Montag, 31. Oktober 2011

von der schönheit des grätzlgefühls und anderen heimischen momenten

der monat ist fast zu ende und vor dem novemberplanposting wollte ich mich doch endlich mal melden. zwar habe ich einiges von meinen vorhaben nicht wirklich geschafft, aber ich war doch recht intensiv beschäftigt die letzten wochen. das semester ist gut im laufen und die viele arbeit macht spass. auch der sonstige alltag mit kind, aupair und koordinationen des ganzen läuft gut, hin und da etwas turbulent, aber gut. kind bastelt begeistert an seiner laterne für das lichterfest im november, macht im kiga und auch bei allen anderen aktionen begeistert mit und hat die tage mit meiner mutter genossen, die bis gestern zu besuch war. am nächsten langen wochenende steht ein besuch in der hauptstadt an, mutter geht zur 3 photoworkshops und die männer werden sich mit grossmutter und diversem kinderprogramm die zeit vertreiben. einige liebe freunde gehören auch besucht, wie schaffen wir das nur in 3 tagen? davor heisst es aber noch fast 3 faule tage zu geniessen mit viel gutem essen, ausflügen und auch hier lieben freunden...

liebe freunde hat auch die vergangene woche mit sich gebracht, einiges an erinnerungen und momenten der sentimentalen art. zwerg und ich waren nämlich letzte woche seine alte krippe besuchen. dies war nicht das erste mal,  doch letzte woche blieb er kurz alleine oben, während ich eine wohnung mit meiner mutter - die einen umzug in unsere stadt bei gelegenheit plant - im gleichen haus angeschaut habe. und als ich ihn dann "abgeholt" haben und wir uns auf dem weg zum kinderturnen gemacht haben, hatten wir beide das alte gefühl des so bekannten viertels, des kretzels, zu dem wir doch fast 2,5 jahre gehört haben und das wir sehr geliebt haben. ein kleiner platz in der stadt mit so vielen bekannten gesichtern. das nebenhaus in welchem bis zum herbst die liebste musikpädagogin ihre musikgruppe hatte, blieb zwar dunkel, aber angefangen von der apotheke nebenan, bis hin zu den ständen am platz selber, alles kennen wir nun zu gut. die liebe frau am biostand ganz am anfang, die zwerg immer den schönsten apfel ausgesucht hat und im sommer den super leckeren eis hatte, an dem wir kaum an einem tag vorbeigekommen sind. die blumenfrau, die uns immer lieb grüsst seit dem tag, als ich meine hausübung vom photokurs bei ihr machen dürfte :) die würstlbude und die sympatische verkäuferin dort, der wir einiges an umsatz gemacht haben (und die wir auch letzte woche besuchten, sie kannte das standartprogramm vom zwerg noch sehr gut), sowie die bäckerei am ende, die wir auch fast täglich beehrt haben. so hatte ich das gefühl, für kurze zeit nach hause gekommen zu sein. alle winkten uns zu, kannten zwerg noch mit namen, fragten nach dem kindergarten und es fühlte sich einfach gut an, für eine kurze zeit wieder dort zu sein.

ich stehe mein lebenlang auf dieses, nennen wir es, grätzlgefühl :) und einige viertel in meinem leben haben mehr als nur wohnräume symbolisiert. freundschaften, geborgenheit, heimat auf kleinstem raum, bekannte gesichter und ecken, auch wenn oft nicht unbedingt schön, aber für mich so wertvoll, haben sich in meinem leben bis jetzt ausgetauscht. die kleine hauptstadt des landes auf der sonnigen seite der alpen zb brachte eine eher klassische wohnsiedlung der 1980er jahre, schönheit ist was anderes. aber wir kinder der siedlung wuchsten gemeinsam auf, waren von klein auf tagelang zusammen, draußen, drinnen, überall. bis heute noch, wenn ich dort auf besuch bin, benützte ich bei einigen kindheitsfreudinnen nicht türglocke nicht, denn so waren sie es alle gewohnt. einfach reinkommen, überall willkommen zu sein, zu hause zu sein, war unster gemeinschaftsgefühl. und dann die nächste umgebung, unser kleines lebensmittelgeschäft, unsere eisdiele, die gleichzeitig auch das cafe meines vaters war, der zeitungskiosk, wo ich jeden samstag auf die tolle zeitschrift aus der weißen stadt gewartet haben und so vieles mehr. und auch wenn wir heute alle quer durch die stadt und welt verteilt sind, die freundschaften halten bis heute und weden es auch für immer tun. das gefühl, zusammen aufgewachsen zu sein in dieser umgebung bindet eben auf besondere weise.

das kleine dorf hinter dem arlberg hatte ein ähnliches gefühl für mich gebracht, auch wenn die grösse um einiges kleiner war und man da kaum ein kretzl, als eher ein dorfgefühl hatte. aber auch da gab es viertelmomente, unser haus, die pizzeria unter uns, das kleine geschäft an der ecke. und dann mein gymnasium, ein viertel und gefühl für sich, in dem sich alle kannten, alle ein leben lebten mehr oder weniger, wo ich bis heute jede ecke kenne, den kiosk rieche, wo der hauswart essen verkaufte, die bibliothek, wo man sich nicht nur zu lesen getroffen hat, die ecken ums haus herum, wie der baum am kleinen bach hinter der schule, wo viele geheimnisse ausgetauscht wurden.

eines der stärksten grätzelgefühle habe ich aber gerade jetzt im moment, da wo wir jetzt wohnen. nach fast 4 jahren kenne wir auch hier in der umgebung fast jede ecke, viele lieben menschen im haus und auch vor allem gegenüber bei unseren lieben freunden und nachbarn. das geschäfte unter uns kennt uns ebenfalls und die verkäuferinnen kenne zwerg ebenfalls beim namen. die kleine buchhandlung in der nähe, speziallisiert zwar nur auf musik, aber mit tollen kinderbüchern, ist einer der fixpunkte geworden, genauso wo einige lokale in der umgebung (und natürlich auch das baristas, von dem ich schon geschrieben habe ;)). in den zwei parks in der nähe kenne wir auch schon mittlerweile fast alle kinder und nicht nur kind freund sich auf so maches treffen. meine arbeit, gerade mal 7 minuten von hier entfernt, gehört so richtung zu unserem viertel und beeinflusst das wohlfühlgefühl noch mehr. gleich um die ecke die kirche, in der zwerg getauft wurde (mit einem wunderbaren pfarrer, der die kirche tatsächlich für eine nicht katholische taufe hergegeben hat :)) und auch der kleine bioladen, der mich regelmässig in streßsituationen rettet und für mich sogar kocht :) und so vieles mehr, momente (die katze am fenster einer alten frau, die mich täglich auf dem weg zur arbeit begrüsst), situationen, zauberhafte dinge, die einem das gefühl geben, sich rundherum wohl zu fühlen. das grätzel einfach. mahala, wie das das auf türkisch/bosnisch sagen würde... ein wort und 1000 von gefühlen...

Dienstag, 11. Oktober 2011

oktober

abgeschaut von der lieben magdarine, die nun einen neuen bloghat :)

im oktober werde ich:

geburstag in lieber runde nachfeiern
mehr schwimmen als im september
weiter abnehmen (hoffentlich)
2 publikationen abgeben
mit kind "pippi langstrumpf" fertig lesen
viiiiiel photographieren
mal wieder ins kino gehen :)
eine reise mit 3 alten freundinnen für november organisieren...

Sonntag, 2. Oktober 2011

fernweh

hat mich wieder, pünktlich zum semesterbeginn *augenroll*... während wir letztes wochende spontan noch einmal die wärme ausgenützt haben und noch mal das meer geschnuppert haben (so herrlich, wenn die massen an touris nicht da sind, wir hatten die stadt fast für sich :)), hat mich nun der alltag wieder fest im griff. morgen in der früh geht der startschuss los für ein wirklich intensives semester, mit viel unterricht, einiges an extraarbeit und einigem, was sich angesammelt habe. während ich im letzten semester in erster linie auf dem weg war, wird es nun statischer. einige publikationen warten, ein projekt, die habil...ich freue mich auf die arbeit, es kommt was weiter... aber auf der anderen seite erwische ich mich wie ich mich bei diesem kaiserwetter immer wieder umschaue, wohin es wieder gehen könnte... das nomadenblut meiner mutter ist gut aufgehoben... die jurte zu packen und weiter zu ziehen ist gar nicht so schwer, wie einige denken ;) :D

der grund dafür ist eigentlich ein genialer blog, denn ich vor kurzem auf einem anderen blog entdeckt habe: "vor mir die welt". 12 städte in 12 monaten, eine ganz besondere weltreise, die ich nun seit einiger zeit verfolge, mit sehr interessanten texten, sehr schönen fotos und städten, die ich teilweise schon gesehen habe, aber mit viel mehr momenten, die ich erst mal sehen will. gerade jetzt ist sie in israel angekommen, in einem land, das ich schon so lange sehen will, in dem eine liebe freundin woht, an die ich gerade in der letzten zeit so oft denken musste...

von einer weltreise träume ich seit ich ca. 10 bin... da habe ich nämlich die tante einer meiner liebsten freundinnen kennengelert, die damals von ihren reisen erzählte und meinte, sie sei auf jeden kontinen der welt gewesen. das ist nun 28 jahre her und die dame habe ich in diesem sommer auf der hochzeit dieser freundin getroffen. schon recht alt sie und ihr mann, hindert sie das alter überhaupt nicht daran, weiter zu reisen und die welt zu erkunden. ich glaube, sie haben in der zwischnzeit fast jedes land, das irgendwie bereist werden kann, gesehen... und mich beeindruckt sie immer noch so sehr, fast wie damals, als ich doch noch ein relativ kleines mädchen war...

die besere hälfte und ich habe schon länger beschlossen, dass wir, wenn kind ca. 6 ist, eine weltreise machen. zwar eine kleinere ca. 6 monate, aber doch mal als anfang. zwar haben sich mittlerweile einige pläne geändert und ich weiß nicht, ob wir das gerade da wirklich schaffen, aber irgendwann passiert das wirklich. in der zwischenzeit lese ich den besagten blog begeistert, buche meine einzige herbstreise gerade bei opodo und sammle kräfte für den start morgen... in diesen sinne, eine schöne woche und für die studis unter euch, einen guten semesterbeginn!