Donnerstag, 23. August 2012

vom loslassen...


der august neigt sich nun auch dem ende zu... die hitze der letzte tage macht mich nur noch müde und ich bereue es fast, dass wir heuer im august in der stadt geblieben sind... zwar fahren wir immer wieder 1, 2 tage weg, aber ich vermisse das meer und den balkan... noch 1,5 wochen, dann ist es endlich so weit und um die zeit zu verkürzen, nehme ich mir auch nächste woche urlaub und zwergnase und ich machen was gemeinsam... was es ist, ist noch unklar, zumal wir seit heute einen kleingarten haben und nun auch dieser mit jeder menge arbeit auf uns wartet aus ihm unsere kleine stadtoase zu machen... auch einige freunde gehören besucht und gepflegt, etwas, war ich in der letzten zeit nur wenig machen konnte, da mich die arbeit völlig überfahren hat... vor einigen tagen jedoch wurde die letzte publikation für den sommer abgegeben und ich fühle mich erfrischend befreut, auch wenn sehr müde... die einzige verpflichtung, die wunderbare sommermusikgruppe ist morgen das letzte mal, somit können zwerg und ich am WE auch losziehen...ein zwerg-mama urlaub so zu sagen, ich freue mich total mit dem kleinen grossen alleine ein paar aufregende tage zu verbringen...

zwergsnase beschäftigt mich seit wochen intensiv im kopf (noch intensiver als sonst;)), denn er macht gerade einiges an selbstständigkeitschrirten ich mich erstaunen, stolz machen und wenn ich ehrlich bin, hin und da auch erschrecken. angefangen bei der ersten geburtstagsparty, wo er alleine gelieben ist (zudem noch in einem grossen und lauten einkaufszentrum, welches er kaum kennt) bis hin zur musikgruppe, wo er suverän zweimal alleine hingestapft ist, weil ich nicht konnte und nun auch in der sommergruppe uns wegschickt, als wäre es völlig normal, dass er da alleine ist (diese ist einer der gründe, dass wir im august da sind übrigens ;))... ich beobachte und staune...und muss... loslassen...und gerade dieser gedanke hat mich letztens, während ich dann im warteraum des musikzentrums gesessen bin, fast kalt erwischt... und das mich... hm...
als zwerg auf die welt kam, klein, zart, perfekt und völlig hilflos, war es klar, dass ich ihn nicht aus den augen lassen kann. ich hatte allerdings absolut kein problem damit ihn für einige zeit zwischen den stillmahlzeiten auch bei jemandem meines vertrauens zu lassen. so hat meine schwester das erste mal kurz auf ihn aufgepasst, als er gerade mal 3 wochen alt war und ich für eine kurze zeit mit der besseren hälfte einen kaffee um die ecke trinken ging. es war komisch und skurril, wie sehr so ein wesen einen schon in gerade mal 3 wochen verändern kann, aber dennoch, ich habe mich eindeutig als "ich habe keine probleme zum loslassen" definiert. und ich bin im prinzip ein rationaler mensch und weiß, dass kinder nun mal grösser werden und gehen dürfen und überhaupt...na ja...

monate später bin ich zum ersten mal zum unterricht gegangen, somit war ich 2 stunden weg... das erste mal hier aufs institut zu gehen war gemischt mit einer riesenfreude mal einige stunden über was anderes außer kindersachen zu reden, ich musste mir aber zugeben, hm, so ganz egal war es mir nicht ohne ihn. die krippe, viel früher als gedacht, hat mich dann irgendwie... überrascht und überfahren. überrascht, wie sehr es mich bewegt hat obwohl er es sofort geliebt hat und überfahren, weil er auf einmal so "gross" war...und überhaupt... ein chaos der mütterlichen gefühle... ein chaos meiner gefühle, wo mir einiges rational doch so klar war...und überhaupt...

und dann ist es plötzlich, fast über nacht so, dass nächste woche ein jahr ist, seit der in den kindergarten geht... in den grossen kindergarten, wo er doch noch gestern ein junghase war... und plötzlich ist er dort zu hause... und will alles alleine machen...nächste woche seine erste geburstagsparty, wo er überhaupt mit den fremden eltern alleine hingehen will... ich "darf" ihn holen ;) und im herbst geht er nun alles alleine, vom sport bis musik und freut sich darauf fast noch mehr als auf die aktivitäten selber... ich darf noch theater mit ihm gehen, warte aber auf den tag, als er auch dorthin alleine hinstapft...

versteht mich richtig, ich finde selbständigkeit toll. ich bin eben auch keine mutter, die ihr kind nicht loslassen kann. aber irgendwie legt der kerl seit wochen ein tempo vor, das mich doch leicht überfordert und überrollt. und immer mehr und immer öfters fällt mir mein lieblingslied aus der schwangerschaft ein (was habe ich da noch theoretisch geheilt ;)) von barbra (das ich diese liebe, muss ich nicht betonen nehme ich mal an)...







und der text hat wirklich was...

If I could
I would try to shield your innocence from time
but the part of life I gave isn't mine
I've watched you grow
so I could let you go...

bis dorthin hat es noch eine längere zeit, aber ich lerne täglich dazu, ihn loszulassen... auch wenn es mir überraschender weise oft schwerer fällt, als je gedacht :)

Sonntag, 5. August 2012

vom sommerlichen heimweh

nun ist es schon august. einige ereignisse der letzten wochen haben sich so überschlagen, dass ich kaum zum blogen gekommen bin und auch immer noch kaum zu was komme, außer zum ausräumen, putzen und neu einräumen. ein normalzustand nach einem umzug würde man meinen. nun gestaltet sich die sache in diesem august doch etwas anders, denn wir sind gar nicht umgezogen. eingepackt ja. die wohnung in eine chaoslandschaft verwandelt, ebenfalls ja. gewartet auf den schlüssel: ja. aber nie bekommen. denn kurz davor hat ein skurriler mietvertrag alles verhindert. soviel in aller kürze. somit ging der juli vorbei, die schachtel bleiben jedoch genau, wo sie waren. 2 stück stehen noch hier rum, dann sind wir fertig. mit dem umzug der keiner war. doch ein gutes hat das ganze: wir haben mal ordentlich ausgemistet. die wohnung - sobald sie mal geputzt wird - erstraht im neuen glanz, mit wirklicher ordnung und nächste woche auch mit ein paar neuen möbeln. auch ok, aber die idee vom kaffee im garten lässt mich doch nicht los...und eine sehnsucht macht sich breit, die mich zwar regelmässig packt, an die ich mich aber trotzdem nie ganz gewöhnt habe: heimweh...

es ist komisch dieses wort zu verwenden, zu schreiben oder gar auszusprechen. als bekennende kosmopolitin ist der begriff heim(at) für mich natürlich etwas anders geprägt, aber das bedarf einer eigenen auseinandersetzung. heimatlos? ein begrifft, der mich gerade in den letzten tagen zwischen den schachteln etwas beschäftigt hat, aber auch das ist eine andere sache. im moment habe ich eher... sehnsucht... nach orten, die ich liebe und die ich wohl in diesem sommer nicht alle schaffe zu sehen.

ich habe sehnsucht nach meiner geburtsstadt und den lieben leuten dort, die ruhig und geduldig mal wieder warten, dass ich komme. nach der stadt in der das grab meines vaters liegt und meine sippe den heissen sommer über die runden bringt. nach dem kleinen see im süden dieses landes, wo das haus meines grossvaters steht und wo ich früher ganze sommerlang war. nach dem kleinen lang hinter den karavanken, dem meer dort und den freunden. dem besten freund meines vaters, den ich seit jahren mal wieder nicht gesehen habe. sogar nach der kleinen stadt am see auf der anderen seite der grenze, wo auch freunde seit sehr langer zeit besucht gehören. aber auch nach dem westen, nach der nordkette mit dem schnee oben. und noch westlicher nach dem grünen tal, wo ich meine pubertät verbracht habe. irgendwie habe ich sehnsucht nach so vielen stationen meines lebens und ein sommer ist dafür und für vieles mehr nicht lang genug. so bleibe ich gefangen in der hitze der stadt, packe weiter aus und hoffe, dass sich mal ein moment ergibt richtung süden vor september zu fahren....