer" und ich muss ihr nun wirklich recht geben...) began ich - auch aufgrund der tatsache, dass ich wochenlang liegen musste, sehr intensiv zu schauen. lesen war ansträngend, also schaute ich fern. so ziemlich von morgens bis abends, außer besuch war da. dies ist nun fast 13 jahre her, wenn ich aber heute dazu kommen, den fernseher einzuschalten, sehe ich fast das gleiche wie damals. die gesichter haben sich teilweise geändert, die sendezeiten einiger sendungen aber nur geringfügig und auch der inhalt... wenig... leider...ich spreche nicht von  filmen und serien, da gibt es immer noch überraschungen und sollte sachen, aber vom "rahmenprogramm", von immer moderneneren produktionen wie "big brother", castingsshows ob nun singen, modeln oder sonst was und schlussendlich vom völligen wahnsinn wie duschungelcamps etc.

wer schaut sich immer noch das an, vor allem, wer regelmässig, wer "fiebert" der sache noch entgegen und findet es faszinierend? der 1000 gleiche spruch von mr. blond beim castingsingen ist langsam nur noch langweilig, auch die blonde schönheit eignet sich nur noch als bügelbackround und nervt einfach. während die erste staffel "big brother" noch faszinierend war, ist nun die x-te fad, auch wenn man sich noch so viel sachen ausdenkt, um diese spannender zu machen. extremer, "spannender", grausiger scheint wohl auch das motto des camps mittel in der australischen pampa zu sein, in dem "promis" der zeiten klasse eingesperrt werden (dicht an dem haus, kameramännern und allen anderen... also ach so wild das ganze ;)) und die man nun beim reis essen, baden, schlafen beobachten darf. die ansage gestern hat mich direkt umgehabt: "millionen von menschen zittern". hä? wirklich? so wichtig ist es, warum busenwunder, raperqueen oder sonst noch jemand von einer amaise in den allerwertestens gebissen wurde? und dann noch die kür, die aufgaben... was bitte ist daran so spannend zu beobachten, wie jemand würmer isst? maden, heuschreicken, kakerlacken, schafshoden? außer, dass einem selber schlecht wird, lässt mich das ganze weder zittern, noch den nächsten abend kaum erwarten. und so fad kann es mir kaum sein, dass ich deshalb auf schlaf verzichte...

ich gebe es zu, ich habe gestern abend von alten film, den ich schon kannte und sehr liebe, hin und her geschaltet. ein eigenartiger voyeuristischer anfall hat mich dazu gezwungen, welcher allerdings von anfall an rationalität dann doch gestoppt wurde. würg! ich habe selten meinen ausschaltknopf so geliebt. und dass ich heute müde bin, bin ich somit selber schuld. heute abend werde ich meine zeit mit lesen oder einfach schlafen um einiges schöner verbringen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen