Donnerstag, 8. Juni 2017

von genau 5 monaten im norden

gestern waren es tatsächlich 5 monate, seit wir in schottland sind und irgendwie war mein vorsatz, in der zeit hier mehr zu schreiben, offenbar wieder utopisch. offenbar bin ich da wirklich konsequent, täglich schreiben kann ich einfach nicht. zu einem passiert zu viel, dann aber doch... einfach alltag, oft fast schon banal und dennoch jeden tag aufs neue aufregend.

das schuljahr geht hier langsam zu ende, das unisemester ist schon abgeschlossen. letzte studenten sind zwar noch da, aber die vorlesungen sind längst beendet und langsam aber sicher wird die stadt richtig leer, wenn man die golfer, die nun immer mehr kommen, nicht zählt. ich geniesse es immer mehr, dass die stadt nicht super voll ist, meine lieblingscafes werden immer leerer, irgendwie ist es ruhiger und es ist nicht schlecht so. das wetter wechselt zwar täglich mehrere male, aber wir hatten auch richtige sommertage und der liebe österreichbesuch, den wir vor 2 wochen hatten, hatte sogar einige tage mit fast 30 grad. kurz, aber immerhin.

die schule dauert nun - heute von zwerg durchgezählt und schmerzhaft kommentiert - 15 tage. wann bitte ist diese zeit vergangen? morgen ist das sommerfest der schule, nächste woche der sporttag, übernächste woche gibt es die s.g. "reports", dann noch eine woche unterricht und aus. der abschied naht und wir beide, kind und ich, versuchen täglich diese tatsache zu verdrängen, denn so richtig will sich keiner trennen. kind nicht von seiner genialen lehrerin und den schulfreunden, ich nicht von dieser wunderbaren schule und dem gefühl, dass es ihm so richtig 100% gut geht und dass er die zeit dort so geniesst. er ist nämlich so richtig, richtig hier angekommen. der lob seiner lehrerin hört nicht auf, er liest fast nur noch auf englisch, spricht sogar oft mit mir so oder mischt nun 3 sprachen. auch in allen anderen fächern gehört er zu den klassenbesten, so, als wäre er immer schon hier gewesen. er ist mein held, absolut. zwar hatte ich immer vertrauen in ihn und auch in seine fähigkeiten, aber er hat wirklich alle erwartungen und hoffnungen weit übertroffen. umso schwerer fällt es uns beiden, wieder in den alten alltag zurück zu kehren, was schon in knapp einem monat passieren wird.

ja, wir kehren etwas früher als geplant nach hause. zwar nur für einige wochen, bevor wir in den süden fahren, aber doch früher. und wir sind beide hin und her gerissen zwischen vorfreude auf liebe menschen und zwischen traurig sein, hier genau solche verlassen zu müssen. unser leben ist jedoch nun um eine dimension reicher geworden, vielfältiger, wir haben eine neue sprache gewonnen, liebe menschen, eine spannende kultur und überhaupt, zahlreiche zaubermoment erlebt.

ich selber bin wieder mal fasziniert, wieviel zeug man in einigen monaten einsammeln kann und es graut mir vorm packen. nächste woche kommen noch mal die bessere hälfte und meine mutter, sie werden einiges mitnehmen. und den rest müssen wir dann wohl oder übel irgendwie einpacken.

alles in einem... 5 monate, wie im flug vergangen. der letzte wird wohl noch schneller verpuffen. dann verlassen wir dieses wunderschöne stück erde, aber, wir werden wieder kommen. immer wieder, wenn es geht jährlich. den unsere welt ist nun größer geworden und das ist wirklich gut so :)

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