Montag, 8. Juli 2013

eine reise in die eigene vergangenheit

fast 2,5 monate sind seit meinem letzten beitrag vergangen, teilweise sehr mühsame, kräfteraubende monate, die ich hier kaum zusammenfassen kann und an die ich mich teilweise nicht mal erinnern will... von einer zahn OP zum rohrbruch, dem völligen chaos zu hause mit einer baustelle, die nicht unsere war, bis hin zu unmengen an arbeit, 3 krankständen und völliger erschöpfung, irgendwie bin ich durch alle möglichen phasen durchgegangen... all das und noch so vieles hat mich im schach gehalten, mich zwar ca. 20 mal beiträge anfangen lassen, mich aber dann auch gleich aufhören lassen...nun scheint alles sich beruhig zu haben *holzklopf*, das loch im bad ist geflickt (auf die fliessen waren wir noch), die heizung ist wieder dicht, mein zahn ist halbwegs saniert, meine ohren erfüllen ihre aufgabe wieder, kind -wunderbar lieb und ausgeglichen wie früher - und ich haben unseren rhythmus und unser tempo gefunden... zwar geht mir immer noch die puste aus, aber das semester hat ein ende genommen, die studies sind in den ferien und auch wenn mich einiges auf der arbeit immer noch sehr unrund macht, blicke ich einigen sachen optimistisch entgegegen. ein habilantrag ist abgeschickt worden, ich habe einen studienplatz in einem begehrten studienlehrgang ergattert. zudem plane ich noch ein zusatzstudium anzufangen, also an arbeit wird es mir ab herbst nicht mangeln... im moment heisst es aber den sommer, der endlich da ist, zu geniessen, mit dem kind einen schwimmkurs zu machen und sich auf den ersten urlaub in zwei wochen freuden, der uns auf die gründe inseln führen wird. weitere reisen wurden heute ebenfalls gebucht, somit ist mal alles klar in diese richtung... und auch wenn die bestere hälfte immer noch nur am wochenede bei uns ist, wir haben uns alle daran gehört... photo- und nähprojekte halten mich auf trab, ein haufen bücher wartet auf mich, der sommer und die ferien haben begonnen :) soweit so gut...
das erste ferienwochende hat gleich mit besuch begonnen, der nicht schöner hätte sein können, denn es war ein in dieser wohnung und in dieser stadt neuer besuch, auch wenn die freundin, die hier war, eine sehr, sehr alte ist :) eine meiner engsten freundinnen aus alten moskauer zeiten war hier und es war wunderschön, surreal und unglaublich toll... 15 jahre, wenn nicht mehr, hatten wir uns nicht gesehen... das letzte mal auf einem berg irgendwo auf den alpen, haben wir zwar kontakt kaum verloren, aber die zeit hat uns getragen... viel zeit... dann aber total wenig, denn wieder einmal muss ich daran denken, dass die zeit zwar weiter geht, herzen, die sich aber mal begegnet haben und sich nahe waren, genau dort wieder aufnehmen können, wo sie sich getrennt haben...um weniger poetisch sein zu wollen, es war, als hätten wir uns nie getrennt. surreal war es, weil sie aus einer anderen zeit und welt stammt...
aus einer zeit voller freiheit, grenzenloser möglichkeiten, aus einer zeit, als wir so jung und für alles offen waren, dass illusionen noch möglich waren, träume noch nicht ausgeträumt wurden und wir alle noch glaubten, die welt verändern zu können. als ich wenigstens noch dachte, etwas super besonderes zu sein, alles vor mir aufregend und ungewöhnlich war und ich nur eines nicht wollte: gewöhnlich und kleinbürgerlich sein ;)
mehr als 15 jahre später... der erste spruch meiner freundin: du hast dich gar nicht verändert, weder äußerlich noch sonst... oh, schön... aber auch etwas unrealistisch zu glauben, denn ich habe einen spiegel zu hause und ich fühle mich mit sicherheit... doch 15 jahre älter :) aber sonst tut es der seele gut es zu hören... der zweite ließ mich schmunzelt: du meintest immer, du bist gar nicht der häusliche typ :) während sie das sagte, stand ich zwischen töpfen, pfanen, einem frühstück mit selbstgemachter marmelade und sonstigen sachen und einem mittagessen, welches ebenfalls von meiner hand von 0 weg vorbereitet wurden... tja, bin ich wirklich nicht, aber einiges verändert sich dann doch :) in einigen weiteren momenten war es aber... wie immer... 15 jahre? von wegen, 15 minuten sind es doch vergangen, seit wir uns das letzte mal gesehen habe... die falten um die augen, alles lachfalten... die runden, tja, wer gerne schlemmt, hat sie auch in der regel... die erinnerungen noch klar und deutlich, als wäre es wirklich noch vor einigen minuten gewesen... so sind wir da gesessen, stundenlang, haben alles neue und alte besprochen, haben uns an gemeinsame freunde erinnert während wir die "neue" stadt erobert haben, haben gemeinsamer momente gedacht während wir neue erinnerungen zusammen gestaltet haben... so viel zeit und doch so weinig... und mitten in diesem mein kind, damals noch so unverstellbar fern und surreal, heute so natürlich und klar dabei...und am ende des wochenendes hatte er eine neue, liebevolle "tante" in seinem leben gewonnen *herz* und dennoch, auf dieser reise in die eigene vergangenheit habe ich mich so einige male gefragt, könnte die illusion wirklich wahr sein, dass wir uns kaum verändert haben? sind wir noch so volle träume, illusionen, sehnsüchte und stehen uns noch alle möglichkeiten offen? können wir wie damals zusammen träumen, pläne schmieden und blauäugig in die zukunft blicken? und ich denke, bei allem irrsinn in meinem kopf, bis zu einem gewissen grad ja... ich mag sicherlich weniger naiv und optimistisch sein und nein, einiges werde ich nicht mehr im leben werden (ballerinna zb, aber das wollte ich ja auch nie werden ;)), aber irgenwann zu später stunde am letzten wochenende habe ich mich dabei erwischt, mich genauso zu füheln wir damals vor 15 jahren... und auch wenn ich etwas gewöhnlicher und mit sicherheit um 100% kleinbürgerlicher geworden bin, als ich es mir damals je erträumt hätte, denke ich, dass von viel von mir von damals drinnen ist... und träume habe ich bis heute weiß gott noch genug....

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