Sonntag, 10. Juli 2011

von erinnerungsorten und einem abschied auf raten...

das überheisse wochenende haben wir nicht zu hause verbracht, wir waren wieder mal unterwegs. eine liebe, liebe freundin (meine ehemalige stundentin auch noch) hat am samstag ihr diplom gefeiert, also gab das anlass genug für uns koffer zu packen, unser neues aufblasbares gästebett mitzunehmen und zur einer - wie sich herausstellen wird - wunderbaren, sehr emotiven party aufzubrechen. einer abschiedparty von einem lebensabschnitt meiner freundin, aber auch für mich von einem ort, einem ort, von dem ich mich seit fast 4 jahren stück für stück verabschiede und jedes mal ein stück herz dabei verliere...

die kleine (seien wir realistisch) provinstadt am rande des landes, am fuss des "balkans"- wie meine exchefin das immer nannte - war fast 8 jahre mein zu hause. es war der ort, an dem ich zum ersten mal alleine gelebt habe, meinen erste job ausgeübt hatte, noch mehr, in die ich gezogen bin, um meinem traumjob anzugehen. der ort, an dem ich ein stück weiter erwachsen geworden bin, an dem ich einen teil meiner liebsten freunde gefunden habe, aber auch ein ort an dem ich gelitten habe, menschen, die ich liebte, verloren habe, um mich und meine existenz gekämpft habe. nicht zu letzt der ort, an dem ich zum ersten mal die bessere hälte gesehen habe und wo zwerg gezeugt und fast geboren wurde. ein ort der freundschaft, liebe, geborgenheit für eine recht lange zeit. an dem ich für immer bleiben wollte, zum ersten mal in meinem leben. als ich dann, für mich nicht wirklich freiwillig und eher überraschend ging, hinterlies das ganze ein riesiges loch. das abenteuer der mutterschaft begann somit auch mit einem schmerz einem verlust von freunden, die da gewesen wären für mich, von bekannten momenten, von vertrauter umgebung, meiner arbeit, meinen institut. die abschiedsparty der studis, die gepannt wurde fiel ins wasser, somit habe ich mich nie wirklich verabschiedet. ich war in den letzten 3,5 jahren ca. 5 mal dort, jedes mal ungern, mit schmerz im herzen und als der letzte studi noch geprüft wurde, habe ich beschlossen, nicht mehr ans institut zu gehen. aber jedes mal verabschiedete ich mich dort ein stück...

die party von m. gab mir gestern die möglichkeit, wieder ein stück weiter lebe wohl zu sagen. während emotiver momente für sie, habe ich auch für mich einiges an gedanken und gefühlen geschluckt, nicht nur bei ihr sind einige trännen geflossen. sitzend in mitten einiger meiner liebsten studis, die teilweise schon längst auch meine freunde sind, konnte ich für einige stunden das tanken, was ich so sehr geliebt habe. der spielende zwerg, der es sichtlich genossen hat und den wir stundenlang nur immer kurz gesehen habe, hat das ganze abgerundet. mein ehemaliger lebenraum ist nun erinnerungsraum geworden. ich habe dort gelebt, intensiv, schön, teilweise ohne rücksicht auf verluste. habe menschen gewonnen, die ich nicht mehr missen will und die für immer ein teil von mir sein werden. und nachdem wir einige weitere orte abgefahren sind und dann unterwegs heim, habe ich wieder mal abschied genommen... auf raten... stück für stück... bis es nicht mehr weh tun wird eines tages...


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