Freitag, 15. März 2013

vom nachteil eines virtuellen tagebuchs...

irgendwie vermisse ich die letzten tage mein altes, richtiges papiertagebuch. irgendwo in den staubigen erinnerungskisten leben die vielen alten tagebücher und auch mein letztes, das letzte mal 1998 geschriebenes heft. ich glaube, es sind in summe dort ca. 20 blätter vollgeschrieben. in den letzten tagen frage ich mich oft, ob ich dieses buch suchen sollte, um nun , 15 jahre später, "meiner rebecca" dort wieder zu schreiben. denn so sehr ich meinen blog liebe, einiges wäre dort, am papier einfach anders...
das gefühl einen stift zu haben und über papier damit zu gleiten habe ich fast schon vergessen. klar, schreibt man vieles schnell auf, aber der computer hat, sogar für mich, die die technik doch eher kritisch sieht, das schreiben auf papier fast verdrängt. ich würde mich somit, wie früher, irgendwo hinlegen (oder meinen schreibttisch endlich aufräumen, damit ich mich da hinsetzten kann) und dann einiges an gefühlen der letzten wochen ehrlich und unverblümt schreiben.ich würde mein herz dort so richtig ausschütten. dabei ist in der vergangenheit schon mal die eine oder andere träne geflossen und ehrlich, danach war mir in den letzten wochen oft... ich würde dort namen von personen nicht auslassen, nichts so verpacken, damit es gut klingt, aber niemanden verletzt, ich würde einfach ehrlich und direkt sein und vielleicht bei gelegenheit auch das eine oder andere unliterarische wort verwenden... ich würde darüber schrieben, wie unrund mich einige sachen der letzte wochen machen, wie chaotisch und unorganisiert ich mich fühle und wie sehr mich im moment der alltag stresst. ich würde schreiben, wie schlecht ich mich fühle, weil ich in meinem in meinen augen weder kind noch mann noch beruf noch freunden gerecht werden. einige alte freunde vermisse ich gerade schmerzhaft, schaffe es aber auch da nicht, zu meiner zufriedenheit kontakt zu halten. ich würde auch darüber klagen, wie sehr es mich nervt, dass ich seit wochen auf meinen nähtisch warten muss, wie sehr mich das chaos hier aus dem gleichgewicht bringt und wie sehr mir diese tatsache die lust am nähen zur zeit nimmt. und ich würde wohl  auch rebecca anvertrauen, dass ich mich zur zeit selten einsam fühle, auch wenn ich ewig unter menschen bin und gerade im beruf kaum zeit zum alleine sein ist. und dennoch... ach...und mein tagebuch, seit 20 jahren nun mit mir, würde wissen, dass die stimmung einerseits passend zur jahreszeit ist, andererseits aber sehr passend zu meinem "schwebezustand", in dem wir zur zeit alle hier zu hause leben, ist. all das und vieles mehr würde ich diesem alten vergilbten buch anvertrauen und mich dann wohl um einiges wohler fühlen.und weiter im alltag machen...

aber so... es ist freitag, die woche ist zu ende, wir haben wohl die schule für unser kind gefunden, dies macht mich allerdings glücklich. aber sonst bin ich müde und noch mal müde... schönes wochenende allen... und ich mache dann mal weiter im alltag.

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