Samstag, 29. November 2014

vor der tür

steht der erste advent. heuer kann ich es wirklich kaum glauben. der herbst war im unterschied zum sommer richtig lang und teilweise so schön, dass das gefühl, plötzlich für weihnachten dekorieren zu müssen, fast schon surreal ist. auch wenn mich sowohl die lebensmittelindustrie (lebkuchen im september können wirklich noch nichts, auch wenn sie klar auch dann gut sind :), wie auch die werbung, wie auch die sozialen medien alle schon seit wochen darauf hinführen, weihnachten steht fast vor der tür.

wie jedes jahr denke ich da einiges drüber nach, wie wir die sache angehen sollten. der religiöse aspekt ist bei uns zu hause wenig vorhanden. kind wird vieles vorgelesen, so auch die bibel, geschichten über weihnachten, aber eher aus einer kulturwissenschaftlichen perspektive und kaum aus einer religiösen. wir reden aber viel über die zeit, die von außen so besonders beschrieben wird. eine besondere zeit sollte es sein, zumal sie im land um uns herum so dargestellt wird. still sollte die zeit sein, besinnlich. ruhe sollte einkehren, klingt doch gut. im wahrheit hat heute schon der wahnsinn angefangen. man kommt kaum in die öffentlichen verkehrsmittel, in den geschäften ist es eine schlacht und es war ja gerade mal der erste samstag vor dem ersten advent. die idee in der buchhandlung einen kaffee mit einer mutter zu trinken stellte sich zwar nicht als unmöglich dar, aber gemütlich und still ist etwas anderes ;)

gerade deshalb, weil mir dieser trubel zu viel ist, einiges einfach schon zu kommerziell ist, um es zu geniessen und ich wirklich wieder so weit es geht etwas ruhe haben will, mache ich nun auch heuer mein adventsrückzug. adventsexperiment habe ich es vor 4 jahren genannt. wie er gelungen war, kann man hier nachlesen. auch ein jahr später habe ich es wiederholt und dann noch einmal. letztes jahr nicht, dafür heuer zu ostern. und auch wenn es zu diesem zeitpunkt ebenfalls gut war, zu weihnachten hat dieser rückzug eine ganz besondere note. wenn man es schafft, dem trubel draußen zu entkommen (und ich streber habe meine weihnachtsgeschenke schon alle gekauft und was noch gemacht werden muss, wird zu hause gemacht ;)), ist es tatsächlich eine wunderbare zeit. und wenn man dann auch dem internet, diversen plattformen etc. den rücken für 4 wochen zukehrt, ebenfalls. somit starten wir ab morgen wieder.

der adventskalender fürs kind ist gemacht (heuer mit ganz vielen gutscheinen, bin gespannt, wie das ankommt), die deko steht, der adventskranz ebenfalls, sogar einige geschenke sind verpackt (auch da sind wir heuer relativ minimalistisch gott sei dank), die bücher mit weihnachtsthematik sind ausgepackt, einiges an spielzeug verräumt und überhaupt, wir, vor allem ich, sind so weit. einige kleine reisen sind geplant, viele liebe menschen sollten getroffen werden, viel spannendes erlebt werden ohne das breite publikum ;)



somit bis nach weihnachten! eine schöne adventszeit und wer uns erreichen will und meine telefonnummer hat, weil ja, wo man uns findet :)

Dienstag, 18. November 2014

von der rückkehr

ja, es gibt uns noch. bevor noch jemand denkt, dass der blog völlig ausgestorben ist, doch endlich wieder ein beitrag von mir. wo ich anfangen sollte, keine Ahnung. die letzte wochen und Monaten waren in erster linie schnell, intensiv, arbeitsvoll. das wort stressig ist schon fast ausgelutscht, aber beschreiben doch den zustand, in dem ich im moment bin. unmengen an unterrichtsstunden, ein hin und her zwischen ihnen, schule vom kind, diversen aktivitäten und lieben freunden, die das kind hüten, wenn ich wieder zum unterricht muss und mann noch nicht da ist. ich habe das gefühl, in erster Linie in der strassenbahn und im bus zu sitzen und dauernd in bewegung zu sein. die drei schulautonomen tage  waren zu wenig und sind irgendwie viel zu schnell vergangen. so sehne ich mich im moment nach den weihnachtsferien, 3 lange wochen nur für mich (wir werden ein paar tage verlängern, haben wir gestern beschlossen ;)), fürs kind und für uns alle. kind geniesst schule, diverse Instrumente und auch das hie und her zwischen freunden und mir zwar sichtlich, aber wir brauchen doch endlich eine pause. noch knapp über einen monat :)

zu all dem programm waren wir letzte woche am institut gastgeber einer tagung. ein treffen aller institute meines faches quer durch land, einmal im jahr. ich selber war nun seit jahren nicht mehr. de facto kann ich mich nicht mal daran erinnern, wann ich das letzte mal auf einer war, wohl noch vor dem kind, vor vielen, vielen jahren. die jahre danach hat es sich nie ergeben. dann kam das kind, dann die arbeit hier und überhaupt hatte ich irgendwie keine lust um ganz ehrlich zu sein. keine ahnung genau warum. nun waren wir seit langem die gastgeber, somit konnte ich mich nicht drucken :)

die tage sind eigentlich wie bestellt gekommen, denn in den letzten wochen und monaten habe ich mir viel gedanken gemacht, wie und was ich beruflich weiter machen soll. die veränderte vertragssituation, sowohl bei mir wie auch beim mann, der lehrgang (der zwar immer noch nicht abgeschlossen ist), der mit einige neue und spannende türen eröffnet hat, meine eigene seit monaten eigenartige stimmung haben, all das hat mich in alle richtungen denken und tüfteln lassen. einige an neuen szenarien haben ich entworfen, einiges klingt spannend, einiges eher frustrierend. einiges könnten parallel passieren und würde keinem außer mit eine veränderung bringen. und bis zum gewissen grad habe ich mich von meinem ersten beruflichen weg fast verabschiedet, denn alle meine wünsche und träume in einklag mit familie und einigen faktoren von außerhalb zu bringen, schien mir fast unmöglich. viel trauer und wut sind durch meinen kopf gegangen. einige tränen sind geflossen und nie war eine befriedigende idee da bei, mit der wirklich hätte leben können. und dann kam die tagung, ungewollt, von mir mit bauchweh erwartet in der hoffnung, sie ist schnell vorbei und ich kann nach hause gehen.

und dann sassen wir da, kollegen, menschen, die ich teilweise schon lange kenne, freunde, die ich seit jahren nicht gesehen habe. alle stationen meines beruflichen lebens, vom studium bis heute, in einem raum. kollegen von jetzt, von früher, lehrer, menschen, die in meinem leben eine wichtige rolle gespielt haben, die mich inspiriert haben, die einer phase meines lebens meine engsten vertrauen waren. mein liebster professor und freund aus dem studium. einige liebe kollegen und freunde von früher, meine kollegen und enge vertrauen von jetzt. studienkollegien, heute selber auf der uni. bekannte gesichter, vertraute stimmen, eine fast heimelige stimmung rund um und in mir. und während die vorträge gelaufen sind, habe ich diese menschen angeschaut. in der pause habe ich zugehört, wie sie miteinander geredet haben, wie mein professor mit meinem kollegen spricht, wie er von mir spricht, wie er alt beknnate, schon lange nicht gehörte adjektive in verbindung mit mir bringt, lob, den ich fast schon selber vergessen habe, qualitäten, die ich verdrängt habe, positives, welches in mir irgendwie verschüttet gegangen ist. vertraute gespräche, die mich an so vieles erinnert haben. und mit jedem weitere satz bin ich ein stück zurück gekehrt, in die welt des faches, welches ich so sehr liebe, dass es mich die letzten 20 jahre begleitet hat, fast tag und nacht. in jedem moment, täglich. und irgendwie waren einige pläne und ideen völlig unwichtig, erschienen mir fast absurd. einiges kann klar parallel passieren, aber meinen weg habe ich vor 20 jahren gelegt. und auch wenn ich die letzte zwei von ihm abgekommen ist, das ist und bleibt mein weg.

ich habe seit damals das gefühl, endlich wieder auf dem weg zu sein. auf dem richtigen nämlich, auf dem einzigen, den es für mich wirklich gibt. die rückkehr war so einfach, der weg wird umso schwerer. denn es muss nicht nur für mich passen, sondern für alle. allerdings habe ich beschlossen, mich von einigen für mich so kleinbürgerlichen ideen zu trennen, denn sie sind nicht meine und werde es nie werden. auch wenn es nicht leicht wird.

viel passiert ist seit damals nicht. der alltag geht weiter, dieses schuljahr wird es wohl auch so bleiben. aber parallel denke ich wieder in die richtige, einzige richtung, die ich für mich haben möchte. ich bin wieder dort, wo ich eigentlich schon immer war. aber innerlich bin ich viel weiter und es fühlt sich so ungemein gut an. und auch wenn es angst macht, vieles immer noch völlig unklar ist, viele fragen noch zu beantworten sind und überhaupt… fühlt es sich so extrem verdammt gut an…diese rückkehr zu mit selbst!